Hi!

Ich denk' auch, es kommt drauf an, was Motörchen so hinter sich hat und wieviele Kilometer in welcher Fahrweise abgerissen wurden.

Wenn man 'nen richtigen Aufwasch hat, dann ist es ein Haufen Zeug, siehe Jens' Aufstellung. Aber das geht schon sehr in Richtung des Maximalen, was überhaupt noch geht.

'Nen LS-Motor hab ich noch nicht aufgehabt, vielleicht kann Norbert ja noch mal stichpunktartig die Standards nach seiner Erfahrung auflisten.

Auf jeden Fall wären zu prüfen:

  • Steuerkette mit Spanner und Schienen
  • Nockenwellenlagerböcke im Kopf
  • Nockenwelle Lagerstellen
  • Nockenwelle Nockenlaufflächen
  • Kipphebel Laufflächen
  • Ventilschaftenden und Einstellschraubenfläche
  • Ventilfedern
  • Ventilsitze
  • dann sowieso auf "Vorrat" Ventilschaftabdichtungen neu
  • den Dichtpröppel im Kopfdeckel
  • Kolben / Ringe / Zylinderlaufbahn
  • Pleuellager
  • Kurbelwellenlager
  • Kupplung (Dicke und Verzug der Scheiben, Verzahnung des Kupplungskorbes)
  • Getriebeausgangslager


Das wären die Punkte, die man so teils noch recht grob prüfen kann. Manches kann man messen, bei vielem reicht ein geschulter Blick und ein geschultes Ohr um zu entscheiden ob es noch gut ist oder neu muß.
Besteht der Verdacht, daß Lager im Motorblock nicht mehr astrein sind, kann man den auch noch aufmachen.

Einzylinder mit unserer Hubraumklasse haben einen höheren Verschleiß an Kolben und Zylinder als ein hubraumgleicher Mehrzylindermotor. Viele 600'er Vierzylinder und natürlich auch größere können dagegen echte Dauerläufer sein!

Soweit ich das hier mitbekommen habe, muß man ab einer gewissen Laufleistung ein besonderes Augenmerk auf die Steuerkette mitsamt Spanner und Schienen haben sowie auf den Bereich der Nockenwelle.

Auf jeden Fall ist eine Motorüberholung immer sehr individuell und ein erfahrener Schrauber kann gut entscheiden, was muß und was noch gut hält aber in einer der nächsten Winterpausen gemacht werden sollte und nicht zuletzt das, was völlig unverdächtig ist.

DlHzG
Lutz

p.s. leider ist es so, daß man sehr schlecht Ferndiagnosen stellen kann und weiterhin fällt einem erfahrenen Ohr ein bestimmtes Geräusch sehr früh auf und einem Laien eher nicht. Daher werden oft erste Anzeichen eines noch leichten Defektes nicht wahrgenommen und die Folge ist dann meist, daß ein weit größerer Schaden daraus folgt. Entweder weil Geräusche so prägnant werden oder der Motor nicht mehr will. Was wir nicht hoffen wollen!