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Thema: Chronik meiner Fahrerlaubnis

  1. #1
    Savage-IG Mitglied
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    Chronik meiner Fahrerlaubnis

    Nicht jede Fahrerlaubnis ist nur eine , mehr oder weniger leichte, Prüfung in einer Fahrschule. Die eine oder andere Fahrerlaubnis ist eine Prüfung fürs Leben. Ein, dem Anschein nach niemals endendes Martyrium der Dummheit, Uneinsicht und anschließender Umkehr.

    - meine Motorradleidenschaft wurde 2002 von den alten LOUIS und POLO Katalogen entfacht, Werner hat auch einer Rolle gespielt aber ich weiß noch ganz genau wie ich dachte: "Wow, was du alles mit deinem Motorrad machen kannst, noch viel mehr als mit dem Fahrrad! Ich will Motorrad fahren!"

    - 2007 A1 Führerschein, wegen 2 maligem Umzug der Familie kostete der schon 2000€

    - Frühjahr 2008 Übelster Unfall mit dem Motorrad; gegen die Leitplanke gedrückt, der Typ schaut mich noch an und drückt einfach weiter - Leitplanke verschwindet im Boden, er drückt mich weiter rüber - in den Graben rein mit ca. 100kmh - raus mit einem unabsichtlichen evil knievel Sprung- aufgeschlagen und das Motorrad fliegt voll auf mich drauf! Ich unter Adrenalin, direkt auf den Beinen Helm vom Kopf gerissen wollte ich mir den Typen schnappen! Aber vom Verursacher fehlte jede Spur! Nierenriss 4 Monate alle Farben des Regenbogens auf meinem Rücken und eine gefüllte Ewigkeit sich nicht richtig bewegen können! Motorrad natürlich total im Eimer!

    - erstes Motorrad; zweites; drittes, viertes usw.

    - 2008 Autoführerschein 1000€: wenn du kein Geld hast und keine Ahnung, weil technisch haben dich Geräte und Maschinen immer mehr interessiert als Verbrenner, dann kaufst du nur Mist! und davon Viel!

    -2012: Abgabe Führerschein, weil ich zu der Zeit so meine Probleme hatte mit der verkackten Welt und der Familie und mir nicht anders zu helfen wusste, habe ich sehr viel Mary Jane geraucht um Ruhe im Kopf zuhaben.
    Und wie das so ist wenn man irgendetwas zu lange übertreibt, hat mein Urteilsvermögen darunter gelitten, in der Form, dass ich für 50meter vom Haus zur Tankstelle mit dem verdammten Auto gefahren bin; es ist doch nur 50meter und zurück, was soll da schon passieren?; Es sind -12°C; es geht doch ruck zuck etc.
    Auf dem Weg mit dem Auto von Tankstelle auf die Straße (5m), während dem Anschnallen, im Rollen, Polizeifahrzeug fährt mir, die Ausfahrt versperrend, vor die Haube, Typ steigt aus kommt zu mir ran... mir war klar, das wars!

    Nach Pinkeltest vor Ort mit auf die Wache - Bluttest vom Doc - "Das Sie sich mit so einem Wert überhaupt noch mit mir unterhalten können..." - Also auch keine Grundlage für Strafminderung
    - 1.450€ Strafe

    - Als ob das alles noch nicht gereicht hätte, war das gerade die Zeit meiner Abschlußprüfung der Ausbildung, ich musste dorthin fahren, Bus und Bahn, sind keine Alternative: Also mein Frieden damit gemacht, Führerschein war ja auch noch nicht entzogen, Blutwert aber natürlich weiterhin grenzwertig (je nach gebrauch, kann das Rauchen ewig nachgewiesen werden).
    Ich bin ehrlich: das alles hatte mich zu dem Zeitpunkt nicht gerade motiviert aufzuhören, der FS war ja schon eingebüßt, 1jahr Sperre plus MPU war klar, der Bescheid war nur noch nicht da.
    - 1.450€ Strafe

    - Um es kurz zumachen: Die freundlichen haben nur darauf gewartet das ich ein Fehler mache, und ich wollte Sie ja nicht enttäuschen: Extra an einem Wochentag-Vormittag bin ich zum Einkaufen gefahren - Auf dem Rückweg haben Sie, in einer Parkbucht wartend, sich direkt hinter mich geschoben als ich vorbei fuhr - wah wah waah - wieder Pinkeltest und Bluttest, Werte leider noch höher!!!

    Lasst mich das mal auf das mangelde Urteilsvermögen schieben, ne im Ernst das war einfach eine sau dumme Nummer von mir!!!

