Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Ausrücklager

  1. #1
    Eisenreiter
    Gast

    Ausrücklager

    Guten Abend, was hält die wissende Gemeinschaft von Keramiklagern? Mein Ausrücklager ist defekt, es rastet beim drehen immer ein und da nun ein neues 12x28x8 er Lager rein muss, wollte ich je nachdem auf Keramik umstellen. Die Else die ich mir angelacht habe, hat nämlich erst 32Tsd Km runter und das scheint mir für ein Lager keine große Leistung zu sein. Allerdings sind die voll gekapselt. Ratsam oder nicht? Interessant wären Gründe die eventl dagegen sprechen.

  2. #2
    Savage-IG Mitglied
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    Ich denke mal, das wäre einen Versuch wert. Dass ein Ausrücklager vor der Zeit kaputt geht, liegt meist daran, dass Leute mit eingelgtem Gang und gezogenem Kupplungshebel an der Ampel auf Grün warten. Unser Physiklehrer hat uns schon im zarten Schüleralter ermahnt, niemals sowas zu machen, noch nicht mal den Fuß das Kupplundspedal zu berühren, denn es könnte sein, dass das Lager anfängt zu rotieren, und auf Dauerbelastung ist das nicht konzipiert. Augenblicklich kommt mir die Erinnerung an die Billigteile hoch, die in den Renault R4 verbaut waren und schonmal häufiger gewechselt werden mussten ( wie auch Gelenkwellen, Anlasser, Zündverteiler, Wasserpumpe, Radlager, Bodenblech, Korflügel, Vergaser usw. - war aber trotzdem ein tolles Auto, neben de Ente das einzige für Motorradfahrer akzeptable, Laut Robert Sexé).
    Heinz

  3. #3
    Moderator Avatar von Viertakter
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    Moin!

    Ich denke auch das kann funktionieren, aber ob das an der Stelle wirklich besser ist, muss man ausprobieren.
    Solche speziellen Lager haben in der Regel auch spezielle Anwendungen (Drehzahl, Tragzahl etc) und sind nicht unbedingt für Alltagsanwendungen gedacht.
    Da würde ich erstmal die Datenblätter befragen, wo sie besser sind und wo evtl. Defizite liegen.

    Wenn es ein 'ZZ' Lager ist mit Deckscheiben, die sind nicht wirklich hermetisch dicht und die Fettfüllung wird mit der Zeit durch das ungebende Öl ersetzt.
    Die Scheiben kann man meist auch einfach raushebeln.

    Die Ausführungen '2RS' sind mit Gummi-Lippendichtungen hermetisch dicht, haben daher aber eine Lebensdauer Fettfüllung und hemmen daher merklich.
    Also nichts für 'Leichtlauf' Anwendungen.

    Ich würde einfach nur ein simples neues Lager besorgen und gut ist. Gehen ja selten defekt!

    Gruß Lutz
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  4. #4
    Moderator Avatar von Viertakter
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    Nachtrag:
    Hab mit eben die Konstruktion in Erinnerung gerufen... Eigentlich ist es ja ein Radiallager, wird aber im Wesentlichen nur axial belastet.
    Ob da das Keramiklager dann wirklich geeignet ist, s.o. Datenblätter. ..
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  5. #5
    Savage-IG Mitglied Avatar von DWausH
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    Sicherlich wird es viel Jahre halten und wenn ich sowas liegen habe, würde ich es bedenkenlos einbauen.
    Wenn ich eins kaufen muss würde ich ein normales nehmen.
    MFG Dieter



