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Thema: Anlasserfreilauf

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Savage-IG Mitglied
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    @Bombero: Du hast vollkommen recht, ist hier off-Topic. Sorry dafür. Nach meiner direkt anschließenden Antwort auf Fragen von DWausH mache ich dann hier mit diesem Abschweifer im Thema auch Schluss.@DWausH: Die Angaben im Bücheli, originalem Werkstatthandbuch und auch im Clymer sehe ich als Empfehlung zur Arbeitsreihenfolge wie auch bei anderen Kapiteln für Demontagen und Montagen. Also genau so, wie das Auftragen von neuem Dichtmittel oder neuer Schraubensicherung, bevor man die Teile überhaupt zusammenfügt. Somit ist der, vor dem Lösen der Deckelschrauben einzuhaltende Arbeitsschritt, den Steuerkettenspanner zumindest zu entlasten. Du oder Pahld entlastet doch auch den Ventiltrieb (auf OT stellen), obwohl ihr nur die Deckelschrauben lösen und auch den Deckel bei anderer Stellung als im OT abnehmen und auch wieder hinauf würgen könntet. Ihr möchtet doch auch gar nicht den kompletten Kopf demontieren, sondern nur den Stopfen neu abdichten - das wäre doch auch ohne OT-Stellung möglich (ich würde aber auch auf OT stellen). Die rechte Bohrung im Zylinderkopf ist kein Lager, sondern ein fertigungsbedingter Zugang, damit die Lagerstellen der Nockenwelle überhaupt gebohrt und gehohnt werden konnten. Wenn das ein wirksames Lager für die Nockenwelle wäre, wären dort irgendwo eine Bohrung für die Druckschmierung und auch sogenannte Taschen für den wirkungsvollen Aufbau eines Ölfilms im Lagerspalt vorhanden. Da aber auch auf der Außenseite zum Deckelchen kein Ablauf für druckgefördertes Öl vorhanden ist, würde dieses schon wenige Sekunden nach dem Motorstart herausfliegen, wenn hier Öldruck vorhanden wäre. (linkes Nockenwellenlager ist das Lager nahe der Zündkerze, mittleres und rechtes Nockenwellenlager sind durch den C-Ring zur seitlichen Führung der Nockenwelle unterteilt und haben alle drei die für eine Druckschmierung erforderlichen konstruktiven Merkmale) Bis auf wenige Ausnahmen bei stark verschlissenen Lagern , waren bei allen Nockenwellen, die ich bisher in den Fingern hatte, die rechten Zapfen noch grau und leicht rau von der Vergütung; wären das Lagezapfen, wären diese schon nach kurzem Betrieb genau so poliert wie die anderen Lagerzapfenabschnitte. Ich habe gestern Abend insgesamt drei Zylinderköpfe und drei zugehörige Nockenwellen (86er, 93er, 97er und alle drei aus P402 mit ca. 4.000, 42.000 um 85.000km Laufleistung) zzgl. einer ganz neuen Nockenwelle in jedem der Zylinderköpfe vermessen und es befindet sich jeweils ein Spalt zwischen rechtem Nockenwellenzapfen und der rechten Bohrung im Zylinderkopf. Ferner haben die Nockenwellen am Übergang von der rechten Stirnfläche zum rechten Nockenwellenzapfen auch noch eine Phase, also nur kleine Möglichkeit zur Auflage in der Bohrung. Es sei denn, mittleres und rechtes Lager wären schon außerhalb der Verschleißgrenzen und die Nockenwelle dadurch schon auf der rechten Seite abgesackt. Somit wird sich die Nockenwelle rechts absenken, wenn die Steuerkette noch gespannt ist. Hier wird sich dann schrittweise (kurze Kettenreaktion) der Kettenspanner ausfahren und das Nockenwellenzahnrad noch weiter abgesenkt, mit einem Ergebnis, welches einer Längung der Steuerkette gleich kommt. Ich habe am heutigen Vormittag nacheinander die drei Zylinderköpfe mit den zugehörigen Nockenwellen auf einen Motor montiert und in jeweils drei Durchgängen mit entspannter Kette auf meine Art und auch auf deine und Pahld´s Art durchgezogen (in Summe neun Versuche auf meine und neun Versuche auf eure Art). Abhängig davon, wie weit der Steuerkettenspanner zuvor schon ausgefahren war, sieht das dann schon brenzlig aus und ich sehe Gefahr, dass der Steuerkettenspanner auseinander fallen könnte. Unterm Strich, das Risiko ist mir einfach zu groß. Nicht sowas für eine halbe Stunde Zeitersparnis und ein paar Euro Einsparung für eine neue Kupplungsdeckeldichtung. Da sich gleichzeitig die linke Seite der Nockenwelle anhebt, wird diese dann auch nur durch zusätzlich (vom linken Lageroberteil) zu generierende Kräfte wieder in Position gezwungen. Somit auch noch vermeidbare Belastungen im linken oberen und rechten unteren Nockenwellenlager, an Steuerkette, Spanner und Spannschiene, die dann zu unnötigem Verschleiß führen würden. Außerdem, wenn man den Stopfen wegen Alterung und Schrumpfung schon neu einkleben oder ersetzten muss, weil der schon bei stehendem Öl Inkontinenz zeigt, sollte doch auch nach dem Wellendichtring im Kupplungsdeckel geschaut werden, der den unter Druck stehenden Ölkanal zum Kurbelwellenzapfen hin abdichten soll – und dann ist die Entlastung von Steuerkette und Kettenspanner nur noch ein einziger zusätzlicher Handgriff. Beim Sonderfall gelupfter Stopfen bei Tour oder Ausfahrt, würde ich wahrscheinlich auch den Weg mit dem geringsten Arbeitsaufwand gehen und später nach dem Rechten sehen... Und nun Schluss mit diesem Exkurs – jeder auf seine Art und wie er mag oder für richtig hält. Viele Grüße Theo

  2. #2
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    Zitat Zitat von theo59 Beitrag anzeigen
    ......................... Da sich gleichzeitig die linke Seite der Nockenwelle anhebt, wird diese dann auch nur durch zusätzlich (vom linken Lageroberteil) zu generierende Kräfte wieder in Position gezwungen...................
    Das "Anheben" zu erwähnen ist maßlos übertrieben, das habe ich heute Nachmittag gemessen und es sind bei meinem Testmotor auf der Werkbang so um die 0,02mm, die sich die Welle links anhebt, sogar wenn ich den Druck des Kettenspanners noch manuell erhöhe, das ist total zu vernachlässigen und beim Deckel aufsetzen natürlich nicht spürbar. Ich glaube, du bist der einzige, der beim Stopfen wechseln die Kette entlastet. Für mich ist das Thema hiermit erledigt.
    MFG Dieter



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