    - Im Mai 2012 habe ich meinen Führerschein abgeben müssen und weniger wegen behördlicher Sperre als wegen den Irrwegen und Umwegen des Lebens, habe ich ihn erst im September 2018 mit MPU zurück bekommen! 4000€ für die MPU selbst; Verkehrspsyschologisches Gutachten und 12 Abstinenznachweise!

    bis hierhin hat mich, fahren-dürfen, 10.000€ gekostet, ganz ohne Fahrzeuge und Ausrüstung, nichts getankt und nichts gemoddet oder getuned
    Von den anderen negativen Einflüssen, die sich daraus ergeben haben, dass ich Anfang 20 war, ausgelernt war aber kein Führerschein hatte, will ich hier mal schweigen.

    - Reicht langsam?: Ne, als ich meinen Führerschein zurück hatte, hatte ich natürlich wie vorher nur Auto und 125er Lappen: Also Anfang 2020
    Fahrschule klar gemacht!
    Mai 2020 eine schöne Savage von einem HR-Reporter gekauft, 2550€ mit frischem TÜV technisch und optisch TOP-Zustand mit 22tkm, Krümmer noch Chrom, Garagenfahrzeug.
    - nächste Ernüchterung: Juni 2020 Anruf von der Fahrschule: Aufstieg von A1 auf A2 erst nach 2 Jahre nach Neu-/Wiedererteilung frühst möglicher Termin für Praktische Prüfung, davon wussten nicht mal die auf der Behörde was vorher - also September 2020

    - Ja und dann vergisst der Fahrlehrer diesen Termin zu reservieren obwohl versprochen und bestätigt, und das stellt man dann 2 Tage vorher fest beim Anruf: "ich wollte mal fragen ob alles klappt so wie besprochen" - "hmmm, Ups!?"

    - Als ich dann endlich meine Prüfung machen kann ist es der 02.11.2020 Schnneeregen und fu*king kalt, aber bestanden! Auftieg A1-A2 466€ bei Fahrschule Gote in Hanau

    Was ich daraus gelernt habe:
    Setz deine mobilität nicht aufs Spiel, niemals! Du weißt nicht wann du die mal wirklich brauchst!
    Innere Ruhe, heißt innere Ruhe, weil sie von Innen kommen muss, nichts von außen zugeführtes wird je so eine Kraft entwickeln wie Ruhe die von Innen kommt!
    Der Weg ist das Ziel? Ist Bullshit! Alles was auf dem Weg passiert und dich von deinem Ziel abhält muss du beseitigen! Klar musst du reflektieren und darauslernen! Aber das dient nur dem erreichen des Ziels! Halte dir dein Ziel stets vor Augen!

  2. #2
    Moderator Avatar von s_point
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    der weg ist das ziel; gilt nur fürs motorrad fahren

    krasse geschichte, aber schlimm wäre es nur, wenn man nix daraus gelernt hätte

    alles andere bucht man aufs konto lebenserfahrung
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  3. #3
    Administrator Avatar von Sigi
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    Hm, schließe mich da gerne Berti an... das war stellenweise schon richtig bescheuert, aber noch bescheuerter wäre keine Veränderung.
    Was es unterm Strich aber nicht weniger bescheuert macht, sondern nur nicht noch bescheuerter.

    Konsum und Lappen ist jetzt im Griff und safe?

  4. #4
    Savage-IG Mitglied Avatar von Rebbs
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    Na das nenn ich mal nen Werdegang!
    Ich drücke dir die Daumen das du deine ehrliche Seite behältst und das was du dir hinter die Ohren geschrieben hast, nicht beim nächsten Mal Duschen mit zu viel Shampoo wieder verwischt. Ich kenne leider einige alte Schulfreunde, die ähnlich unterwegs sind und das auch nach mehrmaligem Führerscheinentzug immernoch nicht begriffen haben. Stecken wahrscheinlich zu tief drin. Ich bleibe lieber bei nem schönen Bier und auch mal nen Schnaps und dann zu Fuß. Das "gerauche" habe ich nie vertragen und der Effekt war auch nie so toll. Konnte nie verstehen was man daran gut findet...

    Allzeit gute Fahrt und innere Ruhe!!!
    Grüße aus dem Thüringer Becken

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  5. #5
    Savage-IG Mitglied Avatar von savageridingdaddy
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    Harter Tobak, und du hast daraus gelernt. Das schaffen auch nicht alle. Für mich gilt Fahren oder was trinken. Kein Bierchen, kein Nichts. Das mache ich lieber entspannt nach dem Ankommen.

    Grüße
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    "Wenn man rechts dreht, wird die Landschaft schneller."