  6. #6
    Eisenreiter
    Gast
    Morjens Lutz, das mit den Tragzahlen und Art der Belastung ist ein interessantes Argument, da habe ich nicht dran gedacht, durch das drücken der Kupplung wirkt ja doch seitlich eine enorme Kraft auf das Lager. Die Deckscheiben erschienen mir als prekär, was wenn sich eine löst und als Metallfrisbee im Motorraum herumschwirrt war mein Gedanke dabei. Und Heinz auch Dir herzlichen Dank, der eventl. Grund der Beschädigung, das missbräuchliche Kupplungshalten und Dauerbelasten des Lagers, lässt mich gleich an die Kupplungsfedern denken und diese auszumessen ob auch da Ersatz notwendig ist. Somit Dieter, wird Dein abschliessender Ratschlag am Ende dankbar angenommen, ich müsste es nämlich erst noch kaufen, Rumliegen habe ich diverse Hölzer aber keine Lager. Wollte jetzt, da ich den Motor offen habe, einfach versuchen das Beste daraus machen, aber manchmal ist das herkömmliche gut genug und das Beste eine sinnige Behandlung des Motors im Fahrbetrieb. Habe nämlich keine Ahnung wie die 9 Vorbesitzer mit der Maschine umgegangen sind. Allen nochmal vielen Dank, werde mir ein SKF Lager holen für ein zehntel eines Keramiklagers und gut ist´s.

  7. #7
    Moderator Avatar von Viertakter
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    Na, gern geschehen...

    Also wegen der Deckscheiben allein hätte ich keine Bedenken, die fliegen nicht aus Langeweile raus.

    Ich hatte da auch noch kein Lager zu wechseln, daher weiss ich auch nicht ob die durch Erwärmen des ganzen auf gut 150° herausrutschen, ebenso die Buchse aus dem Innenring.
    Wenn man trotz Erwärmung evtl. noch klopfen oder pressen muss, dann wäre beim Keramiklager noch mehr Vorsicht walten zu lassen, denn axial Schläge würde ich dem nun wirklich nicht zumuten wollen.
    Da braucht es dann eine Einpresshülse, die den inneren Lagerring stützt und nur der Kräfte aufnimmt, aber nicht die Kugeln.

    Aber gut, ein normales Lager kommt wieder rein und dann sollte das gut sein.

    Kupplungsfedern nachmessen ist ok. Aber selbst in 'Ruhe' sind die ja schon ordentlich unter Last und der Weg bis zum Auskuppeln sind ja auch nur Millimeter.
    Von daher ist eine häufiger gehaltene Kupplung kaum mehr Last als eine gelöste. Guck dir mal die doppelte Hebelwirkung an... Sehe ich bis auf die Last auf das Lager eher nicht so aufregend.
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  8. #8
    Eisenreiter
    Gast
    Ausrücklager ist drin, Schlosser aus meiner Firma lies mich großzügig an seine Lagerschublade und spendierte mir ein NKE Lager. Aus und Einbau unter zuhilfe nahme einer Lötlampe ging schwupps. Fällt beim erwärmen der Druckplatte fast von alleine aus der Passung, Stift dann mit Kunststoffhammer raus getrieben, Sache von insgesamt 15 Minuten. Heute den Zylinderkopf von Ventilen und Schaftdichtungen (verhärtet nach 7 Jahren Standzeit) befreit, Auslassventile sind nicht dicht und müssen eingeschliffen werden (Ölkohle), aber als erstes den Kopf in die Waschanlage genommen und mit Druckstrahler von dem ganzen Ölkeim befreit und den aussen anhängenden Sandkörnern. Macht sich ganz gut dort, die haben einen Ölabscheider und es ist mit 2 Euro Kosten eine preiswerte Reinigung in allen Ecken und Kanten. Danach mit einem Dremel den Brennraum vorsichtig gesäubert, Ventilführungen vorsichtshalber mit Ballistol ausgestrichen gegen Flugrost durch Waschanlage. Jetzt fehlen nur noch die nötigen Teile, Nockenwelle,Kipphebel,Dichtsatz, Dehnschrauben für den Kopf und was sonst noch anfällt. Geht halt doch ein bisschen ins Geld;-( Aber Dank Dieter mit seinem Rat ein normales Lager zu nehmen, geht es nicht in exorbitante Traumhöhen das Beste zu nehmen, sondern bleibt im normalen Rahmen. Man kann sich ja doch ausspinnen wenn man so einen Motor selber macht, Lunkerfreie Aufschweißung und anschliessend spezial gehärtete Nockenwelle, extra verchromte Kipphebel und was noch alles geht. Macht auf jeden Fall Spaß der Motor. Und Dank dieses fantastischen Forums findet man zu nahezu jedem Problem einen Tread. Ist wirklich Super!

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