Motor klackert sehr laut.
Hallo
Ich besitze eine LS650, die ich vom Schwiegervater geschenkt bekam. Er kaufte die 96 neu, fuhr 2 Jahre
inclusieve Winter täglich damit insgesamt knappe 10.000 km und parkte das Bike dann für 12 Jahre draussen nur mit
ner Plahne zugedeckt.
Bike sieht dementsprechend schlecht aus.
Egal, dachte, nem geschenkten Gaul schau man nicht ins Maul, verpasste der Guten neue Reifen, neue
Baterie, neue Bremsflüssigkeit, neues Öl und Filter und putzte den Sprittank, Sprithahn und Vergaser, da
der verblieben Sprit komplett verdunstet war und eine honigartige Masse im Hahn und Vergaser hinterliess.
Den Vergaser hatte ich mit neuen Düsen bestückt und Ultraschallgebaded.
Bike sprang auch an, aber sobald man den Choke reingedrückt hat, gings aus. Irgendeine Bohrung im Vergaser
war wohl zu, also besorgte ich mir nen gebrauchten Vergaser aus dem Fleebay, der auch funzt.
Mein Sohn sollte der Fahrer sein, da er Führerscheinneuling ist und gedrosselte PS fahren muss, wo die LS gut reinpasst.
Er fuhr dann auch knappe 300 KM, bis ich ein sehr lautes Klackern hörte und ihm riet, das Bike stehen zu lassen.
Hier habe ich dann gelesen, dass die Gute wohl Steuerkettenprobleme hat, also Deckel runter und der Spanner
war am Ende, aber noch nicht krumm oder auseinandergefallen. Also TBKS gekauft und verbaut. Gestartet und
das laute Klopfen ist noch da.
Da ich keine Zeit hatte, wurde es für einige Wochen im Keller stehengelassen. Beim starten zwecks weiterer Fehlersuche
dann lief mir kurz danach schwarz gefärbter Sprit aus dem Gummischlauch unter dem Luftfilterkasten.
Kam aus dem Ventildeckelentlüfterschlauch. Fand dann, dass der Tank sich in den Motor entlehrt hatte und eben
nun Sprit im Öl war. Öl gewechselt, nochmal neues Schwimmerventil, diesmal direkt von Suzuki für um die 50 Euro
gekauft und verbaut. Am nächsten Tag genau das gleiche Spiel wieder. Fand dann Sprit im Sprithahnvacuumschlauch
und dachte, OK , muss man halt die Membrane wechseln. Gibts aber leider nicht für diesen Hahn. Also neuer Hahn
für 84 Euro und alles war OK. Leider aber ist das Motorklackern immer noch da und sehr laut.
Kommt nicht von der Starterdekompressionsmechanik, da ich die eingestellt habe und da nichts draufkloppft.
Auch die Ventile sind richtig eingestellt.
Problem ist, dass der Motor sauber lief am Anfang, aber eben recht schnell , innerhalb 300 KM , das sehr laute Klackern
zustande kam.
Ich überlege den Zylinderkopf abzubauen, um nach dem Rechten zu sehen.
Ideen sind willkommen.
MfG. Günther
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Hallo
Habe den Zylinderkopfdeckel runtergenommen und leider nichts Gutes entdeckt.
Hier mal der DEckel selbst. Kipphebel sind eingelaufen und haben sogar einen Grad .
Lager sind eingelaufen. Warum zum Kuckuck haben die Japener da keine Lagerschalen verbaut ?
So ist das ja Quatsch.
Desweiteren scheint die Kette am Gehäusedeckel geschliffen zu haben.( rote Pfeile )
Anhang 7695
MfG. Günther
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Hallo
Natürlich sehen die anderen Nockenwellenlager sicher nicht besser aus.
Die Nocken selbst haben auch Riefen .
Der Pfeilo zeigt auf etwas Aluaufbau .
Anhang 7696
MfG. Günther
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Hi
Hier noch ein BIld der Nocke .
Hier muss sicherlich alles neu, Kopf, Deckel, Hebel, Nockenwelle.
Frage ist, wie konnte das geschehen ? Öl war immer drin. Habe leider nie den Öldruck gemessen.
Warum ist da keine Öldruckanzeige und zumindest rote Lampe verbaut. Son Schwachsinn.
Und wie sieht der Rest des Motors aus, wenn oben alles so hinüber ist.
