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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoher Ölverbrauch normal?



ATON
10.07.2013, 19:53
Moin,

bin gerade erschrocken, als ich nach meinem Ölstand geschaut habe. War im Schauglas nichts mehr zu sehen. Hab mir also Öl zum nachkippen gekauft. Den Motor kurz angemacht und nach kurzer Abkühlzeit Öl nachgekippt… Ging ein ganzer Liter rein und Öl ist erst zwischen beiden Strichen.

Muss dazu sagen, dass ich die Maschine gerade erst wegen eines Motorschadens in einer bekannten Suzuki-Fachwerkstatt zu Reparatur hatte. Der Zylinderkopf wurde gegen einen noch guten gebrauchten getauscht und die verschlissenen Teile im Zylinderkopf gegen Neuteile getauscht. (Steuerkette und Anlasserfreilauf bei der Gelegenheit auch getauscht)

Seit der Reparatur im Winter bin ich etwa 1500 km gefahren und muss schon über einen Liter Öl nachkippen. Ist das noch normal oder deutlich zu hoher Ölverbrauch? (wenn man bedankt, dass sie gerade aus der Werkstatt kommt)

Danke für die Antworten


PS: Bitte steinigt mich nicht, weil das Thema schon so oft angesprochen wurde. Wurde bei meiner Suche im Forum etwas verwirrt.

Moritz
10.07.2013, 20:00
bist du sicher das genug Öl drauf war, als du sie aus der Werkstatt geholt hast?
Normal sind so ein halber Liter auf 1000 km, kann auch je nach fahrweise weniger oder mehr sein.

olli807
10.07.2013, 20:00
Moin ATON,

Ich weiß nicht ob Dein Ölverbrauch normal ist.

Kann ich mir aber nicht vorstellen, weil meine absolut gar kein Öl verbraucht.

Hast Du denn definitiv einen Verbrauch oder irgendwo einen Verlust ?
Bei Verbrauch müsste ja was zu erkennen sein, blauer Dunst wegen defekten Schaftdichtungen oder Kolbenringen usw.
Gut bei Verlust müsste ja noch eher was zu erkennen sein. So Dichtungen oder Stopfen Zylinderkopf.
Warten wir mal ab was die Experten sagen

Gruß
Michael

Gerhard
10.07.2013, 20:15
Stand die eLSE beim nachkippen auf dem Ständer oder hast du sie dabei gerade gestellt?

Gruss
Gerhard

Darkdriver
10.07.2013, 20:17
ist zwar uralt ( 10jahre)
und für Autos gedacht,
aber immer noch aktuell.


Ölverbrauch ja, Ölverlust nein
Die ersten Automobilisten hatten es schwer - ihre Gefährte brauchten beinah ebenso viel öl wie Benzin. Doch mit zunehmender Gebrauchstüchtigkeit sank der ölverbrauch, um sich gegen Ende der Siebziger des vorigen Jahrhunderts auf einem annehmbaren Niveau zu stabilisieren. Dort steht er noch heute, eine wesentliche Verbesserung hat sich seitdem in der Praxis nicht ergeben.

Doch bevor wir uns darüber beschweren, sollten wir zunächst den Begriff ölverbrauch erklären: Verbraucht wird der Teil des Öls, der innerhalb des Motors durch Kolbenringe, Ventilführungen und Kurbelgehäuseentlüftung in den Brennraum gelangt und dort verbrannt wird. Dabei entstehen Abgase, die der Katalysator weitgehend unschädlich macht. In keinem Fall ist Ölverbrauch das Gleiche wie Ölverlust. Damit ist gemeint, wenn Öl aus dem Motor ins Freie tropft - was der Umwelt und dort besonders dem Grundwasser stark schadet.

