Will die eLSe nicht schlecht reden. Fahre sie ja selbst und das sehr gerne.

Ich fahre das ganze Jahr über. Hausptsächlich aus beruflichen Gründen, teils auch ehrenamtlich. Wenn ich durch die Umstände unter Druck gesetzt werde, nehme ich oft lieber ein andesres Motorrad, nämlich die GN250, zu der ich ein blindes Vertrauen habe. Unter Druck heißt: Schlechtes Wetter, Aufsuchen unbekannter Adressen (kein Navi), über Feldwege usw.

Die Geburtsmängel der eLSe werden im Prinzip ja kontrolliert. Was bleibt über: Für hundsmiserabel halte ich die Vorderbremse. Vielleicht lässt sich da was verbessern, wenn man einen anderen Bremssattel und Pumpe einbaut. Aber was passt? Als Geburtsfehler betrachte ich den zu geringen Radius der Bremsscheibe. Das ganze Gerede, dass man nur die originalen Bremsbeläge von Suzuki nehmen darf, kommt mir dem Problem ausweichend vor. Ich habe es auch nicht geschafft, die eLSe bei Batterieausfall anzuschieben. Bei jedem anderen Motorrad ist mir das gelungen. Beim Riemen stört mich nur der Preis. Den empfinde ich als unanständig und als Indiz dafür, dass die eLse zu den weiter oben genannten Zwecken vorgesehen war, gefolgt von einem weiteren Lebensabschnitt als Gartenleuchte, aber nicht als Gefährtin im Lebensalltag. Das ist sie ja , dank Norbert, mit Verspätung trotzdem geworden. Dass die Suzuki-Ingeneure nichts draus gelernt haben, zeigt, dass sie die eLSe selber nicht für voll genommen haben.

Das Fahren mit dem Motorrad hat viele Vorteile. Man findet in der Stadt immer Parkplätze direkt dort, wo man hin muss. Man kommt auch um die Parkgebühren herum. Für das, was ein Autofahrer an Parkgebüren berappt, nachdem er eine halbe Stunde die Gegend abgesucht hat und schließlich 500 Meter weiter was findet, bezahle ich locker die Spritkosten der An- und Rückfahrt. Motorräder machen nicht nur Spaß. Sie sparen auch Zeit, Kosten und Ärger. Deshalb ist es ein Regierungsverbrechen, den einfach gebauten, alltagstauglichen Vergasermotoren die Zukunft weggenommen zu haben. Glücklich der, der noch eines ergattert hat. man sollte es niemals hergeben. Ein Motorrad, das nur als Spielzeug gekauft wurde, bleibt unter seinen Möglichkeiten. Und wer dessen Möglichkeiten nutzen muss, wird es nicht als Spielzeug herrichten (oder beurteilen). Die etwas zurückhaltenden Mädchen können oft viel besser tanzen und kochen, als die aufgeschminkten.