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Thema: Ich hasse löten!

  1. #1
    Savage-IG Mitglied Avatar von Bexx
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    Ich hasse löten!

    Ich muss jetz auch mal meckern!

    Löten auf engstem Raum an 'nem rumbaumelnden Teil mit nur 2 Händen hat mich heute den allerletzten Nerv gekostet.
    Wegen Lenkerumbau musste ich die Ochsenaugen neu in der Armatur verlöten. Letztes mal hatte ich mir ja Hilfe geholt, da ich erst einmal gelötet hatte. Das war chillig, ich hab das Ding gehalten :lol: und mein Kumpel hat gelötet - feddich.

    Heute dachte ich mir ganz frech: Dat kannste jetz allein!

    Die erste Stunde ging irgendwie garnix. Ständig rutschte mir das Kabel von der Lötstelle, das Lot hat ewig gebraucht, um flüssig zu werden und war dann wieder viel zu schnell fest. Außerdem hat das Kabel das Lot überhaupt nicht gut angenommen. Habe auch versucht, das Kabel vorher etwas mit Lötzinn zu benetzen. Aber die wackelige Armatur, das Kabel auf die Lötstelle, den Lötkolben gezielt auf die Lötstelle halten (dünne Spitze) und womöglich noch Lötzinn zugeben. wotsefak!?

    Dann hab ich die offene Armatur irgendwie so am Lenker mit Klebeband festgeklebt, dass sie einigermassen festen, waagerechten Untergrund bietet. Mittlerweile etwas geübt im Spiel mit dem flüssigen Bällchen hat es dann irgendwie geklappt, die beiden Kabel dahinzusetzen, wo sie hingehören und jeweils einigermassen zufriedenstellende Lötstellen zu haben.

    An der Stelle war ich plötzlich froh, dass ich vorher nochmal genau überlegt und probiert habe, wo welches Kabel hinkommt...
    Falschrum angelötet wär getz lustig gewesen...:omg:
    Und siehe da - es funzt. Welch erhebendes Gefühl.
    Dafür hab ich jetzt Rückenschmerzen und ein, zwei Brandblasen anne Finger....

    Sollte ich das irgendwann noch mal machen müssen, dann bau ich die Armatur soweit auseinander, dass man diese kleine "Platine" in der Hand hat bzw. sie aufn Tisch neben dem Mopped fixiert.
    Außerdem muss ich die Sache mit dem Lötfett nochmal genauer studieren.... ich glaub ich hab da zwar Lötzinn mit "integriertem" Fett, aber irgendwie gefiel mir das gar nicht, die Adern des Kabels haben sich regelrecht gewehrt, in das flüssige Lötzinn einzutauchen. Das muss noch besser gehen.
    Ein Lötkolben mit 'ner "Schraubenzieher-Spitze" wär auch von Vorteil. Meiner hat 'ne ganz Dünne Spitze wie ein Kugelschreiber...

    Hartes Stück Brot! Von der erneuten Fummelei mit den Kabeln durch das Loch fang ich jetzt lieber gar nicht erst noch an.
    Ich hoffe es hält für die nächste Saison. Wenn nicht, weiß ich jetz wenigstens, was man beim nächsten Mal besser machen könnte!

    Gruß Bexx

  2. #2
    Moderator Avatar von der-wirre-Irre
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    Moin Bexx, gib dir bitte Mühe und mach es im Zweifelsfall lieber nochmal, nix ist schlimmer als nachts, fernab der Heimat, bei strömendem Regen, mit Kater ne kalte Lötstelle zu finden. Ich weiss wovon ich rede, ... , Das Lot mit intergiertem Flußmittel würde ich für Schalter und Elektrik nicht empfehlen, es gibt andere Flußmittel für Elektroarbeiten. Am Lenker und in den Armaturen schüttelt es ja doch recht heftig, deshalb die Bemerkung.
    Aber immerhin, du hast dir die Fumelei angetan, Respekt!:devilred:

    !!!Auf das die Lötstellen ewig halten!!!

    Gruß, Tom
    Gibt Dinge, die kann man nicht erklären.



  3. #3
    Savage-IG Mitglied Avatar von pahld
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    @ Tom beim Lötzinn muss Ich Dir widersprechen ,dat is doch extra für sowat.Von anderen Hilfsmittel wie Lötwasser,Lötfett oder ähnlichem rate Ich doch bei Kabeln ab.
    Die Probleme von Bexx liegen wohl eher bei seinem zu kleinen Lötkolben.
    Dieter

  4. #4
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    Moin Bexx,

    Löten ist keine Hexerei, muß man eben ein bisschen üben und es kommt auf die richtige Technik an. Ich verwende nie Lötfett. Das ins Lötzinn integrierte Flussmittel reicht vollkommen aus. Das Kabel ins flüssige Zinn einzutauchen geht nicht!

