Warum eigentlich eine LS 650?

[die-gelbe-trude]

Also ich hatte mir 1992 eine Yamaha XJ600N Diverson gekauft. Meine Frau, die damals gerade den Führerschein machte kam bei diesem Moppet aber nicht vernünftig mir den Füssen auf die Erde.
Eigentlich sollte die Yamaha für uns beide sein, aber so brauchte meine Frau ein eigenes Moppet. Von einem Sportkollegen kam der Tip bezüglich einer Suzuki LS650 Savage. In der Zeitung fanden wir ein Announce (ja, gab es damals noch) wo jemand in Wanne-Eickel seine Savage verkaufte.
Also haben wir angerufen und sind dann vorbei gefahren. Ich musste das Ding Probe fahren. Das "musste" hatte sich erledigt als ich losfuhr, die Savage war einfach geil. Somit haben wir sie dann auch gekauft.
Im Anzug war sie wesentlich besser als die Diversion mit 50PS. Also verkaufte ich die Diversion wieder und legte mir 1993 eine VS1400 Intruder zu. Ich hatte verstanden, das es nichts besseres gibt als viel Drehmoment. Die Trude wurde 1995 in gelb umlackiert, woraus sich mein Nick-Name erklärt.
Die Savage erhielt 1994 ihren Umbau in blau. Als meine Frau dann 1996 schwanger wurde fuhr sie nicht mehr und die Savage stand fast nur noch rum. Sehr selten bewegte ich sie. 1999 wollte ich sie dann verkaufen, aber meine Frau fuhr eine Runde (40km) mit ihr und wollte sie doch behalten. Dann wurde sie wieder schwanger und das Fahren hatte sich wieder erledigt. Zwei Jahre später verkauften wir dann wirklich die Savage.
2011 wollte meine Frau doch wieder Moppet fahren. Aber nur eins, das sie kannte. Also hielt ich wieder nach einer Savage Ausschau und konnte über ebay Ende des Jahres ein Schnäppchen machen. Da sich die Savage absolut gut zum customizen eignet ruppte ich das Teil direkt auseinander und fing voller Elan an. Leider kam aber dies und das dazwischen, sodass die Savage noch immer nicht fertig ist. Seit September letzten Jahres bin ich aber wirklich wieder dran und es ist jetzt auch ein Ende abzusehen. Nachlesen könnt ihr es unter "Tagebuch - jetzt muss sie fertig werden"
Gruß Lothar

[Seitenschneider]

Dass es modernere und drehmomentstärkere Motorräder gibt, die sich zudem von selbst durch die Kurve ziehen, ist eine Binsenweisheit. Wer Spaß daran hat, soll sie sich zulegen und fahren. Es gibt aber auch Leute, wohl vorwiegend auf diesem Forum zu finden, die wollen etwas Urwüchsiges, wobei sie mehr erleben als auf einem Mehrzylinder mit optimaler Fahrwerksgeometrie, Einspritzung und Elektronik ohne Ende. Ich weiß nur, dass mir die VFR (für sich gesehen ein tolles Motorrad), die bei 220 auf der Autobahn gefühlte 80 vermittelte, auf den Zubringerstraßen wie ein Fahrrad durch die Kurven ging und dabei einen Wahnsinns niedrigen Verbrauch hatte, mir letztendlich öde war, und ich voller Sehnsucht an meine R51/3 (24 PS) bei der Rallye Lüttich- Nancy- Lüttich dachte. Da erinnert man sich auch nach 10 jahren noch fast an jede Kurve wie ein menschlicher Fahrtenschreiber. In diese Reihe gehört für mich auch die LS, obwohl sie von der Fahrwerksauslegung schon wieder eine andere Generation ist. Vielleicht halten demnächst auch einige Leute ein selbstlenkendes Motorrad für einen Fortschritt, so, wie man uns jetzt solche Autos schmackhaft machen will. Wem`s gefällt, gut! Aber das hat alles nichts mit den Gründen zu tun, die zur Wahl einer LS führen. Es ist eben ein spezielles Motorrad für spezielle Fahrer.
Heinz

[D'artagnan]

Cool ist...das Mopped heisst wie meine Omma und wird trotzdem von Facebook-Kindern bewundert...

verbindet Generationen ;)

[Jens]

Ich hab Sie damals gekauft weil sie mir optisch gefallen hat und günstig war.

