hi,

Was meint ihr zu diesem test :-/

Schwerst gestreßt kommt eine Suzuki LS 650 daher, die versucht, den Anschluß an Vigor und ER-5 zu halten. Das hat einerseits nätürlich mit einem erheblichen Leistungsdefizit zu tun, von den propagierten 31 PS greifen gerade mal 28 an der Kupplung an. Andererseits hängt’s am Fahrwerk: Die LS hat nämlich keines - praktisch gesehen. Theoretisch gibt’s da freilich zwei Räder, Stoßdämpfer und Bremsen, eine Gabel, einen Rahmen und so fort. Aber das Zeug taugt bei höherem Tempo wenig.Schon beim Geradeausfahren gerät die LS aus der Spur. In Kurven kommt sie schließlich daher, als hätte sie drei, vier zu viel geladen. Pendelt sich ganz schön einen ab. Rührt und wackelt und eiert herum, doch irgendwie ist das auch lustig, weil die Lage niemals gefährlich wird. Da ist schon der lausig müde Motor vor, dem man ab 90 km/h gehörig in den Hintern treten muß. Aber egal. Denn auf diesem Motorrad erlebst du bei 90 mehr als andere bei - sagen wir mal 160 auf einer GSX-R 750.Die LS ist ein ganz besonderer Fall. Ein Chopper mit nur einem Zylinder. Das häufig zitierte Cruiser-Feeling, »Schub von unten, Souveränität und so«, will da nicht aufkommen. Obschon der höchst ansehnliche Eintopf bei niedrigen Drehzahlen richtig gut geht, nur fühlt sich das eher quirlig als abgeklärt an. Also beginnt man ihn zu scheuchen, markiert den Wilden. Bis die Funken fliegen. Was übrigens für Chopper-Verhältnisse spät passiert. Verglichen mit Vigor und Konsorten nimmt sich die Schräglagenfreiheit allerdings dürftig aus.Für die Savage muß man geboren sein. Das heißt: Man sollte nicht mehr als 1,70 Meter messen, Motorrad fahren aus reinem Spaß an der Freude betreiben, taub für klappernde Motorgeräusche sein und Lust am Polieren schöner Details empfinden. Denn davon hat die LS genug.

gruss dark