    So geht's:
    Ein wenig Zinn auf die Lötkolbenspitze geben, Du brauchst ein wenig Material, das die Wärme auf die zu lötenden Teile übertragen kann. Nun den Lötkolben so an die Lötstelle hallten und diese erhitzen. Am besten geht das, wenn man die Kabelenden oder das Bauteil und das Kabel miteinander verdrillt, so das sie mechanisch fixiert sind. Das Lötzinn an die Stelle halten, wo Lötkolben und Kabel sich berühren. Das Zinn und das Flussmittel schmelzen und verbinden sich wie von selbst mit dem Metall. Bei Teilen, die nicht fixiert werden Können, verzinnt man zunächst beide Teile. Dann hält man die Teile schön still in der gewünschten Position aneinander und erhitzt Sie gleichzeitig mit dem Lötkolben an dem ein kleines bisschen Lötzinn anhaftet. Das Zinn verläuft und die Teile sind verbunden. Bei jeder Lötstelle ist wichtig, das die Teile während des Abkühlens nicht bewegt werden. Das kann sonst zu sogenannten "kalten" Lötstellen führen. Die erkennt man an der matten Oberfläche des erkalteten Lötzinns. Ist schlecht, weil sie entweder mechansich nicht voll belastbar sind und/oder die elektrische Leiteigenschaft beeinträchtigt sein kann.*

    Das grundsätzliche Vorgehen ist hier ganz gut zu sehen:
    (Ne Lötstation, Lötpumpe und so'n Zeug braucht man nicht für Arbeiten an der Fahrzeugelektrik nicht, *ist Standart bei Elektronik-Lötarbeiten)

    http://www.youtube.com/watch?v=AgRo2IJS3Kk

    Gruß Guido

  5. #5
    Moderator Avatar von Viertakter
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    Moin!

    pahld kann ich nur zustimmen! Elektronik-Lot hat eine Flußmittelseele mit Kolophonium, das ist "kalt" nicht aggressiv. Einziges zusätzliches Flußmittel ist nur "Löthonig", so ein kleines gelbes Tübchen. Da ist auch nur pastöses Kolophonium drin. Irgendein "Lötwasser" aus der Klempnerecke wird meist eine Säure enthalten, die das Kupfer dann unter der Isolierung zerfrißt. Nachspülen mit reichlich Wasser geht da ja nicht....

    Wenn Kabel so in die Jahre gekommen sind und das Kupfer nicht mehr super frisch und blank aussieht, dann hat auch ein erfahrener Löter seine Last damit, das ohne die Isolierung zu verbraten gescheit zu verzinnen. Dazu brauchts etwas Geduld und meist auch etwas mechanische Vorarbeit. Man kann sehr vorsichtig mindestens an einer Seite der Kupferadern diese mit einem scharfen Messer blankschaben, oder mit feiner Stahlwolle abziehen. Verzinnt sich dann deutlich besser.
    Wo es ohne Weiteres geht, ist es dann schon besser, ein neues Kabel einzuziehen.

    Lieber viel Hitze, aber kurz als mit einem unpassend kleinen Kölbchen zu langsam und zu wenig zu erwärmen!!!

    Der erfahrene Löterich hat hierzu nicht nur einen Kolben, sondern vom feinsten Kleinen bis hin zum mindestens 80W Bräter. Ein gutes Mittelmaß sind 40 W und unbedingt sowas wie eine "Ersadur"-Spitze. Ich habe es immer gehaßt, eine Kupferspitze wieder blank zu machen und neu zu verzinnen. Die sieht schnell aus wie von Motten zerfressen. Deshalb, wenn ich mir nen neuen Kolben kaufen muß, immer gleich ne passende dauerhafte Spitze dazu kaufen, auch wenns dann doppelt so viel Geld ist. Lohnt sich auf Dauer immer!
    Aber wenn man plant, nur so 2-3 mal im Leben zu löten, dann vielleicht nicht...