Bin am Überlegen, den Motor zum Norbert Traumer zu bringen zwecks Bestandsaufnahme.
Anhang 7697
Nem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul ! Wer hat denn diesen Schwachsinn nur abgelassen ?
Bin etwas sauer. Knappe 10.000 KM und hinüber. Lässt mich nicht unbedingt Gutes über Susi denken.
MfG. Günther
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hier ist ganz klar, montagefehler.
das der deckel schon einmal entfernt wurde sieht man am dichtmittel hylomar o.ä.
der jenige der das gemacht hat, warum auch immer bei 10 000 km, hat die beiden schrauben vom nockenwellenzahnrad nicht angezogen und nicht gesichert.
die schrauben haben sich rausgedreht im deckel und im kopf selbst diese spuren hinterlassen.
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Hallo
Norbert, die Nockenwellenlager sind ja eigentlich nur aus Alu, dem gleichen Material wie der Zylinder und Kopf sind.
Gibt es da keine Messinglagerbuchsen für, wie für die Kurbelwelle ?
Sonst muss ja bei jedem Kratzer der halbe Motor neu.
Könnte man da was so machen ?
Werde dich morgen Vormittag noch mal anrufen .
Hier mal wie ich die Steuerkette vorfand , nachdem se klackerte. Der Verbau des TDKS hat hier leider nichts gebracht, da ja eher Lagerschaden.
Anhang 7701
MfG. Günther
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also zuerst einmal ist ein gleitlager der kurbelwelle falls vorhanden (else hat rollen und kugellager) nicht aus messing, ein solches lager ist meistens ein dreischichtlager, außen ein hartes passlager und nach innen immer weicher werdend.
die hier beschimpfte art der lagerung ist normal und nicht außergewöhnlich, fast alle motorräder und autos werden so gebaut. mehrzylindermotoren haben das untere lager direkt im kopf und das obere lager befindet sich nicht immer direkt im deckel sondern in einem lagerbock der separat verschraubt ist. aber auch hier gilt, kaputt ist kaputt und der kopf muß ausgetauscht werden. es gibt heute fast keine modernen motoren mehr die ihre nockenwelle nicht direkt im alulager laufen lassen.
ein solches lager hällt normalerweise ewig zerstörungen gibt es nur bei ölmangel und wie hier durch falsche montage, meins hällt immerhin schon 200 000 km ohne verschleiß.
dieser schaden hat definitiv nichts mit ölmangel zu tun, es ist schlicht und einfach irgendwann einmal gepfuscht worden.
diesen vorgang des schadens kann ich mit absoluter sicherheit nachvollziehen, allerdings warum irgend etwas am motor gemacht wurde nicht.
auf jeden fall lag es an den zwei nicht gesicherten schrauben und diese sicherung ist lebenswichtig und wird oft vergessen. auf dem foto vom kopf zeigen meine zwei grünen pfeile genau die einkerbungen die die schrauben hinterlassen haben.
am deckel das gleiche, kreis eins zeigt noch die spuren der schrauben. in kurzer zeit fiel eine der schrauben ganz raus und das antriebszahnrad rutschte einseitig von seinem sitz und schleuderte hin und her, ganz deutlich im kreis zwei zu sehen.
dadurch das die schrauben am deckel und am kopf anschlugen gab es natürlich einen enormen druck auf die nockenwellenlager und diese wurden innerhalb kurzer zeit zerstört.
jetzt sieht man auf den fotos das das nockenwellenzahnrad ordnungsgemäß befestigt und gesichert ist, da beginnt der zweite pfusch.
ich bin mir absolut sicher das der mechaniker einfach das zahnrad wieder auf seinen sitz gebracht hat neue schrauben und sicherungsblech rein und gut isses.
hätte er die welle samt kette ausgebaut hätte er den lagerschaden bemerkt, da gibt es aber noch eine zweite variante.
