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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Hawker" Batterien: div. Fragen



Bauer
02.09.2004, 15:51
Hi,

ich überlege schon seit längerem, auf eine "Reinblei- Zinn Batterie" (Fa. Hawker, z.B. HG Katalog S. 486, "SBS8") umzusteigen.
Laut einem älteren Test der Zeitschrift "Markt" (allerdings an einem Diesel Wohnmobil... !!!) sollen die Dinger phänomenal sein, vor allem im Bezug auf den
Startstrom (= enorm hoch),
die Abmessungen (Konkret: ca. 6cm flacher als Originalbatterie),
die Wartungsfreiheit (< 0,5% Entladung pro Monat),
und die Lebensdauer (>10 Jahre).

Allerdings hat die Batterie nur 8AH (Original: 14AH)
Reicht das????
Zum Startstrom: kann der evtl. sogar zu hoch sein und dadurch die Elektronik toasten???
Hat sonst einer Erfahrungswerte von so nem Ding?
Könnte so ein Teil (SBS 8 ) für ca. 100€ kriegen (HG nimmt 160€); gibt es die irgendwo noch billiger?


MFG, Bauer

Jogi
02.09.2004, 16:09
Moin Moin,

kontakte mal Heiko den Extremen (www.savage-extrem.de). Der hat ne Hawker drin. Frag mich jetzt aber nicht welche.

bis denn

Jogi

Fritz
02.09.2004, 18:49
Hi Bauer,


Zum Startstrom: kann der evtl. sogar zu hoch sein und dadurch die Elektronik toasten

Keine Angst, dass kann nicht passieren, auch wenn es 30 Jahre her ist, aber so viel kann ich noch aus der Zeit meines E-Technik Studiums erinnern, der Strom wird durch den Widerstand des Verbrauchers (hier der Anlasser) bestimmt. Der Anlasser ist in Wirklichkeit ein kleiner E-Motor, mit einer enormen Leistung, die es ihm ermöglicht den Motor mit seinen 650ccm durchzureissen. Was bei diesem Hubraum sehr schwierig ist. Bei einer 650er mit zwei oder mehr Zylindern bräuchte der Motor sprich Anlasser nicht soviel leisten. Das erklärt auch weshalb unser Mopped so sehr empfindlich auf nachlassende Bakterienleistung reagiert.

Die 8 AH bedeuten, dass bei einem Strom von 8 Ampere die Bakterie in einer Stunde "alle" ist (oder 1 Ampere 8 Stunden).

Wichtig wäre den tatsächlichen "Startstrom" zu kennen und mit der Aussage "Startstrom = sehr hoch" zu vergleichen, kann nämlich passieren, dass Du mit einem zu hohem Startstrom die Bakterie zur "Explosion" bringst (Schraubenschlüssel über die Pole und sie wird so schnell heiss, dass es wie eine Expliosion wirkt).

Gruss Fritz

PS. den ganzen Mist kann man/Frau natürlich auch mathematisch belegen

Jens
04.09.2004, 01:07
So!!

Mit diesem Beitrag hab ich meine Hunnert voll!! ;D ;D

Fritz das war gut erklärt. Danke dafür, wußte ich auch nicht. Wenns Probleme mit der Elektrik gibt wende ich mich immer vertrauensvoll an den Ralf, der ist mein Kumpel und nebenbei Elektrikmeister. Der weiß meistens Rat.

Grüße und gutes Gelingen mit der Hawker, die sind doch in Harleys verbaut. Was deren Ölverlust und Reparaturintensität nicht wirklich Abhilfe schafft. ;D ;D

Ride on

Jens

Lotzbub
27.09.2004, 14:41
mal ne frage,

kennt jemand die kleinste batterie, ( abmessung)
die für die ls möglich ist ???

Stefan

Jogi
27.09.2004, 16:52
Ne Varta 329 Knopfzelle ;D ;D ;D

ne, im ernst, Abmessungen sind relativ. Ich hab jetzt ne einfache (Saito) Batterie mit 12 Ah von Louis drin. Die Abmessungen stehen auch schön bei Louis im Katalog. Von den normalen Batterien (nix wartungsfrei, GEL etc) kannst eigentlich alles nehmen. Problem, je mehr Ah desto größer die Batterie. Wenn du vile im Winter fährst und viele altstarts hast, würde ich die Amperestundenzahl nicht zu klein wählen (so etwa 12-14 Ah). Dann kannste etwas orgeln. Solltest du nur bei gutem warmen Wetter fahren, kannste auch mit einer 8 Ah Batterie glücklich werden. Da gibbet aber so viele unterschiedliche Abmessungen, das kommt immer drauf an, wo du die Batterie hinbauen willst.

Der Heiko hat ne Hawker drin und ist damit wohl sehr zufrieden, zumindest hab ich noch nichts anderes gehört. Vorteile: Wartungsfrei, Einbau lageunabhängig (liegen, stehend, auf dem Kopf), hoher Kurzschlußstrom; Nachteil: schweineteuer.

Für wartungsfreie Batterien brauchst du ein spezielles Ladegerät.

bis denn

Jogi

Bauer
27.09.2004, 21:43
Hi,
yeah, das Problem ist das Ladegerät.
Die Batterie kost auf der CB 750 Four Seite knapp 100€ (HG= 160€...) + Ladegerät (60€) = wieder 160€...
Außerdem kommen die Dinger auf div. BMW Seiten nicht gut weg ("Hält max. 3 statt 10 Jahre" => und das bei dem Preis...!).
Ferner wollte ich die in den "Steigbügel" der Auspuffhalterung einbauen, aber da fehlen nen paar mm: das artet dann in Arbeit aus.
Darüber hinaus habe ich jetzt gerade 2 gute originale Batterien: was mach ich damit?!

