Gerne.
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Gerne.
Da ich ja seit Jahren Oldtimer restauriere einschliesslich Lackarbeiten stelle ich mal meinen Arbeitsweise vor, vllt nützt sie dem einen oder anderen:
1. Komplettes Teil wegen Haftung etc.. anschleifen
2. Unebenheiten spachteln (z.B Kunstoffspachtel etc..) und schleifen bis die Form wieder hergestellt ist.
3. Für ein optimales Ergebnis und für den Fall, das die Form nicht 100% erreicht wurde >Polyester Spritzspachtel spritzen, bis über die beschädigte Fläche hinaus und in die gute Fläche hinein, so dass es einen Übergang gibt. Wer gut spachteln und in Form schleifen kann, benötigt nicht unbedingt Spritzspachtel, aber es erleichtert den Prozess unheimlich.
4. Kontrollfiller sprühen. Das macht man mit einer schwarzen Spraydose (Acrylbasis) und nebelt nur leicht an, man kann auch eine andere dunkle Farbe nehmen, es muss nicht unbedingt Schwarz sein. Kein KUNSTHARTZLACK dafür verwenden! Nicht komplett lackieren! Der schwarze Sprühnebel setzt sich in die Unebenheiten des zu lackierenden Teiles, auch in die Poren des Spachtels.
5. Jetzt das zu lackierende Teil in Form schleifen bzw. den Teil abschleifen der zu viel erscheint., solltest du auf Blech stossen bevor die Dalle mit dem aufgetragenen Material eine ebene Fläche bildet, dann nochmal Spritzspachtel spritzen, je nach dem wie Tief die Dalle etc.. ist. Wichtig! Spachtel immer nur trocken schleifen, NICHT NASS! Im letzten Schliff den Spritzspachtel kreisend abschleifen, um Richtungschleifen zu vermeiden und zu entfernen.
Ich benutze je nach Schichtdicke verschiedene Körnungen, wenn der Spritzspachtel/ Spachtel sehr dünn aufgetragen wurde, ist es besser mit einer feinen Körnung gleich anzufangen. Ich hab auch schon Spraydosenspritzspachtel ausprobiert, da biste mit einer groben Körnung gleich durch und hast tiefe Schleifkrater. Liegt daran, das eine Spraydosendüse keine große Menge wie eine Lackierpistole durchlässt und der Spraydosenlack ansich nicht in der Oberfläche so hart ist. Ist halt kein 2 K-lack.
Mit einer Lackierpistole benötigt man mind. eine 2.0-2,5 Düse geht auch kleiner aber dann muss verdünnt werden. Für Spritzspachtel schleifen, benutze ich Schleifpapier mit Leinenrücken, hält länger durch und lässt sich auch leichter ausklopfen während dem Schleifen und setzt sich dann nicht so schnell zu. Ich denke bei Spraydosenspachtel brauchste unter 120er Körnung erst gar nicht anfangen eher feiner.
Anhang 23971
6. Jetzt 4:1 Dickschichtfiller auftragen (spritzen) der schliesst die Poren im Spachtel und kleinere Kratzer und minimalst Macken.
7. Kontrollfiller mit schwarzer Farbdose aufnebeln
Anhang 23969
8. Kontrollfiller mit Nasschleifpapier je nach Hartnäckigkeit mit 320/oder 400er Körnung nass schleifen. Manche Filler sind sehr hart und mit 320er schleift es sich dann leichter. Den Kontrollfiller eben schleifen und dabei beachten, dass auch jetzt noch Form geschliffen werden muss, sonst gibt es unnötige Wellen im Endergebnis ;)
Bei einem Fender, der Rund ist, fällt das nicht so dramatisch aus. Wenn die Form erreicht wurde, dann stufenweise mit der Körnung bis Endschliffkörnung (Körnung 320 oder 400/600/800) das zu lackierende Teil KREISFÖRMIG schleifen, um Wellen oder Richtungsschleifspuren zu vermeiden und diese dabei gleichzeitig zu entfernen.
Anhang 23970
9. Endschliff für Unilacke (kein Metallic oder 2 Schichtlacke) reicht Nassschleifpapier 800er Körnung. Bei Metalliclacken gehe ich auf 1000 und letzter Schliff 1200er Körnung.
Anhang 23968 Anhang 23972
Der Gt kam nach der Restaurarion, in der Marktzeitschrift mit einem großem Bericht und wurde mit Zustand 1-2 bewertet ;)
Jetzt hoffe ich nicht den Rahmen des Postens gesprengt zu haben... ansonsten kann ich den Post oder wenn gewünscht auch nur einen Teil wieder löschen ;) Ich hätte ja gerne Motorradteile gepostet hab aber leider keine :/
@GeRy : Danke für die klasse Anleitung
Gern geschehen, es freut mich wenn es dir weiter hilft. Wenn du noch fragen hast gerne auch per pn. Viel Erfolg! Nie aufgeben schlimmer geht immer :rolleyes:
Anhang 23973
GeRry; :top:
Super erklärt, nur die Körnung 40/60/80 würde ich weglassen.
Nen Opel GT hatte ich auch mal!
Danke Hoschi,
ich habs jetzt noch mal verbessert, da sich die Körnung auf hohem Materialauftrag bezieht, Bei geringen Unebenheiten und Mengen von Spritzspachtel, hält sich der Schleifvorgang in Grenzen, vor allem wenn der Spachtel aus der Spraydose kommt. Bei großen Flächen und hoher Schichtdicke ist das 40er für das Formschleifen erheblich einfacher, da sich die feineren Körnungen zu schnell zusetzen und man nur langsam vorankommt. Wie zum Beispiel bei einer Seitenwand eines PKW´s oder einer Autotür. Aber hier reden wir von einem 1/2 quadratmeter Fläche und beim Fender von vllt 20 qcm2... Der GT gehört einem guten Freund von mir und die Bilder sind nur die Spitze des Eisberges, ich hab einiges an Blech verarbeitet, das Dach und das Tankblech waren nur flächenmäßig der größte Anteil. Wenn ich daran denke wieviel Oldtimer ich schon hatte, denke ich oft, hätte ich die mal nur behalten...
GeRry, wir beide müssen mal reden:cool:
@Hoschi: Du hast ja bei deinem Fenderumbau Verstärkungsbleche eingesetzt. Nun die Frage ob dies zwingend notwendig ist ? Ich habe mich in deinem Thread bewegt und denmach auch gekürzt. Ich habe 3 Streifen KFZ Repara Blech eingesetzt.
Wenn du weiterhin mit Sozius fahren möchtest, würde ich die Verstärkung unbedingt empfehlen.
Das Gewicht auf den Fender sollte man auf keinen fall unterschätzen.