2. nehmen wir einmal an die lager waren zu diesem zeitpunkt noch in ordnung denn auch ein blinder muß an der nockenwelle schon sehen das das etwas nicht stimmt dann sieht das ganze so aus, wird sehr oft falsch gemacht.
der mechaniker merkt das die schrauben nicht mehr das sind und das zahnrad lose auf der welle liegt und denkt da stecken wir das eben wieder drauf und schrauben es schön fest, dann hat er die rechnung ohne den automatischen kettenspanner gemacht.
der bei 10 000 km schon 20 mm ausgefahrene kolben lässt sogar diese variante als wahrscheinlicher vermuten.
das zahnrad liegt lose auf der welle und dadurch ein kleines stück tiefer, das gleicht der spanner aus und der kolben fährt weiter raus. wenn das zahnrad nachher oben wieder richtig aufgesetzt wird ergibt das ganze eine richtig feste spannung der steuerkette was natürlich auch ein fressen der lager verursacht.
an diesem motor wurde schon viel mehr gemacht als hier beschrieben oder vermutet, sogar der zylinderkopf wurde mit sicherheit schon einmal demontiert klar erkennbar an der falschen mutter (im foto eingezeichnet) da gehört eine hutmutter hin, die hier verwendete kommt vorne unter den stopfen.
suzuki kann man für einen solchen pfusch wahrlich nicht verantwortlich machen.
eine öldruckkontrolleuchte würde auch einen solchen schaden nicht verhindern im übrigen ist es wenn die angeht meistens sowieso zu spät.
@hanswurst:
du darfst den elsenmotor nicht mit dem motor der güllepumpe vergleichen, die honda hat gleitlager an der kurbelwelle und am pleuel verbaut was logischerweise einen hohen öldruck erforderlich macht ca. 2 - 2,5 bar.
die else hat auf einer seite ein kugellager und auf der anderen seite ein rollenlager wegen der ausdehnung, bei einer solchen lagerung muß der ölkreislauf etwas anders gestaltet werden von daher hat die suzuki im kalten zustand ca. 0,7 bar und im warmen zustand ca. 0,5 bar von daher ist ein öldruckschalter schlechter zu realisieren weil die toleranzen der schalter oft zu groß sind.
auch hier ganz klar, auch diese lagerung ist für einzylinder üblich und hällt ewig. der motor läuft dadurch zwar etwas rauher hat aber ansonsten nur vorteile.
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Hallo
Habe den Motor jetzt aus dem Rahmen ausgebaut.
Nun sieht man auch sehr gut die Schleifspuren der Kettenritzelschrauben am Gehäuse.
Gehen komplett rundum und am Deckel hatte man es ja auch schon gesehen.
Damit bestätigt sich Norberts Verdacht . Hier war schon mal was hinüber und wurde
eben wieder festgeschraubt. Wie Norbert vermutet, wurde wahrscheinlich der Kettenspanner,
der durch das kippende obere Kettenritzel wohl ausfuhr ( Kette wird kürzer ) nicht entlastet und nur
die oberen Ritzelschrauben wieder festgezogen, wodurch ne Menge Spannung auf das Nockenwellenlager
kam und dieses vernichtete. Der 20 mm ausgefahrene Kettenspanner bei nur 10.000 KM spricht auch
dafür.
Murks auf der ganzen Linie und obschon ich noch nicht mit dem Schwiegervater gesprochen haben darüber,
kenne ich wohl die Werkstatt.
Nun ja , hier die Schleifspuhren von vorne geknipst.
Anhang 7716
MfG. Günther
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Hi
Kopf und Deckel wurden bestellt von Norbert.
Desweiteren neue Kipphebel, Nockenwelle, Dichtungen und falls notwendig , neue Kette.
Habe echtes Vertrauen in Norbert. Super freundlicher Telefonkontakt. Danke dafür.
In der Zwischenzeit wird die recht vergammelte Restmaschine wieder auf Vordermann gebracht.
Putzen, polieren, streichen bzw spritzen usw ist angesagt.
Habe den ganzen Winter, obschon ich auch noch ein bisschen an der 68er BB Vette arbeiten muss.
Plane mehrere längere Wochendausfahren nächstes Jahr, da muss schon etwas preventieve Arbeit
geleistet werden.
Hier ein Bild der Riefe von hinten geknippst.
Der grüne Pfeil zeigt den Aluaufbau am Lager von der abgetragenen Lagerschale.
Bin mal gespannt, wie die Lagerschalen unter der Nockenwelle aussehen, wenn ic h die abhebe.
( oder Norbert ). Ich plane den Motor zu ihm zu bringen und ihm über die Schulter zu schauen
bei der Reparatur bzw Teiletausch . Einmal zum lernen und nicht zuletzt, um nicht noch mal
den Weg machen zu müssen. Mal sehn, obs so funzt.
