Moin!

pahld kann ich nur zustimmen! Elektronik-Lot hat eine Flußmittelseele mit Kolophonium, das ist "kalt" nicht aggressiv. Einziges zusätzliches Flußmittel ist nur "Löthonig", so ein kleines gelbes Tübchen. Da ist auch nur pastöses Kolophonium drin. Irgendein "Lötwasser" aus der Klempnerecke wird meist eine Säure enthalten, die das Kupfer dann unter der Isolierung zerfrißt. Nachspülen mit reichlich Wasser geht da ja nicht....

Wenn Kabel so in die Jahre gekommen sind und das Kupfer nicht mehr super frisch und blank aussieht, dann hat auch ein erfahrener Löter seine Last damit, das ohne die Isolierung zu verbraten gescheit zu verzinnen. Dazu brauchts etwas Geduld und meist auch etwas mechanische Vorarbeit. Man kann sehr vorsichtig mindestens an einer Seite der Kupferadern diese mit einem scharfen Messer blankschaben, oder mit feiner Stahlwolle abziehen. Verzinnt sich dann deutlich besser.
Wo es ohne Weiteres geht, ist es dann schon besser, ein neues Kabel einzuziehen.

Lieber viel Hitze, aber kurz als mit einem unpassend kleinen Kölbchen zu langsam und zu wenig zu erwärmen!!!

Der erfahrene Löterich hat hierzu nicht nur einen Kolben, sondern vom feinsten Kleinen bis hin zum mindestens 80W Bräter. Ein gutes Mittelmaß sind 40 W und unbedingt sowas wie eine "Ersadur"-Spitze. Ich habe es immer gehaßt, eine Kupferspitze wieder blank zu machen und neu zu verzinnen. Die sieht schnell aus wie von Motten zerfressen. Deshalb, wenn ich mir nen neuen Kolben kaufen muß, immer gleich ne passende dauerhafte Spitze dazu kaufen, auch wenns dann doppelt so viel Geld ist. Lohnt sich auf Dauer immer!
Aber wenn man plant, nur so 2-3 mal im Leben zu löten, dann vielleicht nicht...


Gruß Lutz