Cruise

Jens

[johnboyschneider]

Cool, der Fred lebt wieder auf. Ich kann zurückblickend sagen: aus Liebe auf den ersten Blick ist ne Leidenschaft geworden. Die Gründe dafür halten stand. Und wurden hier mannigfach zitiert.

Was ein Motorrad.

[S72]

Hi John.

Falls die Frage noch aktuell ist:

Die LS 650 ist für mich ein altmodisches Motorrad im besten Sinne.
Reduziert auf das Wesentliche, Nötige, ohne dass es Marketing gewesen wäre. Es war das Konzept. Es war die Zeit. Immerhin Mitte der 80er.
Einzylinder. Viel Hubraum. Relativ langer Hub. Damals eigentlich schon überholt.

Vom Charakter her wie eine AWO nur mit mehr Bums. Ein Traum von einem Motorrad. Man kann mit ihr alt werden. Elsi passt immer.

Sie ist ein ehrlicher Haufen Eisen, der nicht vorgibt, mehr sein zu wollen, als eben jenes altmodische Motorrad im besten Sinne aus einer vergangenen Ära.

[salle33]

Hi S72
Das hast du super gesagt . Es ist einfache Technik ,die Begeistert .Und bei 1 zylinder hat man nicht wirklich eine grosse auswahl und bei choppern war sie die einzigste.

[johnboyschneider]

Danke! Dieser Thread ist für mich daueraktuell weil dauerinteressant. Zumal meine Begeisterung für die eLSe von Jahr zu Jahr steigt.

[Hodl]

Nu will ich doch auch noch meinen Senf dazugeben. Ich hab mit 18 den Einser und den dreier gemacht und bin danach ein bissel mit der 125er Herkules(BW) von meinem Kumpel rumgedüst. Dann Frau und die war total gegen ein Moped. Also Familie gegründet Karriere (haha) gemacht und von ner HD geträumt – aber – Preislich unerreichbar – also eigentlich abgeschrieben. Dann vor 2 Jahren sollte ich mit meiner Band beim Bikertreff von Mara und Wiedi musizieren und hab mich dann mal bei Mara und Wiedi auf der Homepage umgeschaut, einfach mal um zu sehen was da auf einen zukommt. Und dort war der entscheidende Satz – Mara: „ich hab mir jetzt auch eine eLSe zugelegt“ und das machte mich neugierig – Google – Bilder !Wow! Die sieht ja echt toll aus. Nächster Schritt was kostet so was ? Mobile.de – die erste die ich sah 750.-Euro. Ja und das kommt so auf die Jahresgage meiner Band und siehe da 3 Monate später stand für 850.-Euro mein Goldstück vor der Tür.
Dann die ersten paar Meter hin und her gefahren und gemerkt das geht ja verdammt gut, raus aus’m Hof in den Ort, funktioniert, zur Tanke – voll getankt – und dann 1Std. rumgedüst und ich sag euch eins, ich geb' die nie wieder her, vor allem nachdem ich den ganzen letzten Winter gedengelt, geflext, geschraubt, lackiert und wieder zusammengebaut hab. Dieses Moped macht mich dermaßen glücklich, das ich jeden Tag an dem ich nicht wenigstens ein paar Meter fahren kann, schon fast als verlorenen Tag empfinde.
So das war jetzt viel – das musste aber !!!!
Und ansonsten unterstreich ich alles was vorher positives über die eLSe geschrieben wurde.

[Wesch]

Hallo

Mein Sohn musste Heute frueh im stroehmenden Regen 50 km zum Fahrertraining fahren, da er sonst seinen Fuehrerschein nicht freigeschaltet bekommt nach 2
Anfaengerfahrjahren. Es waren 10 Bikes zu dem Training anwesend, die meisten waren Rennbikes gedrosselt. Als er ankam und die Else ausmachte, KNALL und schon hatte er
alle bei sich stehen , um das Bike zu bewundern. Keiner der Anwesenden hatte ein schlechtes Wort fuer den Einzylinder uebrig, kein anderes Bike erhielt soviel Beachtung und Fragen.
Einige sahen zum ersten Mal nen grossen Einzylinder, fragten , wo denn der 2te Zylinder waere.

Alles in allem, er ist immer noch damit zufrieden und wird wohl auch nach der Freischaltung des Fuehrerscheins auf ungedrosselte PS damit weiterfahren.

MfG. Günther