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Thema: Keramik- / Kupferpaste bei Edelstahlschrauben in Alu und der Drehmoment

  1. #11
    Savage-IG Mitglied Avatar von TheCrow
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    Zitat Zitat von DWausH Beitrag anzeigen
    Hier mal ein Zitat aus einer Werkstoffe-PDF.
    Durch Schmierung kann sich die Reibungszahl, und damit die wichtigste Variable für das Anzugsdrehmoment sehr stark verändern. Grundsätzlich gilt, dass die Reibungszahl sinkt, wenn ein Schmiermittel verwendet wird. Daher kann bei Schmierung leichter ein "Abreißen" der Stahlschrauben eintreten, wenn mit gleicher Kraft wie bei einer ungeschmierten Verbindung angezogen wird.
    Es gilt: Schmiermitteleinsatz > Reibungszahl sinkt > weniger Anzugsdrehmoment ("weniger Kraft") ist nötig.
    Das klingt doch genau wie das Eingangspostulat, das eigentlich widerlegt werden sollte!

    Mit anderen Worten: zieht man eine geschmierte Schraubverbindung mit dem vorgegebenen Drehmoment an, werden die Gewindeflanken mehr aufeinander gepresst, als ohne Schmiermittel. Dieses bemerkt man beim Lösen der Verbindung nicht (da geschmiert). Packt man noch einen "Sicherheitszuschlag" aufs Drehmoment drauf, hat man schnell das Gewinde vergurkt.
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  2. #12
    Savage-IG Mitglied Avatar von DWausH
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    Zitat Zitat von TheCrow Beitrag anzeigen
    Das klingt doch genau wie das Eingangspostulat, das eigentlich widerlegt werden sollte! ..........
    Warum sollte das denn widerlegt werden wenn das ne Tatsache ist.

    Es gibt auch Leute die ziehen Edelstahlschrauben nach Vorgebewerten aus dem Werkstatthandbuch an,
    was auch nicht richtig ist, denn die angegebenen Anzugmomente im Bucheli beziehen sich auf Suzuki Originalschrauben.
    MFG Dieter



  3. #13
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    Hi zusammen,
    bei der Gelegenheit möchte ich nochmal drauf hinweisen:
    Edelstahlschrauben sind an mechanisch belasteten Verbindungen nicht zulässig (Bremssattel an Gabêlrohr, Lenkerklemme,Klêmmung der Gâbêlrohre in den Gabelbrücken usw.).
    Hintergrund ist die höhere Sprödigkeit des Materials. Das gleicht eine nominell höhere Zugfestigkeit, wie sie bei Edelstahlschrauben in der Regel vorhanden ist, nicht aus! Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe! Wollte ich nur nochmal drauf hinweisen. Was jeder macht, bleibt ihm selbst überlassen, nur sollte man wissen, was man tut und das der Onkel im grauen Kittel VA-Schrauben an den beschriebenen Stellen nicht toll findet (wenn er es denn bemerkt).

    Gruß Guido

  4. #14
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    Weiß ja nicht ob es noch jemanden interessiert, aber in Anbetracht dessen was ich beim Schrauben an diversen Suzukis schon erlebt habe ist das für den ein oder anderen vielleicht doch noch nützlich.
    Es gibt Schrauben, die darf man nur einmal verwenden. Nicht weil sie die Festigkeit nicht mehr haben oder überdehnt sind, sondern weil sich deren Reibwert beim nochmaligen Einschrauben verändert. Beim Anziehen einer ungefetteten Schraube gehen 40% des Drehmoments durch die Reibung im Gewinde verloren, 50% durch die Kopfreibung. Es bleiben also nur 10% über. Bei 10Nm ist das 1Nm. Wird irgendwo gefettet wird aus den 10% sehr schnell 60% und mehr. Das finden die Gewinde nur bedingt lustig.

  5. #15
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    Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es hier eigentlich nur um Korrosionsschutz zwischen zwei verschiedenen Metallen. Für mich ist die beste Lösung, Locktite Schraubensicherung (blau) zu verwenden. Das hemmt oder gegünstigt nicht/kaum das Drehmoment beim Festziehen, sichert gegen ungewünschtes Losdrehen, verhindert Eindringen von Wasser und isoliert gegen Korrosion, bzw. verhindert Elektrolyse.
    Heinz

  6. #16
    Savage-IG Mitglied
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    Loctite verändert ebenso den Reibwert wie alle anderen Pasten, Sicherungsmittel, Schmiermittel oder selbst Wasser. Hierbei reichen bereits kleinste Mengen um das geforderte Drehmoment massiv zu überschreiten.
    Geändert von Richie Rockabilly (23.11.2016 um 19:06 Uhr)

  7. #17
    Savage-IG Mitglied Avatar von hmt
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    Wenn alles festgegammelt ist ändert es beim rausdrehen auch den Reibwert.
    Gruss JOE

    LOUD PIPES SAVES LIVES

  8. #18
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    Dazu könnte man eine Versuchsreihe starten, die ermittelt, ab welcher Topfzeit, bei welcher Menge an Loctite, bei welchem Gewinde, sich die Schraubensicherung neutral verhält :smiley: Ich denke, Kaltkorrosion unter verschiedenen Materialien ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr und möglichst zu vermeiden, nicht nur als Montageerschwernis. Ich hatte mal den Alu- Zuganker einer Trommelbremse in 6mm Abstand an einem stählernen Bauteil vorbei montiert. Nach 5 Jahren hatte sich das Aluminium an der Stelle, wo sich die Metalle kreuzten, in eine Art Blätterteig verwandelt.
    Heinz

  9. #19
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    Sowas wie eine Versuchsreihe hatten wir aus Langeweile in der Arbeit auf einer Drehmomentschlüsselprüfbank mal durchgeführt. Haben das in dem Maße auch nicht glauben können, aber jeder Kontakt des Gewindes mit Schraubensicherung, Schmiermittel o.ä., seien es auch kleinste Mengen beeinflussen massiv die Reibwerte. Neutral verhält sich nichts, egal bei welcher Menge. Es reichen schon fettige Finger nach der Brotzeit.
    Elektrochemische Reaktionen unterschiedlicher Metalle zueinander sind wieder ein anderes Thema, was man aber auch nicht unbedingt ausser Acht lassen sollte. Besonders Aluminium korrodiert von Haus aus sehr schnell, was dem Metall in Verbindung mit Eisen extrem zusetzen kann.

  10. #20
    Savage-IG Mitglied
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    Ich meinte, man müsse bei einem solchen Experiment die Aushärtezeit der Sicherung mit einbeziehen. An irgendeinem Punkt schmiert die Brühe ja nicht mehr, sondern hemmt, und genau dazwischen läge dann der Neutralbereich. War aber mehr ironisch- rhetorisch gemeint. Dass Loctite Korrosion zwischen unterschiedlichen Metallen verhindert, haben bislang genügend Beispiele gezeigt.
    Heinz

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