  6. #6
    Savage-IG Mitglied
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    Sigi das sind 2 Dinge die ich trennen kann mittlerweile, konsequent heißt das in meinem Fall das ich nach Konsum einen Monat auf das Fahren verzichten müsste. Denn bei meiner Historie wird bei mir direkt ein Bluttest gemacht. Die Gesetzte haben sich dahingehend geändert das einmalige Auffälligkeit reicht um direkt den Bluttest zu begründen, muss nicht aber reicht.
    Auf Glück kann man sich offensichtlich nicht mal bei 50m zur Tanke verlassen und nur ein Wahnsinniger würde nach meiner Geschichte sagen "das passiert doch nicht nochmal!"

    Also Hand auf Herz, mach ich das noch? Ja einmal im Jahr im Dezember fliege ich seit mehreren Jahren um die Weihnachtszeit nach Amsterdam für meist so 3-5 Tage, nicht nur um meine alte Freundin Mary zutreffen sondern weil es um die Zeit einfach schön ist dort, weniger Tourismus mehr entspannte Amsterdamer, einfach alles super Dekoriert und Uhrig.
    So halte ich meine "Dämonen" in Schacht und habe jedes Jahr Weihnachten auf die ich mich freue, was 2 Jahrzehnte nicht der Fall war.
    Ich bin selbständig und habe es seit beginn so gehalten das Dezember einfach dicht ist! Witziges Wortspiel!
    Ja und das restliche Jahr denke ich nicht einmal für eine Sekunde dran.

    Rebbs man findet immer besser womit man selbst "sozialisiert" wurde. Was in dem Zusammenhang mit dem Begriff "Sozialisiert" schon ein witzig klingender aber auch wahrer psyschologischer Fakt ist.
    Einem Kollegen hat Bier nie geschmeckt aber kann 20 verschiedene Whiskeys am Geschmack erkennen, inkl. frisch geöffnet oder länger offen. Vater vom Kollegen hatte immer eine Unmenge da und scheinbar nie bemerkt wenn was fehlt.
    Sozialisierung eben.

  7. #7
    Administrator Avatar von Sigi
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    Ich denke wir brauchen nicht drüber reden, dass die Messung von Abbauprodukten auf Alkohol übertragen bedeuten würden, dass wahrscheinlich 50% der Gesellschaft keine Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben müssten. Ich kenne mehr als genug, die über der Promillegrenze nur durch Restalk jeden morgen auf die Arbeit fahren.
    Und Moralaposteln wollte ich auch nicht, auch wenn's vielleicht bissi so rüberkam. Mir geht's wegen deiner Offenheit um Dich und ich wünsche Dir einfach, dass Du mit der Situation klarkommst.

  8. #8
    Moderator Avatar von s_point
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    jeder hat doch seine leichen im keller, auch ich

    aber das erzähle ich nur bei persönlichem treffen und am lagerfeuer

    meinen respekt für deine offen- und ehrlichkeit haste
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  9. #9
    Savage-IG Mitglied Avatar von Rebbs
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    Klingt schon seltsam deine Sozialisierungstheorie aber ist schon was wahres dran. Wobei ich das jetzt persönlich nicht bestätigen kann, hätte ich so eine Sozialisierung durchlaufen, wäre ich sicher auch in einem Raster gelandet und entweder jetzt Alkoholiker, völlig enthaltsam oder drogenabhängig. Je nachdem von welcher Seite man es betrachtet, aber ich habe vieles ausprobiert und meinen persönlichen Weg gefunden. Ich war immer Teil von größeren Cliquen und einem bunt gemischten Haufen diverser Weltanschauung und wir haben uns immer alle verstanden, egal wer was gemacht oder gesagt hat. Ich würde nie in irgendeine Richtung gelenkt und bin immer meinen Weg gegangen bis heute... aber jetzt mit Haus, Grundstück und Familie ist es schon auffällig ruhiger geworden
    Grüße aus dem Thüringer Becken

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  10. #10
    Savage-IG Mitglied
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    Nach der ganzen Sche*ße die ich fressen musste und der Zeit die seit dem vergangen ist, hielt ich das hier einfach mal für eine vielleicht lesenswerte Geschichte aus dem Leben. Ich bin auch meinen Weg gegangen soweit er nicht von außen durch ständiges Umziehen (16x bis ich 18 war) gestört wurde. @Rebbs All meine Entscheidungen habe ich getroffen, manche bewusst manche unbewusst. Sozialisierung und Gruppenzwang sind 2 paar Schuhe. Aber Ausreden für Substanz-missbrauch haben wir ja alle genug ;-P

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