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Infos zum Gabelfedereinbau
1. Vorderen Tankbereich mit Lappen abdecken, dann, wenn nötig, Lenkerhalterungen lösen und entfernen, Lenker mit allen Zügen usw. abnehmen und zwischen Tank und Lenkkopf legen. Vorderrad - z.B. mit einem Wagenheber unter dem Motorblock - anheben.
2. Nun mit Steckschlüssel die Holmverschlußschrauben (gelegentlich Innensechskantschrauben oder auch bloße Seegerringe) lösen. ACHTUNG: Die Federn sind vorgespannt, also Schrauben gut niederhalten! (Bild 1) Jetzt noch vor dem Entfernen der Originalfedern mit Stab o.ä. die Höhe des Ölstandes vom oberen Rand des Standrohres aus bei ausgefederter Gabel und eingelegter Originalfeder messen.
3. Originalfedern herausziehen (dazu ggf. das Vorrad etwas hochdrücken). Jetzt WIRTH-Federn einsetzen - immer mit den engen Wicklungen nach oben - Bild 1 a - . Wenn original Zusatz-Hülsen verbaut sind, sind die WIRTH-Federn in der Länge häufig darauf ausgelegt, so lang wie die Originalfeder mit Hülse zu sein - in diesen Fällen muß die Hülse also beim Einbau weggelassen werden! Ist unsere Feder aber so lang wie die Originalfeder und ist original eine Hülse verbaut, muß diese wieder verwendet bzw. bei abweichender Länge der WIRTH-Feder in der Länge so angepaßt werden, daß die alte Gesamtlänge von Originalfeder + Hülse wieder erreicht wird!
4. Falls das Gabelöl gewechselt werden soll, Ölablaßschraube öffnen (meist unten an den Tauchrohren - Bild 2 -, gelegentlich auch als Inbusschraube direkt von unten im Tauchrohr, bei einigen Modellen muß dann die Steckachse entfernt werden, sonst muß komplettes Standrohr herau und umgedreht werden). Durch mehrfaches Niederdrücken der Gabel die Ölreste herausdrücken -- Bild 3 - . Vor dem Einfüllen neuen Öls ggf. die Ölablaufschrauben wieder schließen, dann neues Öl in original vorgeschriebener Viskosität bis zur zuvor gemessenen Füllstandhöhe wieder einfüllen --Bild 4 -. Beim Einsetzen der Verschlußschrauben diese z.B. mit Knarre gleichzeitig niederdrücken und festziehen - evtl. einen Helfer hinzuziehen.
5. Der Federeinbau soll bei der zuständigen "Technische Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr - TP" durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen der DEKRA oder des TÜV unter Vorlage des bei gefügten Technische Prüfberichtes in den Fahrzeugbrief abgenommen und eingetragen werden.
Gabel Checkliste
Fahrwerksprobleme können vielfältige Ursachen haben - zunächst
* sind die Reifen auf korrekten Luftdruck und Profiltiefe zu prüfen, auch ein anderes Profil wirkt manchmal Wunder
* die Räder müssen leichtgängig und und spielfrei sein, dürfen keinen Seiten- und Höhenschlag aufweisen
* die Hinterradschwinge soll im Lager und an den Umlenkhebeln kein Spiel fühlen lassen
* das Federbein muß dicht und die Feder intakt sein
* das Lenkkopflager muß leichtgängig und spielfrei sein, die Simmerringe müssen dicht sein, die Klemmschraube, an Vorderachse und Gabelbrücke angezogen sein
* die Schraubverbindungen des Fahrwerks (Vorder-, Hinterachse, Motor, Rahmen) müssen wie vorgeschrieben angezogen sein
* die Kette muß in Ordnung, korrekt gespannt und geschmiert sein
Wenn hier alles in Ordnung ist und die Gabel dennoch nicht zufriedenstellend arbeitet, dann muß die Gabel genauer untersucht werden:
Gabel schlägt durch
Vorspannung zu niedrig > Vorspannung erhöhen (Buchse, Scheiben)
Luftpolster zu groß > Ölstand erhöhen
zu geringe Druckstufendämpfung > Dämpfung höher einstellen (wenn vorhanden)
Zusatzluftdruck zu gering > Luftdruck erhöhen (wenn Möglichkeit vorhanden)
zu dünnes Gabelöl > Viskösität erhöhen
zu weiche oder lineare Federn > progressiv härtere WIRTH-Federn einbauen
Gabel sinkt schon im Stand zu weit ein (zuviel Negativfederweg) Motorrad wirkt kopflastig, geringe Bodenfreiheit
Vorspannung zu niedrig > Vorspannung erhöhen (Buchse, Scheiben)
Zusatzluftdruck zu gering > Luftdruck erhöhen (wenn Möglichkeit vorhanden)
zu weiche Federn > progressiv härtere WIRTH-Federn einbauen
Gabel spricht nicht sauber an, ist unkomfortabel, Lenkerschlagen (Kickback)
Vorspannung zu hoch > Vorspannung senken (z.B. Distanzbuchse kürzen)
Luftpolster zu klein > Ölstand vorsichtig verringern
zu hohe Druckstufendämpfung > Dämpfung verringern (wenn vorhanden)
Zusatzluftdruck zu hoch > Luftdruck verringern (wenn Möglichkeit vorhanden)
zu dickes Gabelöl > Viskosität verringern
zu harte oder lineare Federn > progressiv weichere WIRTH-Federn einbauen
Gabel federt zu schnell aus, Vorderrad schwingt nach (bzw. Gabel federt zu langsam aus, Vorderrad stempelt)
zu dünnes (dickes) Gabelöl > Viskosität verringern (erhöhen)-z.B. SAE 10er statt 15er
Zugstufendämpfung zu gering (zu hoch) > Zugstufendämpfung erhöhen (verringern)
Tipp Progressive Gabelfedern
Warum progressive Gabelfedern?
Originalgabelfedern sind häufig insgesamt zu weich und tauchen beim Bremsen stark ein. Progressiv gewickelte Federn schaffen hier Abhilfe. Bei luftunterstützen Gabeln kann auf Luft verzichtet werden, wenn Wirth-Federn montiert sind � das Ergebnis ist eine längere Lebensdauer der Gabeldichtringe.