Letzten Freitag zeichnete sich auf dem Weg zu meiner Verabredung ab, dass ich verkehrsbedingt (Berufsverkehr, Stau, etc.) nur mit Verspätung mein Ziel erreichen würde. Zu allem Überfluss zog sich eine böse Gewitterfront über mir zusammen und es begann stark zu regnen. Auch durch die Gischt der anderen Verkehrsteilnehmer war die Sicht damit ziemlich eingeschränkt.

Was tun?
Ja klar...! Mit allen Mitteln raus aus den Widrigkeiten....!

Die Maßnahmen im Einzelnen:
1. Landstraßenfahrt abgebrochen und rauf auf die Autobahn
2. Immer Mittellinie und mitten durch....
3. Jeden Gang ausfahren, Schalten an der "Kotzgrenze"
4. Ausloten der Höchstgeschwindigkeit

Bei meinen Bemühungen stellte ich Folgendes fest:
A) Der 4. Gang geht bei Bedarf bis knapp 155 km/h... :huh:
B) Der 5. Gang macht aber gerade noch 5 km/h oben drauf.
C) Eventuell wäre da noch was drin gewesen, wenn ich mich auf den Tank gelegt hätte. Aufgrund der Windböen und sonstiger Umstände schied das aber aus.

Und jetzt zu den Verbräuchen!

1. Benzin
Nach nur 100 Kilometern seit dem letzten Tankstopp (!) meldete die Else erstmals Spritmangel an. Nach 121 Kilometern schüttete ich also 8,63 Liter Suppe nach.
Nach weiteren 134 Kilometern mit voller Fahrt nochmals 9,01 Liter.
Die gesamte Fahrt (hin und zurück) betrug ~ 1.000 Kilometer, wobei ich mich nur bei o. g. 255 Kilometern als wahrer Heizer betätigte.
Nur auf dieser Strecke lag der Spritverbrauch bei rund 7 Litern pro 100 Kilometer.

2. Öl
Am nächsten Tag schaue ich routinemäßig nach dem Ölstand. Und: Oh Wunder...! Schauglas leer...
Also kippte ich 200 ml Motul rein. Und? Nichts tut sich. Schauglas leer...
Hmm... Man soll ja nicht zuviel einfüllen. Also vorsichtig nochmal 100 ml. Schauglas immer noch leer.

Ich denke mir, "Fehler im System! Stellst die Kiste mal anders hin!"

Aber auch das brachte nix. Schauglas blieb leer. Letztlich habe ich noch die restlichen 300 ml Reserve reingekippt. Und siehe da! Jetzt passte es wieder. :smiley:
Da ich meinen üblichen Ölverbrauch ja kenne, gehe ich davon aus, dass nur die Dauer-Höchstgeschwindigkeitsfahrt auf diesen 255 Kilometern für den enormen Ölverbrauch von 0,6 Liter verantwortlich gewesen sein kann.

Für die Techniker und Statistiker:
Die 96er Else war auf der betreffenden Fahrt motormäßig serienmäßig. Sonstige Ausstattung: 87er LSL-Lenker, Werkzeugrolle am Lenker und Gepäckrolle (60 cm breit, 30 cm Durchmesser, ca. 5kg) auf dem Sozius. Fahrer mit Klamotten ca. 80 kg.

PS: Minimalster Spritverbrauch auf einem Teilstück dieser Reise waren lediglich 4,47 Liter auf 100 Kilometer.

PS 2: Rückwärts bin ich (wieder einem Unwetter flüchtend) meist nicht schneller als 140 km/h gefahren, wobei sich der Spritverbrauch auf 5,33 Liter pro 100 Kilometer einpendelte. Ölstand muss ich morgen mal nachsehen. Da bin ich gespannt....