Leerlauf oder Kupplung beim Stehenbleiben

Gude,

mich treibt seit ein paar Tagen eine Frage zum sequenziellen Motorradgetriebe im Allgemeinen um. Ich weiß, dass das relativ laute Klacken und der Ruck beim Einlegen des ersten Ganges normal ist, da die Getriebeeingangswelle zusammen mit einigen Zahnrädern abrupt stehen bleiben. (Wer sich genauer interessiert schaue hier: https://www.youtube.com/watch?v=RZl4Kag59C0) Ebenso weiß ich, dass ich beim Auto mit selektiver H-Schaltung, Einscheiben-Trockenkupplung und hoher Kupplungsfederkraft an der Ampel immer in den Leerlauf gehen und die Kupplung wieder loslassen sollte um den Verschleiß zu minimieren, z.B. an Reibscheibe und Ausrücklager.

Jetzt zur Frage: Wie verhält sich das beim sequenziellen Motorradgetriebe? Bei welcher Variante habe ich geringsten Verschleiß: Beim Stehenbleiben im ersten Gang mit gezogener Kupplung oder beim Stehenbleiben im Leerlauf und Einlegen des ersten Ganges, wenn die Ampel grün wird? Ich vermute, dass die Getriebe auf den Ruck beim Einlegen des Ersten ausgelegt sind und es in der Variante keinen übermäßigen Verschleiß geben sollte, aber man lernt ja nie aus und deshalb frage ich lieber nochmal nach.

PS: Die Suche habe ich befragt, aber nichts gefunden.

Wenn es beim Gang einlegen zu sehr rumst, solltest du die Kupplungseile neu einstellen. Ansonsten ist natürlich besser für die Kupplung und der Entlastung deiner Hand, ohne eingelegten Gang.

gruß robbierock

Eingestellt ist alles richtig, es ruckt auch nicht mehr als es sollte und natürlich ist Kupplung zu schonender für die Kupplung als als Kupplung auf. Auf der anderen Seite ist kein Ruck im Getriebe fürs Getriebe schonender als ein Ruck im Getriebe. Das ist ja gerade das Dilemma: Welches Teil ist auf welche Belastung ausgelegt?

Im Grunde kann das jeder mache wie er lustig ist.
Viele stehen mit gezogener Kupplung in der Gegend rum und warten auf den Moment wo es weiter geht.
Andere, so z. Bsp. ich, nehmen den Gang raus und warten etwas entspannter bis es weiter geht.
Das Gang einlegen dem Getriebe schaden soll ist mir neu. Also zumindest bei allem was ich so fahre, ... die stehenden Teile werden natürlich aus dem Stand in Bewegung gebracht und unterliegen einem gewissem Verschleiß. Aber das ist ja wohl normal.
Aber vermutlich sind solche Bedenken genauso gegenstandslos wie das nicht benutzen der Blinker. Das Blinkrelais und die Leuchtmittel könnten sich ja abnutzen, ...

Das rumstehen mit gezogener Kupplung setzt allerdings auch voraus das man die Bowdenzüge wenigstens einmal im Jahr pflegt und gründlich auf gebrochene Drähte überprüft. So bald es sich etwas schwerer ziehen laässt als gewohnt ist dringend Handlungbedarf. Nichts sieht besser aus als ein völlig verdatterter Mopedfahrer der plötzlich über die Kreuzung fährt und eigentlich noch garnicht will, weil ihm der Zug gerissen ist.

Bei der eLSe kommt ja die nervige Klinke zur Kupplungsbetätigung noch dazu. Die steht die ganze Zeit unter enormer Belastung wenn man nur die Kupplung gezogen hält. Es gibt hier ein paar Pfögel, darunter ich, die hatten schon viel Spaß mit dem Teil.

Bei der eLSe kommt ja die nervige Klinke zur Kupplungsbetätigung noch dazu. Die steht die ganze Zeit unter enormer Belastung wenn man nur die Kupplung gezogen hält. Es gibt hier ein paar Pfögel, darunter ich, die hatten schon viel Spaß mit dem Teil.

Ich auch Tom,ich auch:smilie_happy_251:

Kenn ich diese Sache zur genüge, aber was sind Pfögel?
Im übrigen ist es entspannter im Leerlauf zu stehen als mit gezogener Kupplung, und der angesprochene Ruckzuck beim Gang einlegen hält sich bei mir in Grenzen.

Gruß aus den ähhh dem Spreewald, Ralf

Es gibt Vögel und Pfögel, das wirst du schon noch merken.:smilie_happy_251:
mdmdaamds

Ich kenne auch kaum ein Moped, wo es nicht etwas deutlich klackt, wenn man den ersten rein haut.

Ach Du meinst die Pfögel mit V unter anderem Sonderexemplare genannt :smilie_frech_033:

Also mir gefällt der trockene Klack unheimlich gut. Schon deshalb gehe ich so oft es möglich ist in den Leerlauf, damit ichs schön klacken hör bevor es losgeht. Was bin ich nun fürn Pfogl?

Zitat:

---

Zitat von Hodl

................Was bin ich nun fürn Pfogl?

---

Ein seltener :smilie_baby_018:

Eigentlich zielte die Frage ja drauf ab, welches Teil auf die entstehende Belastung ausgelegt ist und nicht was bequemer ist. Bisher habe ich bei Ampelstops u.ä. immer in den Leerlauf geschaltet und die Kupplung losgelassen, weil - ja, genau - ist bequemer. Nachdem ich über die letzte Tage etwas mehr zu Motorradgetrieben im allgemeinen und zum LS-Getriebe im speziellen gelesen habe, werde ich das auch weiterhin so machen.

Hintergrund: Das sequentielle Getriebe der LS und (fast) aller anderen Motorräder ist nicht synchronisiert und erzeugt deshalb bei jedem Schaltvorgang den gleichen oder einen ähnlichen Ruck, wie beim Schalten von N in 1, weil sich recht schlagartig die Drehzahl verschiedener Zahnräder im Getriebe ändert. Den Ruck und das Klacken hört und spürt man während der Fahrt einfach nur nicht bzw. kaum, wenn man noch langsamer ist. Das Getriebe ist also der Teil, der auf die Belastung ausgelegt sein muss und sollte deshalb eher "gequält" werden als die Kupplung.

ädit: Etwas umformuliert um es verständlicher zu machen.

Die Statements, die mit der Bequemlichkeit begründet wurden könnten möglicherweise dieses Argument als Entscheidungskriterium herausstellen, weil es so oder so Verschleiß gibt... Das bestimmte Teile der Else auf spezifische Belastungen ausgelegt sind, kennt der Elsen-Treiber eigentlich nicht (Stw.: Pully, Getriebeausgangswelle, Steuerkettenspanner und noch so ein paar Kleinigkeiten...) - deshalb verlässt er sich nicht unbedingt auf die Ingenieurskunst der Konstrukteure und argumentiert gleich mit der Bequemlichkeit...

Wie wär's mit Risikostreuung? Mal so - mal so.
Belastet mal die Kupplung mehr, mal das Getriebe.
Zusammen hält es mit etwas Glück doppelt so lange, wie das Präferieren einer Lösung...