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AW: Vergasermembran
Hallo, ich hab da auch mal eine Frage...
Der Vergaser der LS ist ja so konstruiert, daß nur Sprit nachfliesst wenn 2 Dinge erfüllt sind:
1. Das Schwimmergehäuse hat zu niedrigen Füllstand, da macht das ein Ventil.
2. Der Motor läuft - wie ich es verstanden habe sorgt die spezielle Konstruktion des Vergasers dafür, daß der Durchfluß nur bei Ansaug-Unterdruck des Motors ermöglicht wird. Wenn ich das alles richtig verstanden habe sorgt die angesprochene Membran im wesentlichen dafür.
Deswegen kommt auch nix an Sprit wenn man den Hahn in Normalstellung hat, erst wenn er in "pre" Position ist kann man den Durchfluss ohne Motorlauf erzwingen.
Früher hatten Vergaser sowas nicht und ich kenne das erst von der LS. Da hat nur der Schwimmer dafür gesorgt daß nichts weiter fliesst. Es war gang und gabe daß man den Hahn zudreht wenn man die Kiste abstellt. Das geht bei dem Hahn der LS nicht, da gibts nur Normal (Unterdruckbetrieb), "Pre" und "Reserve".
Ich frage mich nun wenn das System aus altersbedingten Zerfallserscheinungen Probleme macht, ob man nicht die Angelegenheit auf ältere Technik umbauen kann. Also Unterdruckmechanik ausweiden, Vergaser normal abdichten und ein klassischer Benzinhahn in den Tank. (?)
Ich hatte in den letzten 2 Jahren immer wieder Probleme mit dem Vergaser - wahrscheinlich durch lange Standzeiten, es ist nicht genug Sprit nachgeflossen. Gereinigt war schon alles 2 mal, dann geht es kurz mal besser und dann wieder dasselbe. In dem Fall war ich immer gezwungen den Hahn auf "pre" zu stellen, dann ging das. Blöd ist nur wenn man dann nicht merkt daß man schon im Reservebereich fährt. Bin einmal liegengeblieben deswegen - Verbrauch unterschätzt.
Mir ist schon bewusst daß man damit ein Sicherheitssystem abschaltet und dann nur noch eines übrig ist (Schwimmer), aber vor dieser Technik gab es auch nichts anderes.
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AW: Vergasermembran
Hm, okayyy...
Ich hatte das so interpretiert daß der Gummischnuller im Vergaser über einen Schlauch (welcher zum Hahn geht) eben diesen Durchflusskolben ansteuert.
Ich habs nicht mehr ganz im Kopf, aber ich meine der Hahn hat 2 Verbindungen zum Vergaser, was ich früher nicht verstanden habe waum - deswegen habe ich diese Verbindung unterstellt. Das führt mich zu 2 weiteren Fragen:
1. Was ist denn dann die Aufgabe der Gummimembran im Vergaser? Mein erstes Motorrad war eine LTD 250, kleiner zwar, aber auch Einzylinder 4-takt. Die hatte sowas auch nicht - da war alles ganz einfach aufgebaut wie bei klassischen Mopeds. Ich kenne und verstehe das nicht. Ich bin gedanklich immer noch bei dem System daß der Motor seinen Spritbedarf aus dem Schwimmergehäuse pro Takt selber ansaugt, über den Düsenstock zerstäubt und fertig ist das Gemisch. Da braucht es sowas nicht.
Und weiter:
2. Wie wird dem Durchflusskolben im Hahn "mitgeteilt" daß er freigeben soll? Wo kommt da der Druckwechsel her? :smilie_baby_019:
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AW: Vergasermembran
Danke für die Erklärung. Ich kann es nachvollziehen.
Aber das ist das nicht, äh, Scheisse? So ein System ist doch viel anfälliger wegen der "Weichteile". Siehe diesen Thread...
Zudem könnte sich das alterungs- oder siffbedingt mal einfach festklemmen. So ein Gaszug würde das trotzdem hochziehen können auch wenn es mal nicht mehr ganz so geschmeidig geht. Das merkt man außerdem am Griff. So merkt man garnix.
Welchen Sinn hat es jetzt eine Drosselklappe zu betätigen anstelle des Gasschiebers?
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AW: Vergasermembran
Hi Alter Sack,
wenn du das System auf ältere Technik umbauen möchtest, dann kauf dir den manuellen Hahn von Yamaha Raptor. Passt genau und ist billiger.
Gruss Peter
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AW: Vergasermembran
Die Gleichdruckvergaser sind gar nicht SOOOO modern: Volvo und Mercedes haben in der Vor-Einspritzära diese Dinger z.B. von Stromberg in Massen verbaut - mit großem Erfolg... Die Teile sind nahezu wartungsfrei.
