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Thema: Ausgebremst

  1. #1
    Savage-IG Mitglied Avatar von steinbock
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    Ausgebremst

    Hallo liebe Leute,

    habe schon wieder eine "nette" Reparaturgeschichte zu erzählen. Elschen hat deswegen 2 Wochen gestanden, Mist, Mist! :(

    Ich war Anfang August erfolgreich beim TÜV, wo der Prüfer mir sagte, ich müßte recht bald die Beläge vorne ersetzen. Hääh, ich hatte doch extra neue für'n TÜV draufgemacht, kann doch nicht sein! War aber so, ca. 2 Wochen danach waren die runter und schleiften an der Scheibe, obwohl erst wenige Monate alt.

    Ok, neue Beläge gekauft, Bremse abgebaut, Kolben mit Schraubstock zurückgedrückt, geht wunderbar, wenn man eine entsprechend große Nuß auf die Bremszange auflegt. Sah alles super aus, Bremse wieder eingebaut, und dann der Schock, es kam kein Druck zustande, und ich hatte nicht die geringste Ahnung, warum und wußte nicht mehr weiter. ;(

    Etwas in Panik rief ich einen erfahrenen Kumpel an, der kennt sich echt aus, hat 2 XS 650 von Grund auf zusammengebaut. Der kam netterweise vorbei; ich hatte die Bremse inzwischen komplett vom Bock und bei mir in der Wohnung eine Testanlage aufgebaut, denn ich fand noch eine zöllige Stange, Zubehörteil für meinen Heber.

    Nun, wiewohl ich meinen Kumpel für seine reiche Erfahrung bewundere: wer viel weiß, möchte seine Mitmenschen auch an seinem Reichtum teilhaben lassen, ich würde auch stark in Versuchung kommen, aber ehrlich, mich treibt sowas die Wände hoch! Kürzlich hatte ich ihn schon mal um Hilfe gebeten, es ging nur darum, in die Fußrastenanlage ein Loch für eine SW 10 Schraube zu bohren, um eine neue Aufhängung für die Ständerfeder zu erzeugen. Ich bekam dazu eine komplette Auflistung und Bewertung aller Reparaturbaustellen an meiner Else, wertvolle Hinweise, wie man sich am besten beim TÜV einschleimt, und beinahe wären alle meine Überlegungen so weit in den Wind geschlagen worden, daß man befürchten mußte, daß die Feder funktionslos wieder abfällt.

    Liebe Leute, ich wollte doch nur ein Loch gebohrt kriegen! Alles andere sind doch nur persönliche Herangehensweisen, daß hilft mir doch nicht dabei! Leute, ich empfinde keine Lust beim Schrauben, das beste Schrauben ist das, was am kürzesten dauert, es macht mir keinen Spaß, wenn es möglichst lange geht! Diese Aktion, wenn sie auch am Ende erfolgreich war, hat statt 30 Minuten mit An- und Abreise 2 Tage gedauert. Ich kann auch nicht verstehen, warum viele (bzw. sogar die meisten) Lösungen erst beim Schrauben und nicht VORHER im Kopf entwickeln. Dann muß man nicht so viel rumquatschen und arbeitet nur den Plan ab. Wenn man einen Grund sucht, warum ich lieber allein bastele, ...

    Nu ja, auch jetzt bekam ich meinen Teil davon ab, aber ich möchte betonen: ohne ihn hätte ich's nicht gebacken gekriegt und am Ende hat er mit der Ursache recht behalten, das war nämlich gar nicht einfach. Wir haben zuerst den Hauptbremszylinder komplett auseinandergebaut und festgestellt, daß der völlig in Ordnung war. War für mich sehr lehrreich zu sehen, daß das Prinzip der Archimedischen Schnecke auch heute noch Verwendung findet ...

