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Sigis Tumbler Bastelstunde
Hi,
ein Tumbler oder auch Vibrationspoliergerät ist ein bequemer Weg Kleinteile entweder zu entrosten, zu polieren oder sogar zu entgraten - je nachdem was für ein Subtrat verwendet wird.
Ich habe vor kurzem mal einen Test mit einfachsten und vor allem vorhandenen Mitteln gemacht und es funktionierte super, allerdings mit meinem Prototyp in der Praxis nicht wirklich sinnvoll einsetzbar.
Anhang 20402
Nachteile waren, dass es höllelaut ist, sehr viel Strom verbraucht und nicht lange laufen kann, weil der Schleifer heiß wird.
Es gibt sehr kleine Geräte im Handel ab ca. 100€ (Haupteinsatzgebiet dieser ist dann Schmuck- bzw. Münzenpolieren), die Größe, die mir so vorschwebt liegt allerdings schon bei 350€ aufwärts.
Also selberbauen, gar keine Frage und das möglichst preisgünstig und mit allen guten Ideen, die ich so in anderen Selbstbau-Dokus zu dem Thema gefunden habe.
Das wichtigste war erstmal eine Vibrationsquelle, wobei ich mich für einen möglichst großen Autolüfter entschieden habe. Scheinbar will alte Citroen-Lüfter kaum ein Mensch und so konnte ich einen für schlappe 8,94€ (inkl. Versand) aus Österreich ersteigern.
Den Strom liefert ein altes PC-Netzteil, das so überbrückt ist, dass es ohne den Einschalter vom PC-Gehäuse direkt läuft - also Kippschalter umlegen, Lüfter läuft. Kosten hierfür kann ich bei 0€ ansetzen, da ich das Gehäuse schon mehrfach versucht habe zu verschenken und es keiner wollte... gibt ganz sicher im Bekanntenkreis jemanden, der eines übrig hat, wenn man es nicht selber liegen hat, oder auch hier wieder die Bucht - locker für unter 8 gebraucht zu haben, oder ab ca. 13€ neu.
Tips hierzu:
1. nicht lange ohne Verbraucher laufen lassen, sonst qualmt's und Stinkt fies in der Werkstatt
2. beim überbrücken an besten nach einer Steckerbelegung mit Farbangaben suchen
Anhang 20403
Weiter ging's mit der Beschaffung eines Behälters und seines Innenlebens im 1€-Laden.
Trichterset und Schüssel mit Deckel (macht Sinn, staubt nämlich etwas) für 3,50€ zusammen.
Anhang 20404
Die bauchige Form der Schüssel und der Trichter, der mittig befestigt wird sorgen dafür, dass sich das Poliersubstrat nicht nur im Kreis dreht (wie bei meinem Eimer-Prototyp), sondern auch umgewälzt wird, was den Effekt nochmals verstärkt.
Prinzip-Skizze noch ohne Schüssel:
Anhang 20405
Jetzt mal noch Material zusammensuchen, und schauen, wie ich die meisten Vibrationen aus dem Lüfter kitzeln kann, dann geht's hier weiter.
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Ich hab ein schönes Brett gefunden, den Lüfter drauf geschraubt und ihm zärtlich eine gewisse Unwucht verpasst.
Anhang 20406 Anhang 20407
... und schon kam das Brett in Schwingung.
Der Trichter wurde am dünnen Ende eben abgeschnitten und mittels einem Stück Gewindestange in der Schüssel zentriert.
Leider hab ich für den Prototyp nur das Eimerchen Sand vom nächsten Spielplatz geklaut und so ist es jetzt gerade ein bisschen zu wenig, aber geht schon.
Anhang 20408
Der erste Testlauf hat gezeigt, dass die Schüssel schon sehr fest mit dem Brett verbunden sein muss, um das maximale Maß der Vibrationen zu übertragen, aber ich schrecke noch davor zurück die auf dem Brett festzuspaxen. Hätte das gerne modularer. Die Größe jetzt ist ideal für Schrauben, Muttern, Federn und so Kram, aber für Halterungen oder sowas schon fast etwas zu klein mit 4L.
Wie auch immer, hier noch ein Video:
https://youtu.be/1xpD8Zz9KuQ
(Sorry, für ein gutes Video hätte ich nen dritten Arm gebraucht. ;) )
Im Moment läuft das Dingen mal mit ein paar Schrauben, die fies rostig sind für eine Stunde.
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Also das Testsetup war das Brett auf eine Weinkiste geschnallt und die Schüssel mit Spannern befestigt.
Anhang 20411
Der Rost von den Schrauben ist weg, aber "blank" ist anders.
Ich vermute, dass der runde Spielplatzsand nicht gerade das beste ist, um wirklich Material abzunehmen. Außerdem ist wohl auch zu wenig drin.
Anhang 20412
Eine Edelstahlschraube, auf deren Kopf Schutzlack war ist aber blank wie neu, also es funktioniert schon.
Ich werde morgen mal schauen, ob ich quarzsand im Baumarkt finde und wie der aussieht. Allerdings habe ich grad nicht wirklich mehr was rostiges zum testen. :D
Später werde ich mal ein sandgestrahltes Kleinteil reinpacken, insofern der Sand reicht und kucken, ob das "poliert" wird.
Fazit bisher vielversprechend, aber noch nicht berauschend. ;)