Aufgeriebene Düse und Gemischeinstellung

[Sigi]

Hoi, hatte heute mal wieder meinen 2-jährlichen Technik-Check bei den Kesselprüfern und ein seltsames Phänomen bei der Abgasuntersuchung.
Viertakter hatte mir vor 2-3 Jahren etwa die Leerlaufdüse als Gegenmaßnahme gegen Gepatsche und Gebröbbel etwas aufgebrieben, was auch super funktioniert hat.

Als heute die AU fällig war kam ich auf einen Wert von über 8% bei handwarmem Motor, was der Prüfer natürlich so nicht akzeptieren konnte. Zum Glück hat der gute Mann schon 2x HU bei meiner Else gemacht und freut sich schon jedesmal auf die kurze "fahrdynamische Prüfung", der mag meine Kleine gern leiden. Um unter die benötigten 5% zu kommen haben wir dann die Geschmischschraube auf 0,75 (in Worten eine Dreiviertel-) Umdrehung stellen müssen.

Kann das im Bereich des Normalen sein, wenn die Leerlaufdüse aufgerieben ist, damit die "normal" (also untenrum nicht zu mager) läuft?

Aus Interesse bin ich die 1,5 - 2 km nach Hause dann auch mit der Einstellung gefahren und es hat sich kein übermäßiges patschen gezeigt.

[hmt]

Wichtig ist der CO-Wert
5% ist eigendlich schon etwas zu viel. Wenn das Teil gut läuft und der Verbrauch im Rahmen ist kannst du das aber lassen. Wenn die Gemischschraube nur eine 3/4 Umdrehung draussen ist, dann ist die Leerlaufdüse ein klein bischen zu gross. Was aber wegen der Handarbeit völlig in Ordnung ist.

[Sigi]

Mit der aktuellen Einstellung waren wir bei 3,6 oder 3,8 und wenn ich mal messen will, kann ich jederzeit vorbeikommen, hat er gemeint.
Verbrauch muss ich mal beobachten, da habe ich seit dem Umbau auf den manuellen Hahn das Gefühl verloren. Will aber eh mal die (möglichst) genaue Reserve-Reichweite ermitteln - bin jetzt schon zweimal spritlos liegen geblieben.

[Mordread]

Moin Sigi,
als Schrauber-Neuling... was ist dieses "patschen" genau?

[Sigi]

Hier ist das während der Fahrt gemeint, also nicht der berühmte Ausmach-Pups.
Beim Gaswegnehmen tut es entweder laute, einzelne Schläge (Schüsse) und / oder Im Schiebebetrieb mehrere, weniger laute "Salven" (Bröbbeln). Letzteres kommt z.B. fast immer vor, wenn man aus voller Fahrt auf einen Ortseingang zurollt, oder in jeder vergleichbaren Situation, ersteres praktisch immer beim Gaswegnehmen.
Die Ursache ist in allererster Linie bei der Dichtheit des Abgasweges, also Zylinder -> Krümmer und Krümmer -> Endtopf zu suchen. In zweiter Linie bei der Leerlaufgemischeinstellung, wenn der Abgasweg 100%ig dicht ist.

[Mordread]

Super, danke! :IMG0:

[Hertox]

Wo wir gerade dabei sind.
Nachdem ich das tbks eingebaut hatte, hat sich das knallen bei mir vermehrt. Gehe davon aus das ich da beim anbauen der Tröte ne undichtigkeit habe.
Kommt am.krümmer zum kopf ne dichtung rein?

[Bombero]

Wo wir gerade dabei sind.
Nachdem ich das tbks eingebaut hatte, hat sich das knallen bei mir vermehrt. Gehe davon aus das ich da beim anbauen der Tröte ne undichtigkeit habe.
Kommt am.krümmer zum kopf ne dichtung rein?

Ja! Und aufpassen das Du die alte vorher rausmachst!!

[Hertox]

Hm. Da hat der vorbezitzer wohl gut aufgepasst.
Denn ich habe da nix gesehen. Mal schauen wo ich was bekomme. Danke

[Sigi]

Kommt auf den Pott an, beim Silvertail sitzt der ohne Dichtung ziemlich satt am Krümmer, allerdings nicht satt genug, um ohne zusätzliche Montagepaste völlig dicht zu werden.
Das plötzliche Wieder-Gepatsche bei mir kommt vermutlich daher, dass die Paste halt dann doch irgendwann mal wegbröselt - werde ich wahrscheinlich morgen mal erneuern.

Bei der SR war es ähnlich - zu wenig Spiel für eine Dichtung, aber zu viel für nur Paste, da hab ich mir 0,2mm Kupferblech besorgt und daraus eine Dichtung gemacht. Vielleicht haut das für Else auch hin.

Die Dichtigkeit an sich lässt sich recht leicht prüfen, wenn sie kalt ist: Anschmeißen und mit einem dicken Lappen den Endtopf zuhalten / -stopfen. Wenn sie dicht ist, muss sie ausgehen. Wo es undicht ist, checke ich dann gerne mit etwas Mehl. Über die Verbindungspunkte rieseln lassen und wo es verwirbelt wird, pöfft was neben raus.