Wenigstens in diesem Punkt herrscht Einigkeit bei den Autoherstellern: Ölverlust darf nicht sein. Beim Ölverbrauch hingegen gehen die Meinungen auseinander: In jüngeren Betriebsanleitungen fanden wir Angaben über den zulässigen Ölverbrauch, die zwischen 0,6 und 1,0 Liter pro 1000 Kilometer liegen. Der niedrige Wert steht bei Opel geschrieben und gilt für die neuen DTI-Motoren, von einem Liter ist bei einer Vielzahl von Fahrzeugen die Rede. In der Praxis ist der Ölverbrauch wesentlich niedriger, und das ist auch ganz gut so. Denn bei etwa 0,25 l/1000 km liegt die Grenze, ab der sich verbranntes Öl als Blaurauch aus dem Auspuff bemerkbar macht.
Ein Liter auf 1000 Kilometer?
Warum aber gestatten Autohersteller ihren Fahrzeugen dann wesentlich höhere ölverbräuche? Die Antwort ist relativ einfach: Um Reklamationen vorzubeugen! Denn während der Einlaufzeit eines Motors kann der Ölkonsum vorübergehend ansteigen. Das legt sich bald wieder. Wann, ist abhängig von Motor und Fahrstil. Wer die Einfahrphase mit Vollgas absolviert, hat den Motor zwar schneller frei gefahren, muss aber womöglich auf Dauer mit einem höheren Ölverbrauch leben. Wer aber nur in der Stadt herumschleicht, hat seinen Motor auch nach 20000 Kilometern noch nicht eingefahren. Im Normalfall jedoch sollten sich die Kolbenringe - sie sind der Schlüssel zum Ölverbrauch - nach 3000 bis 7000 Kilometern eingeschliffen haben.

Dann hat sich auch der Ölverbrauch eingependelt. Auf welchen absoluten Wert, ist abhängig von Motorgröße und -bauart. Turbos - auch Diesel - benötigen stets ein Tröpfchen mehr als nicht aufgeladene Motoren. Einfach weil das Öl durch die Abdichtung der Laderwelle kriecht. Ausnahme von dieser Regel: Der Smart mit seinem 600-Kubik-Turbozwerg absolvierte seinen 50.000-km-Dauertest ohne einen Tropfen Nachfüll-Öl. Aber ein Smart hat auch nur drei Zylinder - und damit weniger Kolben nebst Kolbenringen, an denen sich Öl vorbeimogeln kann. Ein Vierzylinder dürfte schon deshalb 33 Prozent mehr öl verbrauchen, von einem V12 ganz zu schweigen.

Aber die Praxis sieht anders aus: Die Ringbestückung der Kolben hat einen größeren Einfluss als die Zylinderzahl. Und sie unterliegt einem Zielkonflikt: Denn stramme Kolbenringe verringern zwar den ölverbrauch, erhöhen aber die Reibung an der Zylinderwand. Und Reibungsverluste kosten Kraftstoff. Ringe mit geringerer Spannung dagegen gleiten leicht durch den Zylinder, lassen aber mehr Öl durch. Welcher Kompromiss letztlich zum Einsatz kommt, ist Geheimnis der Konstrukteure. Aber ein zulässiger Ölverbrauch von einem Liter ist heute nicht mehr praxisgerecht. Hier sollten die Autohersteller realistische Werte nennen, denn ein Motor mit einem solchen Ölkonsum ist in Wahrheit längst hinüber.
Ölstand richtig prüfen
Ölstand kontrollieren? Ist doch nicht so schwer: Peilstab rausreißen, ablesen - fertig. Oder doch nicht? Tatsache ist: Oft entstehen Ablesefehler. Weil das Fahrzeug schief steht, nach dem Ablesen nicht lang genug gewartet wurde oder der Peilstab mit der Spitze nach oben gehalten wird. Opel wird deshalb demnächst Aufkleber neben dem Peilstab anbringen: "Vor dem Ablesen fünf Minuten warten!" Damit alles Öl zurück in die Wanne laufen kann, ehe gemessen wird. Sonst wird ein zu geringer Ölpegel festgestellt und nachgefüllt, obwohl tatsächlich gar nichts fehlt.

Wenn wirklich Öl fehlt, lautet die wichtigste Grundregel: Langsam auffüllen, immer schluckweise. Denn jeder hat beim Auffüllen den Drang, exakt bis an die Maximum-Markierung zu kommen - und schießt dann übers Ziel hinaus. Deshalb nach jedem Schluck warten und den neuen Ölstand prüfen. Denn wenn ein moderner Motor eines nicht verträgt, dann zu viel Öl. Das saugt er durch die Kurbelgehäuse-Entlüftung an und verbrennt es, was zu Asche-Ablagerungen im Motor führen kann und oft auch den Katalysator schädigt. Mindestens aber leiden die Dichtungen.

blue-thumper
10.07.2013, 22:48
welche teile im zylinderkopf wurden getauscht? wenn die schaftdichtungen nicht erneuert wurden bringt das nix, wenn ja liegt´s an verschlissenen kolbenringen.
1 liter auf 1500 km ist relativ viel und nicht unbedingt normal.