Bei meinem alten Volvo 244 mit 2,1 Ltr. 1 Vergaser-Motor (B21A) brauchte ich nur glegentlich mal Dämpferöl auffüllen. Ansonsten war der CD175 Strombergvergaser völlig unauffällig. Die Karre ist mit 7,3 Ltr. bei konstant 120 km/h ausgekommen.
Was den unterdruckgesteuerten Sprithahn angeht, kann ich nur zustimmen: ein normaler Sprithahn täte es auch. Aber da stecken wahrscheinlich die Amis hinter, die ja für jede Eventualität eine Sicherheitsschaltung brauchen... (Produkthaftung kann schon seltsame Blüten treiben...)
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AW: Vergasermembran
der stinknormale Auf-Zu-Benzinhahn hat nur den Nachteil, dass bei defektem(undichtem) Schwimmernadelventil der Sprit überläuft. Und zwar in den Motor. Im Fahrbetrieb wird der Sprit verheizt aber im Stand läuft dieser Überlaufsprit gaaaanz langsam aber sicher in den Zylinder und damit ins Öl.
Schmiert dann nicht mehr so gut, patscht dann die Kurbelwellen durch die Plürre und macht schön Schaum. Schaum pumpt sich so schlecht, soll heißen schaumgebremsten Motorschaden. Das möcht ich lieber nicht erleben. Darum den Unterdruckschlauch immer schön geschmeidig halten.
Gruß
Rudi
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AW: Vergasermembran
Es ist wahr nur wenn im Stand der Hahn nicht zugemacht worden ist. Dieselben Probleme haben manche mit unserer PRI. Ich würde es nicht so tragisch nehmen. Man darf nicht vergessen: Motor aus- Benzinhahn zu, eine kleine Rutine.
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AW: Vergasermembran
Die Standardvergaser an meinen Mopeds lassen keinen Sprit in den Motor laufen. Der Vergaser hat dafür einen Überlauf wie an einer Badewanne wo es einfach - naja - überläuft. Die Sosse wird üblicherweise über ein dafür vorgesehen angestöpselten Schlauch nach unten abgeleitet. Manche haben keinen Schlauch, da läuft der Sprit einfach über das Motorgehäuse.
Ich weiß nicht ob der LS-Vergaser so eine Überlaufeinrichtung hat - wenn nicht ist klar daß es nirgends anders hinkann und über den Ansaugtrakt in den Motor läuft. Das ist freilch sehr unschön.
Übrigens schützt auch diese Unterdruckgeschichte nciht vor einem defekten Schwimmerventil. Ist der Nachfluss größer als das was der Motor verbaucht, läuft die Pampe auch über. Und üblicherweise sollte der Nachfluss auch größer sein, sonst besteht die Gefahr daß der Vergaser bei Vollgas leer gesaugt wird. Wie es bei mir ab und an passiert.
Insofern verstehe ich das Unterdrucksystem wirklich nur als Schutz beim Abstellen für die Umwelt oder als Schutz bei einem Unfall, damit bei gekipptem Motorrad oder abgerissenem Vergaser kein Benzin aus dem Tank kommt - sofern der noch dicht ist.
Gruß, Thorsten
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AW: Vergasermembran
Ich denke, ist alles für die bequemen Menschen erfunden, die keine Ahnung für die Technik mehr haben. Draufsitzen, Zündung drehen, losfahren. Da ist erstaunlich, dass der manuelle Choke, auch noch so eine archaische Einrichtung, nicht automatisiert wurde.
Mir würde ja die LS mit Kickstarter auch besser gefallen. Da gäb es keine Probleme mit dem Anlasserfreilauf. :grin:
Mein Roller, der gleich alt ist wie meine LS (JG 92), hat auch einen unterdruckgesteuerten Benzinhahn, aber auch einen automatischen Choke, ein automatisches Getriebe, Tankanzeige und keinen Kickstarter. Es gibt noch moderne Roller, die neben dem elektrischen Anlasser noch einen Kickstarter haben. Nützt aber nichts bei entladener Batterie, da dann die Wegfahrsperre nicht freigibt :a030:.
Das Auto meiner Eltern hatte als Reserve, wenn die Batterie leer war, noch eine Kurbel.
Sollte man alles wieder einführen, mit Karbid-Lampen, und alles elektrisch-automatische Gefummel verbieten. Die Strasse den Leuten mit Sachverstand und öligen Fingern :tongue::tongue::tongue:
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AW: Vergasermembran
ich weiß nicht was ihr für probleme habt, der unterdruck gesteuerte benzinhahn ist doch gut.
mein erster benzinhahn an der else mußte ich nach 18 jahren austauschen, das waren ca. 180 000 km fahrleistung.:IMG0:
meine anderen mopeds haben manuelle benzinhähne und die sind auch nicht immer dicht, meine hondas tröpfeln immer schön langsam vor sich hin. wenn ich vergesse auf off zu stellen tröpfeln sie etwas schneller dahin.:smiley:
es hat eben alles vor und nachteile.