@Bauer dazu muß man auch mal den monströsen Bosch-Anlasser der BMW (respektive auch MotoGuzzi) betrachten. Der schubbert zur Not ja auch nen angerosteten Kolbenring lose und wenn du die Kerzen rausmachst, kannste damit dann noch ein paar Meter fahren.... ;) Nee, der arbeitet schon mit "bronchialer Gewalt".

Und der Anlasser der LS ist dagegen ein Spielzeug (sorry für die Blasphemie ;) ) , deshalb hat die ja auch den Deko, damit erstmal die Massen ohne Kompressionslast in Schwung gebracht werden.

Bei E-Startern bezeichnet man das glaube ich als Losbrech-Moment. Die Batterie muß in dem Moment der Kontaktgabe ja den Maximalstrom hergeben, der durch den Gesamt-Gleichstromwiderstand des Starterstromkreises begrenzt ist.

Außer dem Startermotor zählen zum Innenwiderstand noch Kabelquerschnitte, Relaiskontakte und derjenige der Stromquelle.

Je größer die Verluste in dem gesamten System sind, und dazu gehören besonders Kabelquerschnitte und Übergangswiderstände an den Relaiskontakten, desto schwächer ist das Drehmoment des Startermotors aus dem Stillstand heraus. Ist der Startermotor erstmal in Schwung und Drehzahl, dann sinkt auch der Strom rapide.

Gerade an der Stromquelle, normal eben die Blei-Säurebatterie, kann aber in manchen Fällen einiges gewonnen werden, denn Akkus aus Blei/Bleioxid/Schwefelsäure haben keinen besonders niedrigen Innenwiderstand, der in der gesamten Rechnung einen deutlichen Einfluß hat.

Gerade durch das Loslaufen des Startermotors unter Last wird die Batterie extrem belastet und die bekommt dadurch einen (je nach Alterung des Akkus) deutlichen Spannungsabfall oder andersherum, je nach Last und Alterung des Akkus steigt der Innenwiderstand an und verhindert irgendwann damit, daß der Starter den Motor ausreichend durchdreht. Außerdem braucht auch die Zündung eine gewisse Mindestspannung, um einen gescheiten Zündfunken zu produzieren.
Und damit scheint es ja bei der LS speziell nicht so zum Besten bestellt zu sein.

Ich würde also darauf tippen, daß so eine Hawker-Batterie das Schlechteste nicht ist, was man in die LS einbauen kann, auch wenn sie nur etwas mehr als die Hälfte der nominellen Kapazität aufweist. Zumal der Innenwiderstand auch der nominellen Kapazität entgegenwirkt, ganz stumpf ausgedrückt.
Hat die normale Batterie eine Kapazität von 14 A/h, dann kann ich 14 Stunden einen Strom von 1 Ampère entnehmen.
Bei einem Strom von 10 Ampère werden es aber schon weniger als die rechnerischen 1,4 Stunden sein und 100 Ampère fließen sicher auch nicht 0,14 Stunden, da wird es schon drastisch weniger Zeit sein.

Kurz und gut, da die Hawker-Batterien einen ganz deutlich geringeren Innenwiderstand aufweisen, können sie ohne Weiteres damit die geringere Kapazität wettmachen und das höchstwahrscheinlich auch bei niedrigen Temperaturen, die herkömmliche Bleiakkus ebenfalls nicht mögen.

Somit bleibt es ein Rechenexempel für jeden, wie lange er alternativ mit herkömmlichen Starterbatterien im Wert von 220,-€ langkommt und was es ihn dazu noch kostet, je eine Neue eingebaut zu bekommen.

Die Argumente von Fritz und Bauer muß man auch beachten: Einerseits könnte ein deutlich höherer Strom im Losbrechmoment z.B. das Anlasserrelais beschädigen, wenn es grad an der Leistungsgrenze einer 14 A/h Bleibatterie wäre und ein effektiver Kurzschluß der Starterbatterie kann diese in der Tat auch zerstören bzw. schädigen, zumindest die Lebensdauer drastisch herabsetzen.

Unter angepaßten Ladeeinrichtungen (anderer Regler, den es aber so nicht zu kaufen gibt), kann auch eine 10-zellige Batterie aus 7 A/h Nickel-Cadmiumakkus verwendet werden, die man sich zusammenbasteln könnte. Allerdings steigt dann in der Tat die Gefahr stark an, daß im Falle eines Fehlers wirklich etwas abfackelt.
Der Innenwiderstand von NiCd-Akkus ist jedenfalls sehr niedrig und Kurzschlüsse sind von enormer Zerstörungskraft.

Fazit: Kann man alles machen, muß man aber nicht!

dLzG
Lutz

Ach ja, sorry für den Roman... ;D