ATON
11.07.2013, 00:27
Der Zylinderkopf, sowie Schlepphebel Einlass und Auslass waren Gebrauchtteile aus meiner gelben Else, die ich dafür hab schlachten lassen. Als Neuteil verbaut wurde eine Nockenwelle und allerhand Kleinkram.
Hab mir nur gedacht, wenn eine Fachwerkstatt so umfangreiche Reparaturen vornimmt, dass dabei verschlissene Teile (z.B. Kolbenringe) auffallen müssten.


Ich werde das Öl bis zur oberen Markierung auffüllen und in regelmäßigen Abständen mal den Stand kontrollieren.
Wird es eigentlich gleich unterhalb der unteren Markierung richt gefährlich für den Motor oder gibt es da noch eine große Reserve?

PS: Hab die Else selbstverständlich bei der Kontrolle auf einem Motorradheber gerade abgestellt....

Wesch
11.07.2013, 02:18
Hallo

Die untere Markierung hat natuerlich noch Reserven.

Kann man sich ja ausrechnen, wieviel.

Wenn du 1 Liter nachschuettest von unterer Markierung bis Obere und im Total 2 Liter Oel
im Motor sind, so ist die Reserve fast 1 Liter. OK, weniger, da Luft dann schon vorher mitgesaugt wird,
besonders bei Kurven, Bescheunigung etc. Aber Reserve ist da.

Bei bekanntem erhoetem Oelverbrauch sollte man aber ofters nachschauen. Ich checke Oelstaende immer
vor jeder groesseren Ausfahrt und zumindest woechentlich, natuerlich Fahrabhaengig.

Nachgefuellt wird immer , wenn der Stand mittig der Linien kommt oder vor laengeren Ausfahrten .

Mein Onkel aus Berlin kaufte sich vor etwa 50 Jahren einen Kaefer neu und fuhr den 60.000 KM ( hat er erzaehlt )
ohne jegliche Inspektionen. Dann blockierte der Motor wegen Oelmangel.
VW hat den auf Kulanz gewechselt mit der Bedingung, dem kaputten Motor behalten zu duerfen zwecks Untersuchungen.

Oelverraeuche waren also damals nicht unbedingt hoch.

MfG. Günther

nurmichl
11.07.2013, 10:26
Ich klink mich da auch mal ein.
Nach Freudenberg und zurück hab ich auf 1000km auch ca. 1 liter Öl gebraucht. Das hing aber stark von der Fahrweise ab. Schnelle Landstrassen saufen gewaltig.
Hingegen kurviges, auch das Beschleunigen von unten heraus, braucht etwas weniger Öl (meine persönliche Erfahrung).

Ich glaub aber auch dass meine LS irgend wo eine undichte Stelle hat (Stopfen). Das wird demnächst "gestopft".
Lg NurMichl

blue-thumper
11.07.2013, 12:07
Der Zylinderkopf, sowie Schlepphebel Einlass und Auslass waren Gebrauchtteile aus meiner gelben Else, die ich dafür hab schlachten lassen. Als Neuteil verbaut wurde eine Nockenwelle und allerhand Kleinkram.
Hab mir nur gedacht, wenn eine Fachwerkstatt so umfangreiche Reparaturen vornimmt, dass dabei verschlissene Teile (z.B. Kolbenringe) auffallen müssten.


Ich werde das Öl bis zur oberen Markierung auffüllen und in regelmäßigen Abständen mal den Stand kontrollieren.
Wird es eigentlich gleich unterhalb der unteren Markierung richt gefährlich für den Motor oder gibt es da noch eine große Reserve?

PS: Hab die Else selbstverständlich bei der Kontrolle auf einem Motorradheber gerade abgestellt....

das ist immer so eine sache. wegen was wurde dein kopf getauscht?
wenn es ein eingelaufenes nockenwellenlager war lag es mit sicherheit an ölmangel und da ist es dann so das nicht nur die nockenwelle keine schmierung hat, der kolben ist genauso davon betroffen und macht das nicht lange mit.
große reserve ist gut, unter minimal ist immer gefährlich für den motor, selbst wenn die pumpe noch genügend öl ansaugt.
die 2,1 liter öl sind ja nicht zum spass da, sie tragen auch erheblich zur kühlung bei. das wichtigste ist halt immer nach dem öl zu schauen.