Sicher kann ich den -für mich ersten- Ölwechsel an meiner eLSe selber machen, wäre doch gelacht. Also habe ich mir bei der mit 30km einfacher Entfernung nächsten Suzi-Werkstatt einen Ölfilter geholt. Die etwa 70jährige Senior-Chefin fragte zur Sicherheit ihren Azubi und gab mir dann meinen Wunsch-Filter.
Beim Erstellen der Rechnung war ich fast platt, als ich sah, dass sie allein mit e i n e m Finger alle Tasten des Computers bedienen konnte. Blöderweise kam die Rechnung nicht aus dem komischen Kasten neben dem Computer, so dass sie eine weibliche Azubi holen musste, die mit einem unverschämten Grinsen feststellte, dass lediglich der Drucker nicht eingeschaltet war. Der holte nun aber geflissentlich das versäumte nach und druckte die Rechnung nun in fünffacher Fertigung.
Altersklug legte ich meine Suzi in der Garage auf die linke Seite und schraubte den Deckel über dem Ölfilter ab, um den neuen Filter mit dem gekauften zu vergleichen. Und siehe da - er passte n i c h t ! -
Ist ja nicht so schlimme. So fuhr ich nächsten Tag erneut die mindestens 60 km, um den Filter umzutauschen. Gottseidank war nun der Chef persönlich anwesend, der sofort sah, dass mir seine Mitarbeiter den den falschen Filter verkauft hatten. Mit dem Vermerk "haben wir gleich", eilte er zum Lager, suchte und suchte und suchte und meinte dann zerknirscht, den richtigen muß ich erst bestellen "ist aber nicht so schlimm, er ist spätestens morgen Mittag da".
So habe ich dann vorgestern "aus Freude am Fahren" mit der eLSe den richtigen Filter abgeholt. Dabei schien mir die Entfernung gar nicht mehr so groß.
Voller Freude habe ich mich dann ans Werk gemacht. "Das ist also die Ablassschraube!" -meinte ich und erwischte nun trotz Schrauberbuch, in dem ich aber aus Altersstarrsinn nicht nachlas, natürlich die falsche Schraube, was mir zunächst aber nicht auffiel, wei ich den Ölwechsel zum Kaffeetrinken unterbrach, damit das Öl gut abtropfen konnte.
Schnell ans Werk, wie wir Rentner halt so arbeiten, füllte ich 2,4 l Öl ein und freute mich, wie schnell man so einen Wechsel bei technischer Begabung ausführen kann.
Ich ließ das Öl gut sitzen, startete kurz, um mich dann am nächsten Tag am Schauglas vom gelungenen Werk zu überzeugen. Als ich den Ablassbehälter zur Seite schob, fiel mir auf, dass dieser so leicht ist. Nachdem sich der Verdacht, dieser habe ein Loch, nicht bestätigte, schaute ich nach und -oh weh - im Forum war es bereits bei einem anderen Unglücklichen nachzulesen, es waren nur ein paar Schnapsgläser Altöl abgelaufen.
Schöne Gaudi, also hatte meine Liebe nun etwa 4 Liter "Mischöl" im Bauch.
Nun wurde es ernst! Dank Noberts kurze Zeit vorher im Forum erfolgten Hinweis mit Foto über die tatsächliche Lage der Ablassschraube (schön diese drei s!) legte ich die Wanne unter diese, schraube auf und das schwarze Gold ergoss sich in Richtung Wanne. Mitgespült wurde zu meinem Entsetzen aber auch die Schraube in gleicher Richtung und schaffte es, die Ablauföffnung der Wanne zu verstopfen, was mir aber erst auffiel, als das Öl über den Wannenrand lief.
Nun kurz und gut, 4 Liter Öl auf dem gefliesten Garagenboden sind ja kein Tankerunfall, bei dem verölte Tiere gesäubert werden müssen.
Dies alles geschah gestern. Meine Frau kam vom Einkaufen heim, als ich gerade dabei war, die ganze Sauerei aufzuwischen. Als ich sie durch das geschlossene Garagentor fragen hörte: "Schatz ist wenigstens beim Ölwechsel alles gut gegangen?" meinte ich gut gelaunt, "ja natürlich, was soll bei so einer läppischen Arbeit denn auch passieren?"
Und heute habe ich schon fünfmal durchs Schauglas gesehen und dabei wunderschönes, honigfarbenes Öl bewundert. Ich freue mich sooo mit meiner Suzi über den erfolgten Lebenssaft-Austausch.
Ihr Euch auch?
suzi-opa - man lernt nie aus -

PS: sollte jemand beim nächsten Ölwechsel Fragen haben, einfach anrufen