Anhang 7718
Das Bike wird nun doch etwas teurer, als ich mir gedacht hatte. Kaum 500 stecken schon drin wegen
Reifen, TBKS , Vergaser , Sprithahn , Öl, Dichtungen, Bremsflüssigkeit usw.
Diese Reparatur wird unter nem Tausender bleiben ( hoffentlich ).
MfG. Günther
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Hallo
Danke.
Ist ne 68er Stingray Cabrio, das erste Baujahr der neuen C3 Serie.
Hat aber nur nen 7 Liter 8 Zylinder Motor, also big block.
Dafür aber 3 doppelte Vergaser , also ein Six-pack.
Desweiteren habe ich eine Viper manuelle 6 Gangschaltung verbaut.
2000 Umdrehungen bei 140 kmh.
Anhang 7750
MfG. Günther
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Hallo
War Gestern bei Norbert und der Motor wurde wieder instandgesetzt. Dabei sind uns ( besonders ihm ) ein paar sehr
ungewöhnliche Sachen aufgefallen.
Eines davon ist, dass das Motorrad Ertsanmeldung August 96 ist, der Motor aber keinen neuen Freilauf hat, der aber ab
95 ( oder war es 96 ) Standard war.
Desweiteren fanden wir eine Gewinderaparatur am Zylinder, die sehr unprofessoinell ausgeführt wurde und zwar mit einer Rivnut
( Blindmutter , funzt wie ne Blindniete ). Da hat jemand ( und nur die Verkaufswerkstatt hat jemals das Motorrad in den
Fingern gehabt ) einfach solch eine Blindmutter in den Ölkanal gedonner und den damit komplett verschlossen.
Es kam also kein Öl nach oben in den Kopf , ist also kein Wunder, dass da alles eingelaufen ist.
Dass der Motor also den Geist aufgab, lag nicht an meinem Sohn, nicht an eventuellem Sprit im Öl oder an mir oder
was auch immer, sondern an der Werkstatt , die gemurkst hat. Leider jetzt 14 Jahre später nicht mehr reklamierbar.
Untenrum ist der Motor top.
Hat Norbert ne gute extra Stunde gekostet, das Gewinde professionell zu reparieren. Haben eine
M10 Schraube benutzt und darin das M5 Gewinde geschnitten, um die Kopfschraube zu halten.
Das Loch war zu gross aufgebohrt , um ein Helicoil zu benutzen.
M10 Schraube agiert also wie ne Gewindebuchse.
" Gebrauchter guter Kopf und Deckel, neue Nockenwelle, neue Kipphebel , Zündkerze, Luftfilter, Ölfilter,
Lichtmaschinendeckeldichtung, Zylinderdichtung , neue Ventilschaftdichtungen und Arbeitslohn
kamen dann auf 900 Euro, was ich absolut OK finde.
Also entweder , die Werkstat hat bei der Routineinspektion, wo sie das Motorrad 3 Tage länger
behlaten hatten als versprochen, den Motor ruiniert und einen anderen aufgekauften oder selbst
kaputtreparierten Motor verbaut oder die haben glatt den Motor geklaut.
Absolut unglaublich eigentlich, sowas. Wenn ich das BIke nicht kennen würde, würde ich es halt
so hinnehmen und meinen, ein Privatmann hat das vermurkst. Aber ich kenne das Bike seit Neukauf
und niemand anderes als mein Schiegervater fuhr es und niemand anderes als die Verkaufswerkstatt
hat es in den Fingern gehabt und das nur für ordinäre Retounineinspktionen während der Garantiezeit.
Fragt mich mal, welcher Laden mich nie wieder sehen wird .
Möchte Norbert hiermit also nochmals danken, diesen vertseckten Fehler entdeckt zu haben. Ich bin nicht
sicher, ob ich das bei einer Selbstreparatur entdeckt hätte.
Unglaublich, was für kaputtgefahrene LS Motoren Norbert noch in seiner Werkstatt zu stehen hat.
Und als Geschenk bekam ich noch die beiden Motordeckel zum Lackierprobieren, da meine recht mitgenommen
sind vom langen rumstehen . Mal sehn, ob ich poliere oder lakiere.
Anhang 7797
Anhang 7798
Wünsche schöne Feiertage. Günther