Hi,

ich muss mal ein paar Gedanken loswerden und wüsste nicht, wo sonst, also müsst ihr dran glauben

Ich bin praktisch Wieder-Anfängerin, nachdem ich in den letzten Jahren wenig gefahren bin, weil die Kinder noch klein waren und ich mich auf der EN500 auch nicht wirklich wohl gefühlt habe.

Seit Anfang der Woche ist meine else zugelassen, auf der ich mich wie zuhause und wesentlich entspannter als auf der EN fühle, und ich bin seitdem häppchenweise immer mal ein paar km gefahren, wenn sich die Gelegenheit bot - bis jetzt etwa 200km. Nicht so richtig viel, sollte man meinen.

In den paar Tagen sind wir mit unserer Tochter (6) die ersten paar Meter gefahren, unser Sohn (10) fährt schon seit etwa 3 Jahren immer mal wieder mit.
Das Mädel steht total aufs Mitfahren und verhält sich mustergültig.
Man muss den Nachwuchs ja früh genug anfixen - und den vernünftigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Motorrädern beibringen , so dass sie es nicht nötig haben, sich mit neuem Lappen und gerade mal 18 um einen Baum zu wickeln, weil es cool erscheint und sie meinen, etwas beweisen zu müssen.
Helm und vernünftige Klamotten haben die Kinder selbstverständlich und sie wissen auch, warum wir die Anzieherei für unbedingt nötig und nicht verhandelbar halten. Fahrrad-/Tretrollerfahren geht schließlich auch nur mit Helm - bei uns zumindest.
Außerdem sitzt das Mädel im Kindersitz, allerdings ohne Fußschlaufen, da sie schon gut an die Fußrasten kommt.

Ja, also, die knapp 200km.
Etwa 30km davon hatte ich meine Tochter dabei, zum Eisessen und zurück, man braucht ja ein kindergeeignetes Ziel.
Mein Sohn fährt bei meinem Mann auf der Drag Star mit (neben der die else tatsächlich wie ein Kindermoped aussieht , dabei ist die Drag Star auch "nur" eine 650er und ist ziemlich aufgeblasen:)



Auf unserer 11km-Fahrt zur Eisdiele (Isen-Dorfen, nettes Sträßchen, wenig los, ein paar Kurven, etwas hügelig) fuhr mein Mann voraus, ich hinterher.

Nach etwa 3km hatte ich ein Peugeot Cabrio mit Fahrerin am Nummernschild kleben. Ich gebe zu, ich war nicht wirklich schnell unterwegs, etwa 80-90km/h, mit Rücksicht auf meine noch nicht "hochgeschwindigkeitserprobte" Tochter.
Ja aber verdammt nochmal, MUSS denn das sein?! :shocked: So dicht auffahren?
Ok, euch muss ich das nicht erzählen, aber... Sicherheitsabstand? Bremsweg? Unterschiede Motorrad - Auto? Geht's denn noch?

Ich habe Platz gemacht, um sie loszuwerden. Sie überholte vor einer unübersichtlichen Kurve, glücklicherweise kam niemand entgegen.
Meinem Mann rückte sie genauso ins Kreuz und überholte ihn vor einer Kuppe - diesmal jedoch incl. Gegenverkehr - und schnitt ihn.

Auf dem Heimweg nicht anders.
Dem Frontalaufprall bin glücklicherweise entgangen, der Autofahrer im Gegenverkehr, der gerade ausscheren wollte, um den Traktor zu überholen wollte, sah mich doch noch.

So nah überholt zu werden, dass ich mal locker in die Beifahrertür treten könnte, kann ich auch nicht besonders gut leiden.

Und dann war da noch einer, der meinte, uns vor Kuppen und Kurven mal eben schnell überholen zu müssen, auch incl. Gegenverkehr.
Und nein, wir spielten nicht rollende Schikane, wir waren inzwischen "normal" mit 100 km/h unterwegs.

Muss ich mich einfach als Motorradfahrerin (wieder?) daran gewöhnen, dass Autofahrer mich so behandeln? Habe ich das nur verdrängt in meinen wenig-oder-gar-nicht-Fahrer-Jahren? Ist das "normal" auf den Straßen?
Ich habe die Rücksichtslosigkeit und Unvernunft nicht *so* überdeutlich in Erinnerung...

Grüße,
yasmin