Bowdenzüge haben ein großes Problem.
So lange sie machen was sie sollen, interessiert sich keiner dafür.
An langsam ansteigende Schwergängigkeit gewöhnt man sich und irgendwann gibt der Seilzug halt auf.
Die Seilzüge reißen auch nicht von jetzt auf gleich. Das ist immer ein schleichender Prozess, der sich mit ein wenig Aufwand und regelmäßiger Kontrolle vermeiden lässt.

Die Züge von Hinterradbremse und Bremslicht liegen bei der LS 650 wirklich sehr ungünstig und sammeln bei Regen und nasser Fahrbahn Wasser, das in die Hülle eindringt aber nirgendwohin ablaufen kann. Besonders schlimm wird das bei Mopeds die dauerhaft draußen stehen. Ich habe bei Minusgraden schon erlebt, das der Seilzug der Hinterradbremse oder vom Bremslichtschalter eingefroren ist.

Auch wenn hochwertige Züge mit Teflonhülsen in der Hülle gefertigt werden, dringt trotzdem Feuchtigkeit ein. Das Stahlseil rostet langsam vor sich hin, dann geht's schwerer und irgendwann ist Schluss.

Die Verlegung der Bowdenzüge an manchen Mopeds ist einfach nur grauenhaft. Die größten Feinde der Bowdenzüge sind Feuchtigkeit und enge Bögen. Das kann man aber mit vergleichsweise wenig Aufwand ändern. Bei der Gelegenheit den Zügen Fett oder dickflüssiges Öl verpassen und das Drama ist beendet.
Ich verbaue gerne Dichtkappen aus dem Moto-Cross- und Fahrradbereich.
Das verhindert zusätzlich und effektiv das Eindringen von Feuchtigkeit und Dreck.

Wenn der Seilzug in der Hülle schon paar Kilometer auf dem Buckel hat und inzwischen innen vor sich hin rostet, bringt das alles natürlich auch nicht mehr viel.

Das Umbauen auf hydraulische Kupplung ist bei der LS 650, zumindest für mich, etwas sinnbefreit, das kann aber jeder machen wie Er/Sie möchte.
Sinnvoller wäre für mich, die Hinterradbremse, incl. Bremslichtschalter, auf Hydraulik umzubauen.

Hab ich in der Praxis aber bei noch keinem gesehen.