    Dann hatte ich noch die verdreckten Stifte, auf denen die Bremszange sich bewegt (oder auch nicht bewegt) und die Entlüftungsschraube in Verdacht. Aber die Letztere wollte ich eh ersetzen, weil die schon ziemlich rundgenudelt war und bald nicht mehr aufgehen würde. Hatte mal welche bestellt, die waren aber zu lang, obwohl die Anzeige behauptete, die würden für die Savage passen. :-(

    Mein Kumpel meinte dann, als nix funktionierte: "ok, hab zuhause Druckluft, nehm' die Bremszange mal mit, um den Kolben wieder beweglich zu machen". Ich: "Gut, ich bestell schon mal Entlüftungsschraube und so'n Gummiteil beim Freundlichen." Nach 2 Tagen stellte sich raus, daß noch die Verbindungsschraube unten dazukam. Die saß fest und ging natürlich beim Rauswürgen kaputt, damit hatte ich aber gerechnet und war froh, daß das Gewinde überlebt hat. Aber das dauerte schon mal 4 Tage, bis bei Fuhrmann alles da war. Und wir brauchten neue Dichtungsringe, und die waren mir beim Freundlichen zu teuer! Mindestens die Staubdichtung sah nicht gut, d.h. rauh aus, wenn auch nicht gebrochen. Das hat mit einigem Hin- und Her nochmal knapp 'ne Woche gedauert, dann hatte ich aber einen neuen Satz für 13 statt 27 Ocken.

    Nun, ich dachte, prima, schnell neue Ringe rein, Kolben eindrücken, testen, an die Maschine damit, gut iss. 1-2 h dauerts ... Nee, es wurden 6 oder mehr, zum Teil eben auch, weil mein Kumpel es besonders sorgfältig machen wollte, auch aus der guten Absicht heraus, es mir verständlich zu machen. Ich war ja auch lernbereit, denn wie die Bremszange innen aussieht und wo die Dichtungen hinkommen, interessierte mich.

    Da fingen obige Leiden aber wieder an! "Kupferdichtungen darf man ja eigentlich nur einmal benutzen." "Wo ist denn die zu den Ringen gehörige Paste?" War keine dabei, aber etwas Bremsöl geht auch. "Fett ist gut, aber Vaseline ist besser." Muß man das echt extra erwähnen? Kann man sich nicht darauf konzentrieren, daß es mit den vorhandenen Mitteln wieder funktioniert? Das ist ja alles schön und gut, aber ich möchte, das es wieder funktioniert, alles andere möchte ich NICHT HÖREN. Das sind doch meistens Nebensachen und persönliche Vorlieben, und häufig ist auch ein gerüttelt Maß an Aberglauben dabei.

    Oder ist die Tatsache, daß Kupferdichtringe häufig mehrfach verwendet werden, nicht ein empirischer Gegenbeweis für die kategorische Vorschrift, dieselben nur einmal zu verwenden? Dichtringe werden ersetzt, wenn sie nicht mehr dichten, falsch? Daß mein geschätzter Kumpel sorgfältig versuchte, Luftblasen abzuklopfen, hat mich echt zum Verzweifeln gebracht. Sowas ist für mich nicht lehrreich, sondern Folter. Ich hab vorher NIE abgeklopft und trotzdem hat's funktioniert. Wenn's nicht geht, bringt das doch auch nix. Und die vielen verschiedenen Arten zu entlüften - jeder hampelt dabei etwas anders rum - sind auch nicht entscheidend, ich muß mir aber ständig anhören, daß es so am besten ist. Mein Kumpel sagt aber auch, daß ein senkrecht stehender Schlauch sich beinahe selbst entlüftet, bei anderen Gegebenheiten sieht das anders aus.

    Ok, es ging auch mit allen neuen Teilen zu Anfang nicht. Ich war schon dabei, mich im Netz nach einem neuen Bremssattel umzusehen. Erst als mein Freund etwas Bremsöl in die Kolbenkammer vorgefüllt hatte und wir uns uns entschlossen, als letzten Verzweiflungstest alles einzubauen und an die Maschine dranzumachen, klappte es endlich. Unsere Trockentests hatten keinen Sinn, weil kein Gegendruck von den Belägen kam. Uff! Mittlerweile habe ich mir klargemacht, was los war; mein Kumpel hatte das erwähnt und völlig recht damit behalten: die obere Staubdichtung ist mit dafür da, daß der Kolben nach Betätigung wieder ein Stück zurückrutscht. Wenn das nicht funktioniert, dann wird verständlich, warum die Beläge so schnell runter waren, dafür war nicht nur der festsitzende Bremszangenschlitten verantwortlich.

