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Thema: Dampfer-Hardcore-Basteleien: Akku-Refurbishing

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Moderator Avatar von Viertakter
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    Dampfer-Hardcore-Basteleien: Akku-Refurbishing

    Zweiter Akt...

    Über die Zeit haben wir so ein paar eGo-Akkus hier aussortiert und WES-AP10 hat noch seine „Sammlung“ dazugetan. Akkus sind nun mal Verschleissmaterial, aber mir wollte es nicht gefallen, auch noch die Elektronik gleich mit zu entsorgen.

    Vor ca. 3 Jahren hatte ich bereits einen eGo-Akku auseinandergezogen und „der Einfachheit halber“ eine seit langem bei mir vorrätige ältere Sony 18650 Li-Ion-Zelle mit 1.400mAh drangelötet. Es gibt zwar Zellen in „AAA“-Grösse, die in die Metallhülsen hineinpassen, aber ich habe arge Zweifel, dass die versprochenen 600mAh auch tatsächlich enthalten sind. Alle weiteren nennenswerten Grössen passen einfach nicht in die Metallhülsen hinein. Die enthaltenen Lithium-Polymer-Rundzellen habe ich noch nicht finden können. Mit etwas Arbeit kommt aber trotzdem etwas sehr gut brauchbares heraus. Ein paar neu gekaufte Samsung 18650 26F mit 2,6 Ampere Kapazität halten bei mir nun ca. 1,5 Tage alleine oder anders ausgedrückt ca. 4-5ml Liquid.

    Aber der Reihe nach. Erstmal muss der Akku vorsichtig zerlegt werden.

    0Hardcore0.jpg
    Um den verchromten Kontaktteil möglichst nicht zu verhunzen, legt mal einen mehrfach gefalteten Streifen Tempo, Küchenpapier, Toilettenpapier oder ähnliches um das Kontaktteil. Man muss teils schon recht kräftig mit der Zange zupacken. Mit der anderen Hand packt man die Akku-Röhre, wackelt und zieht sie ab. Vorsichtig, keine der sehr dünnen Drähtchen abreissen. Die Elktroniken sind nicht alle gleich und welcher Draht wo hingehört ist leider nicht immer gut ersichtlich.
    Also Akku nur soweit an den Drähtchen herausziehen, dass man ihn soeben mit den Fingern packen kann. Dann, weil er „hinten“ zumeist noch am Deckel mit einem Drähtchen angelötet ist, munter drehen und ziehen bis das Drähtchen reisst. Akku ablöten, beiseitelegen und möglichst total entladen ins Recycling geben.

    0Hardcore1.jpg
    Bei manchen Köpfen bekommt man auch die Elektronikplatine bzw. die Halterung kaum aus dem Kontaktteil heraus, bei manchen geht es sehr gut. Hier war es sehr einfach, Minus war bereits am Metallgehäuse angelötet, es geht also „nur noch“ um ein adäquates Kabel für Plus.

    0Hardcore2.jpg
    Das ist hier bereits dran, 0,14² Querschnitt, bekommt man in der Modelleisenbahnabteilung oder Elektronikzubehör in den schönsten Farben. Als zusätzlichen Knickschutz noch etwas Schrumpfschlauch drüber, dann wäre das schon mal geschafft. Eine sehr feine Lötspitze und ruhige Hände vorausgesetzt.
    Naja, heisst nicht umsonst „Hardcore-Bastelei“!

    0Hardcore2a.jpg
    Hier noch mal ein anderer Kopf aus etwas anderer Perspektive. Der schwarze Halter wollte nicht heraus, dafür wurde er an strategischer Stelle mit einem Cuttermesser etwas bearbeitet. Hier muss der Minusdraht noch an den Korpus mit angelötet werden. Häufig ist der Akku-Minusanschluss am kleinen Deckelchen hinten innen angelötet und dient so nur der Ladung. Ein langer Draht führt dann ebenfalls von dort aus zur Platine, die braucht schliesslich auch Masse.
    Das kleine IC auf der Platine hat übrigens ne Menge zu tun: Ladeüberwachung, Spannungsüberwachung des Akkus, teils auch Taktung des Ausganges abhängig von der Akkuspannung, Ansteuerung der LED...

    0Hardcore3.jpg
    Vier kräftige Drähtchen werden kurz an den Korpus angelötet...
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


  2. #2
    Moderator Avatar von Viertakter
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    0Hardcore4.jpg
    Abgebogen und ausgerichtet. Diese kommen an das „Minus“-Ende des Akkus und das Plus-Kabel natürlich an den Plus-Anschluss des Akkus. Wenn man die Lötstellen vorher kurz anschleift, geht das Löten am Akku sehr schnell und schädigt ihn nicht. Dazu ne kurze, breite Spitze, die 60W-Lötstation steht dafür auf 450°.
    Mit einem 16W-Elektronikkölbchen lässt man das besser bleiben.

    0Hardcore5.jpg
    Mit Schrumpfschlauch macht das dann am Ende einen netten Eindruck, der schwarze ist auch schön griffig.

    0Hardcore6.jpg
    Mit einem grossen Vivi-Nova 3ml z.B. liegt das auch gut in der Hand, die kleinen 2ml-Verdampfer gehen natürlich genausogut. Sie müssen ja nur kompatibel sein.
    Natürlich dauert das Laden seine Zeit, je nach Ladegerät. Aber man kann schon sehr lange dampfen im Vergleich zu den sonst käuflichen Akkus.
    Die echten „Akkuträger“ sind natürlich auch nicht zu verachten, keine Frage. Mir ging’s auch ums recycling oder „refurbishing“.
    Und den Basteltrieb auszuleben natürlich auch.

    Gruss, Lutz
    ...und wenn Sie sich jetzt sagen: "Ist das nicht schön?..." Dann stimme ich Ihnen zu: Ja, das ist NICHT schön!


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