Umgang mit der Polizei ist wie Roulette, manchmal russisches:1. : Mit dem 1000er BMW- Gespann und schwergewichtigem Freund im Boot auf niederländischer Dorfeinfahrt zugerauscht, mit etwa 85 am Ortsschild vorbei. Freund klopft mir ans Bein und zeigt nach vorne. Da steht ein Motorradcop mit Laserpistole, unmöglich, das Unheil noch abzuwenden, ich lass weiterrollen, ist eh zu spät. Was macht der Uniformierte? Er dreht sich um und wendet uns den Rücken zu, während wir vorbeihuschen.
2.: Ich, im Auto meiner Frau durch Lüttich, abends aus Versehen mit Nebelscheinwerfer angeschaltet, gerate in eine allgemeine Kontrolle und werde rausgewunken. Alle Papiere zu Hause vergessen! Der Polizist meinte, eigentlich müsse der Wagen stehen bleiben und ich ohne zurück. Als der Computer bestätigt, dass meine Angaben stimmen, lässt er Gnade vor Recht ergehen. Er fragt, wo ich hin wollte. Antwort: zum monatlichen Motorrad- Veteranenclub- Treffen. Er schreibt auf: falscher Nebellampengebrauch, keine Papiere. Ich frage, wie teuer das wird. Er schreibt weiter und zuckt mit den Schultern. Endlich kann ich weiter fahren. Das ist jetzt 10 Jahre her, hab nie mehr was davon gehört.
3.: Aus erinnerter Dankbarkeit fahren wir auf der flämischen Autobahn neben einen Motorradpolizisten und hupen, weil er seinen Seitenkoffer offen stehen hat und droht, alle amtlichen Papiere zu verlieren, die schon im Fahrtwind flattern. Er stoppt, um das in Ordnung zu bringen, wir fahren fröhlich weiter. Nach 5 Km überholt er uns und bedeutet uns, ihm zu folgen. Es geht von der Autobahn runter und 3 Km über die Landstrße zu einem Ausflügler- Parkplatz. Es folgt kein Danke, sondern der Hinweis, dass wir das für hinten bestimmte Nummernschild mit amtlicher Prägung vorne montiert haben und das selbst gekaufte (ohne Prägung) hinten hängt. Folge: Zwar keine Strafzahlung, aber Vorführung der ordnungsgemäßen Anbringung bei der Dienststelle in unserem Wohnort. Verdutzt nehmen wir den Kontrollwisch, den unser Polizeibüro ausfüllen und zurück senden soll, in Empfang. Meine Frau fährt unter der Woche ins Dorf und meldet den Vorfall. Reaktion: ja, ist gut. Meine Frau: aber das müssen Sie doch kontrollieren! Antwort: Nein, Sie können fahren, sie haben die Schlider ja gewechselt. Meine Frau: Sie müssen das aber schriftlich bestätigen, sonst kriegen wir ein Protokoll. Ungläubiges Grinsen hinter der Glasscheibe, als wolle man sie verarschen. Insistieren meiner Frau. Beamter geht nach hinten und berichtet seinen Kollegen. Kopfschütteln, Augenverdrehen, Warten, bis sie jemenaden ausgeguckt haben, der seine Dienstjacke anzieht und mit zum Parkplatz rauswandert, da die Nummernschilder anguckt und über den fernen Kollegen lästernd wieder mit dem Formular abzieht.
Kann alles passieren.
Heinz