    Nun, was nehme ich von der ganzen Aktion als Lehre für's nächstemal mit? Erstens werde ich peinlich darauf achten, die Stifte sauberzumachen und zu fetten, dann werde ich den Kolben nicht ganz zurückdrücken bzw. checken, ob er noch beweglich genug ist. Mit 'ner Luftpumpe haben wir sogar ein Verfahren gefunden, wie man den Kolben zur Not rausdrücken kann, nämlich mit dem Entlüftungschlauch über die Schraube. Und die Enden der neuen Belage etwas abschleifen, damit die auf dem Retainer leicht rumrutschen können. Und Bolzen und Blech fetten. So sollte der nächste Wechsel höchstens 1 oder 2 h dauern. Irgendwann könnte aber trotzdem ein anderer Bremssattel fällig werden, werde bei Gelegenheit am besten eine andere Bremse komplett kaufen, um Ersatzmaterial da zu haben.

    Auf zum nächsten Reparaturabenteuer! :)
    Grüße Klaus

  2. #2
    Administrator Avatar von Sigi
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    Servus,
    gäbe so einiges zu Verfahren zu sagen, will Dich aber nicht unnötig langweilen. Nur so viel... die Else wird jetzt maximal 30 alt, minimal 21. Die aller-, allermeisten sind schon durch einige Hände gegangen und davon werden die allerwenigsten "alles dafür getan haben" kaum verhinderbare Alterungsprozesse einzudämmen.
    Ganz besonders bei sicherheitsrelevanten Teilen empfiehlt es sich (wesentlich) mehr Mühe reinzustecken, als irgendwas wieder nur gangbar zu machen.
    Eine Ersatzbremse hätte leicht in noch schlechterem Zustand sein können, von dem her: Alles richtig gemacht! (Stahlflex oder neue Bremsschläuche waren im Wellnesspaket mit drin, oder schon dran?)

    Das nächste Reperaturabenteuer wird kommen, wenn Du sie lang genug hast... ganz sicher. :)

  3. #3
    Moderator Avatar von Viertakter
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    ...das war sehr langatmig erklärt warum er keine langatmige Erklärungen mag....
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  4. #4
    Savage-IG Mitglied Avatar von Hodl
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    Jo hab zwischendurch auch mal abgeschalten aber den Schluss hab ich schon gelesen.
    Nüchtern betrachtet ist betrunken besser !

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  5. #5
    Savage-IG Mitglied Avatar von hmt
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    Ich hab aufgehört zu lesen weil's nervt.
    Gruss JOE

    LOUD PIPES SAVES LIVES

  6. #6
    Moderator Avatar von s_point
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    so kenn ich klaus
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  7. #7
    Savage-IG Mitglied Avatar von GeRry
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    der Schreibstil ist nicht so meins ich geb auf...

  8. #8
    Savage-IG Mitglied
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    Moin Moin,

    Du kannst es nicht selbst, dein Kumpel der Ahnung hat nervt (auch wenn er es vermutlich noch umsonst gemacht hat).

    Mein Tipp: stell die Kiste in die Werkstatt, dann kriegst es gemacht ohne vollgequatscht zu werden, musst nur zahlen. Und such dir neue Freunde, wenn die dich nerven wenn sie DIR helfen. Echt unglaublich...

    Gruß

    Jogi

  9. #9
    Savage-IG Mitglied Avatar von Wesch
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    Hallo

    Ich verstehe den Zweck dieses Postings nicht ? Um was geht es ?

    mfG. Günther
    LS650 NP41B 1992
    LS650 NP41A 1996
    Kawa VN1500 1995
    HD Springer 1995
    HD WLA 1944
    Peugeot 102 1968
    Simson Schwalbe 1965

  10. #10
    Savage-IG Mitglied Avatar von DWausH
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    Ich habs mir auch nicht durchgelesen, zuviel Text
    MFG Dieter



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