Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Moin!
Also bei mir dauert dieses "Leiden" einige Tage, bevor ich ohne Priming erstmal orgeln muss. Natürlich verdunstet immer ein wenig Sprit aus der Schwimmerkammer, aber dass eine entsprechende Menge bereits nach 24 Stunden verdampft oder versickert ist, ist so eigentlich nicht normal.
Einge Tage aber kann noch verstehen und auch vertreten.
Dass das "orgeln" dann ein wenig dauern kann, hat eventuell mit dem Unterdrucksystem zu tun. Ich hab da mal ein "Maling" gemacht:
Anhang 15161
in der Zeichnung oben rechts ist das sogenannte Rückschlagventil, im Foto ist der kleine Gumminupsi nicht (mehr) zu sehen, weil nicht mehr da :(
Ein "Unterdruckstoss" über den Schlauch zieht das Gummikäppchen von den vier Bohrungen weg, die Fläche über die die Luft herausströmen kann ist also deutlich grösser. Nachdem der "Unterdruckstoss" wieder weg ist weil der Motor nicht mehr ansaugt, legt sich der rot gezeichnete Gummikegel wegen Form und somit Vorspannung wieder über die Bohrungen, nur der einzelne sehr kleine Bypass bleibt offen wegen dem notwendigen Druckausgleich.
Ich hab "Unterdruckstoss" in Anführungszeichen geschrieben, denn eigentlich ist es der atmosphärische Druck LINKS von dem Ventil, der die Luft aus der Kammer rechts von der Membran herausdrückt... Rechts ist der ja Richtung Brennraum zum Teil entschwunden.
Wenn wir dabei bleiben, drückt nun der atmosphärische Druck auf die (blaue) Membran gegen die Feder, die Membran wandert nach links und gibt den Kraftstoff-Fluss frei, bis der "Unterdruck" ausgeglichen ist über den ollen löcherigen Vergaser. Die Erdanziehungskraft hilft auch noch dabei ein wenig, weil es den Sprit ja nach "unten" drängt.
Die Membran gibt also, schlau gedacht, den Spritfluss länger frei, als der Ansaugtakt dauert. Dennoch dauert es bei einer leeren Schwimmerkammer selbst auf "PRI" einige Sekunden, bis genügend Kraftstoff im Vergaser ist. Noch etwas länger, wenn man "orgeln" muss...
Dieses rot gezeichnete Rückschlagventil aber ist aus Gummi und wie ich vermute, aus einer Gummisorte, die die Äthanolbeimischung unseres Sprits nicht verträgt und darüberhinaus sowieso altert. Bei dem Membrandeckel aus dem Foto jedenfalls war das Gummi sehr weich, fast matschig. Fast so wie ein Kaugummi. Reine Alterung würde ich verstehen, wenn der Ventilkegel verhärten würde.
Wenn ich mich nicht irre, taucht der Kraftstoffhahn erst seit Einführung des Äthanolanteiles gehäufter als Fehlerquelle auf. Früüüüher waren einige Prozent Methanol, als Abfall aus der Erdöldestille (heute wird ja gecrackt und kaum noch destilliert...) und Methanol ist lösemitteltechnisch schon etwas anderes als Äthanol, Propanol oder wie die ganzen Alkohole noch heissen.
Sollte also dieses Rückschlagventil defekt sein, dauert es beim "orgeln" deutlich länger, denn der "Unterdruckstoss" wird ja nicht mehr künstlich verlängert.
Ebenfalls ist das der Effekt, wenn die LS etwas "getrieben" wird und mehr Sprit braucht als beim gemütlichen herumbummeln. Normal sollte bei munterer Fahrt durch Trägheit und die verschiedenen Öffnungen des Rückschlagventils die Krafstoffmembran nahezu dauerhaft geöffnet sein. Fehlt dieses "Speichervermögen des Unterdruckes" in der rechten Membrankammer, wird sie bei jedem Ansaugen nur kurz geöffnet und das reicht dann nicht für einen gestreckten Galopp. Mit der Feder zu experimentieren wird kaum was bringen, es sei denn, man rechnet das alles neu durch. Falldruck des Sprits, dennoch sicheres Schliessen usw.
ein probates Mittel sind da die rein mechanischen Kraftstoffhähne, denn gebrauchte originale können auch bereits defekt oder angeschlagen sein.
Ein neuer originaler Hahn kostet bei Suzuki ja richtig Pappe. Da hilft bei solchen Malesschen eben nur hier und da das Umschalten auf "PRI".
Ist so meine "Denke" dazu... (Wie der unvergleichliche Dieter Hildebrand zu dem modernen Wort stand, sprach er wie folgt: "Soso, er hat eine Denke! Da bekomme ich aber eine Staune!")
Gruss Lutz