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Thema: Problemkind Benzinhahn

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  1. #1
    In Dankbarkeit und Erinnerung Avatar von blue-thumper
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    Problemkind Benzinhahn

    diesen thread nehme ich einmal als anlass um das benzinhahnproblem zu erläutern, da wird manches geschrieben obwohl die wenigsten ahnung haben wie der benzinhahn funktioniert und was ein kaputter hahn für folgen hat.

    http://www.ls650.eu/community/showth...rsorgung-Else-!

    mich rufen öfters leute an die fragen ob der benzinhahn der else eine schwachstelle sei, das hatten sie in foren gelesen. ganz klar nein, der jüngste hahn ist mittlerweile auch schon 14 jahre alt und viele motorräder haben dann gerade einmal 20 000 km auf dem tacho, da steht sich mehr kaputt als es tatsächlicher verschleiss wäre.

    hat hier einer ein problem mit plötzlich schlecht laufendem motor kommen gleich antworten, schalte mal auf pri oder reinige den vergaser!
    das mit dem pri ist ja nicht verkehrt aber keineswegs dazu gedacht diesen zustand längere zeit zu nutzen, es ist und bleibt dazu gedacht vor dem tankausbau nach werkstattbuch diesen zu entleeren oder zur not bei einem versagen der unterdrucktechnik noch nach hause zu kommen. auf keinen fall sollte man die pri stellung längere zeit benutzen.

    so jetzt zum benzinhahn und dem problem das dieser ab einem gewissen alter einfach versagt.
    die symtome sind folgende: nach längerer fahrzeit fängt der motor an zu stottern, nimmt schlecht gas an oder geht aus, motor springt anschließend schlecht an.
    es kann sein das tagelang nichts passiert und ganz sporadisch tritt dieses problem wieder auf, dann ist zu 90% der benzinhahn schuld.

    im benzinhahn (anhang) befindet sich ganz hinten versteckt ein kleines flatterventil aus gummi dieses hat folgende bedeutung und deren funktion ist sehr wichtig.

    der hahn ist unterdruckgesteuert was bedeutet das wenn der motor läuft vom vergaser her ein unterdruck besteht der die hauptmembran im benzinhan öffnet und beim abstellen des motors diesen auch wieder schließt.
    dieser unterdruck ist logischerweise pulsierend, ohne dieses kleine ventil würde die membran nicht ständig angesaugt sondern würde pumpen!
    und genau da liegt das problem, das kleine gummiventil verschmutzt über die jahre oder das gummi wird spröde und kann nicht mehr funktionieren.
    in diesem fall wird die membran zur pumpe und drückt benzin in den vergaser, dieser druck ist höher als das schwimmerventil ausgleichen kann.

    zur folge, der motor bekommt viel zu viel sprit läuft logischerweise nicht mehr richtig und geht aus.
    so weit so gut, was machen die meisten? sie probieren den motor erfolglos wieder zu starten und damit beginnen meistens die probleme.
    es wird richtig viel sprit angesaugt der natürlich nicht verbrannt wird, der sprit sammelt sich auf dem kolben und bei jedem verdichtungsvorgang wird er an den kolbenringen vorbei ins kurbelgehäuse gedrückt.

    nach längerer wartezeit und dem umstellen des benzinhahn auf pri springt der motor meistens wieder an und man fährt unbekümmert nach hause.
    dann wird probiert und gesucht woran es liegt denn auch mit der pristellung läuft der motor nicht mehr zuverlässig, komisch.
    nein nicht komisch denn es hat sich benzin mit dem motoröl vermischt, das muß nicht einmal sehr viel sein, ein halbes wasserglas oder sogar weniger reicht aus um weitere probleme zu bereiten.
    am anfang läuft alles gut aber nach einer gewissen zeit fängt der motor an schlecht zu laufen oder er geht im stand einfach aus, auch wenn zwischenzeitlich ein neuer benzinhahn verbaut wurde, meistens springt er danach sehr wiederwillig an.
    das liegt daran das das benzin bei warmem motor im öl verdunstet und über die kurbelwellengehäuseentlüftung dem luftfilter zugeführt wird, es wird also ein viel zu fettes gemisch angesaugt.
    oft ist danach die zündkerze dermaßen verrußt das der motor beim besten willen nicht mehr anspringen kann, so kommt eins zum anderen.

    wer solche probleme hat muß einfach den benzinhahn tauschen und sicherheitshalber das motoröl wechseln, danach hat man mindestens wieder 14 jahre freude an seiner else.
    und unbedingt den luftfilter in augenschein nehmen, es kann sein das dieser benzingetränkt war und dadurch aufgequollen ist.

    man kann auch mehrmals am vergaser das problem suchen aber dadurch wird es meist auch nicht besser. der vergaser ist in den meisten fällen nicht schuld wenn unterwegs der motor mucken macht.
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