    Gruß Lutz
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  6. #6
    Moderator Avatar von der-wirre-Irre
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    Zitat Zitat von pahld Beitrag anzeigen
    @ Tom beim Lötzinn muss Ich Dir widersprechen ,dat is doch extra für sowat.Von anderen Hilfsmittel wie Lötwasser,Lötfett oder ähnlichem rate Ich doch bei Kabeln ab.
    Die Probleme von Bexx liegen wohl eher bei seinem zu kleinen Lötkolben.
    Dieter
    Und wieder was dazugelernt, ...
    Ich stell mich beim schweißen auch ziemlich dämlich an.
    Da such ich mir lieber jemanden der mir das macht.

    Gruß, Tom
    Gibt Dinge, die kann man nicht erklären.



  7. #7
    Savage-IG Mitglied Avatar von Bexx
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    Hey,

    da sind ja mal wieder allerhand gute Tips :)

    Mein Lötkolben hat 30 W.
    Den hatte ich von meinem Neffen mal zum Geburtstag bekommen, weil ich ihn gefragt hab, ob er mir mal was löten kann... Denke mal das ist ein mittelklassiger Hobbylötkolben...
    Da ist auch sone Lötpumpe dabei und eine Lötfibel. Als ich das erste mal gelötet hab, wars ein Kabel an nem Poti meiner Klampfe. Da gingen auch diverse Flüche gen Himmel, aber es hat dann auch geklappt und hält seit ein paar Jahren. Hatte da auch anfangs in der Lötfibel gelesen, auf was es ankommt.

    Vielleicht setz ich mich ja nochmal mit irgend einer alten Platine hin und übe ein wenig. Der Winter ist ja noch lang und zur Zeit fahr ich eh nicht, wenn ichs nochmal mache dann richtig. Sprich die Platine aus der Armatur bauen und gut fixieren. Dann kann man auch die beiden Kabel mit in den hereinkommenden Kabelstrang klemmen (der wird dort drinnen ja mit einer Kabelklemme gehalten...) Mal sehen.

    Das Video ist lustig. Vielleicht sollte ich mir beim nächsten mal die Titelmelodie von Löwenzahn in einer Endlosschleife laufen lassen, um die Ruhe zu bewahren :)

    Gruß Bexx

  8. #8
    Savage-IG Mitglied Avatar von S72
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    Ich mache das als gelernter Drei-Phasen-Kasper immer so:

    - Material sauber und fettfrei ins gute alte Lötfett tauchen, Lötkolben dran und alles Flussmittel fließt, wohin es soll (egal ob Flussmittel im Zinn ist, oder nicht)
    - Zinn (mit oder ohne Flussmittel) auf den Lötkolben und ans Material halten, Lötzinn fließt, wohin es soll

    Nicht wirklich schwer - oder?
    Nun sind beide Teile schon mal verzinnt, was das Thema enorm erleichtert.

    - Beide Teile aneinander halten und kurz den Lötkolben mit etwas Lötzinn dran, noch kurz festhalten, fertig

    Bei der Methode muss nur noch das Lötzinn miteinander verschmelzen und gerade das braucht die wenigste Hitze.

    Was die Angst vor Flussmittel wie Lötfett betrifft, so kann ich die Bedenken nicht nachvollziehen. Wir löten hier Kabel mit mindestens 0,75er Querschnitt. Anders sähe das vielleicht bei empfindlicher HiFi-Technik aus, wo bei einem MC-Tonabnehmer Promille von Millivolt übertragen werden.

    Achja, mein Lötfett ist das aus DDR-Zeiten, das mein Vater schon hatte und das sicherlich mit allen "guten Sachen" versetzt ist. Was ich alle 10 Jahre löte fällt, was die Dämpfe betrifft, nicht ins Gewicht. Dafür halten die Verbindungen. Und alle wird das Zeug wohl nie...

    Gruß
    Stefan

  9. #9
    Savage-IG Mitglied Avatar von S72
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    P.S.

    Das festhalten der beiden Teile beim Löten erleichtert ungemein z.B. eine Korokodil-Klemme oder ähnliches.

    Weiterhin gibt es ein Teil für um die 7,50 Euro das heißt "Dritte Hand". Es besteht aus einem schweren Fuß, ein paar beweglichen und feststellbaren Krokodil-Klemmen und einer Lupe. Gerade bei fitzeligen Arbeiten (am Tisch) erleichtert das Ding das Leben ungemein. Gibts z.B. bei Conrad.

  10. #10
    Moderator Avatar von Attur
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    Kinder betet, Papa lötet! :biggrin2::biggrin2::biggrin2:
    Wichtich is auf'm Bock.

    Wennze weiss watte wills, musse machen datte hin komms!

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