Fazit: Die Hawker ist zwar die kleinste (?), hält aber nicht unbedingt (BMW Seiten), läßt sich ohne größeren Aufwand nicht unter der Schwinge verstecken und ist (incl. Lader) sehr teuer.
Kauf ich erstmal nicht bzw. erst, wenn die beiden Originalen durch sind.

MFG, Bauer

Viertakter
28.09.2004, 02:15
@Bauer dazu muß man auch mal den monströsen Bosch-Anlasser der BMW (respektive auch MotoGuzzi) betrachten. Der schubbert zur Not ja auch nen angerosteten Kolbenring lose und wenn du die Kerzen rausmachst, kannste damit dann noch ein paar Meter fahren.... ;) Nee, der arbeitet schon mit "bronchialer Gewalt".

Und der Anlasser der LS ist dagegen ein Spielzeug (sorry für die Blasphemie ;) ) , deshalb hat die ja auch den Deko, damit erstmal die Massen ohne Kompressionslast in Schwung gebracht werden.

Bei E-Startern bezeichnet man das glaube ich als Losbrech-Moment. Die Batterie muß in dem Moment der Kontaktgabe ja den Maximalstrom hergeben, der durch den Gesamt-Gleichstromwiderstand des Starterstromkreises begrenzt ist.

Außer dem Startermotor zählen zum Innenwiderstand noch Kabelquerschnitte, Relaiskontakte und derjenige der Stromquelle.

Je größer die Verluste in dem gesamten System sind, und dazu gehören besonders Kabelquerschnitte und Übergangswiderstände an den Relaiskontakten, desto schwächer ist das Drehmoment des Startermotors aus dem Stillstand heraus. Ist der Startermotor erstmal in Schwung und Drehzahl, dann sinkt auch der Strom rapide.

Gerade an der Stromquelle, normal eben die Blei-Säurebatterie, kann aber in manchen Fällen einiges gewonnen werden, denn Akkus aus Blei/Bleioxid/Schwefelsäure haben keinen besonders niedrigen Innenwiderstand, der in der gesamten Rechnung einen deutlichen Einfluß hat.

Gerade durch das Loslaufen des Startermotors unter Last wird die Batterie extrem belastet und die bekommt dadurch einen (je nach Alterung des Akkus) deutlichen Spannungsabfall oder andersherum, je nach Last und Alterung des Akkus steigt der Innenwiderstand an und verhindert irgendwann damit, daß der Starter den Motor ausreichend durchdreht. Außerdem braucht auch die Zündung eine gewisse Mindestspannung, um einen gescheiten Zündfunken zu produzieren.
Und damit scheint es ja bei der LS speziell nicht so zum Besten bestellt zu sein.

Ich würde also darauf tippen, daß so eine Hawker-Batterie das Schlechteste nicht ist, was man in die LS einbauen kann, auch wenn sie nur etwas mehr als die Hälfte der nominellen Kapazität aufweist. Zumal der Innenwiderstand auch der nominellen Kapazität entgegenwirkt, ganz stumpf ausgedrückt.
Hat die normale Batterie eine Kapazität von 14 A/h, dann kann ich 14 Stunden einen Strom von 1 Ampère entnehmen.
Bei einem Strom von 10 Ampère werden es aber schon weniger als die rechnerischen 1,4 Stunden sein und 100 Ampère fließen sicher auch nicht 0,14 Stunden, da wird es schon drastisch weniger Zeit sein.

Kurz und gut, da die Hawker-Batterien einen ganz deutlich geringeren Innenwiderstand aufweisen, können sie ohne Weiteres damit die geringere Kapazität wettmachen und das höchstwahrscheinlich auch bei niedrigen Temperaturen, die herkömmliche Bleiakkus ebenfalls nicht mögen.

Somit bleibt es ein Rechenexempel für jeden, wie lange er alternativ mit herkömmlichen Starterbatterien im Wert von 220,-€ langkommt und was es ihn dazu noch kostet, je eine Neue eingebaut zu bekommen.

Die Argumente von Fritz und Bauer muß man auch beachten: Einerseits könnte ein deutlich höherer Strom im Losbrechmoment z.B. das Anlasserrelais beschädigen, wenn es grad an der Leistungsgrenze einer 14 A/h Bleibatterie wäre und ein effektiver Kurzschluß der Starterbatterie kann diese in der Tat auch zerstören bzw. schädigen, zumindest die Lebensdauer drastisch herabsetzen.

Unter angepaßten Ladeeinrichtungen (anderer Regler, den es aber so nicht zu kaufen gibt), kann auch eine 10-zellige Batterie aus 7 A/h Nickel-Cadmiumakkus verwendet werden, die man sich zusammenbasteln könnte. Allerdings steigt dann in der Tat die Gefahr stark an, daß im Falle eines Fehlers wirklich etwas abfackelt.
Der Innenwiderstand von NiCd-Akkus ist jedenfalls sehr niedrig und Kurzschlüsse sind von enormer Zerstörungskraft.

Fazit: Kann man alles machen, muß man aber nicht!

dLzG
Lutz

Ach ja, sorry für den Roman... ;D

Roter_Baron
28.09.2004, 18:38
Ein Nickel-Cadmium-Akku eignet sich mit Sicherheit nicht für die LS bzw. generell für KFZ mit Verbrennungsmotor.
Eine NiCd-Batterie muß immer völlig entleert werden, bevor sie wieder aufgeladen wird, da sonst der sog. Memory-Effekt eintritt. Das bedeutet, der Akku gibt solange Strom ab, wie er es gewohnt ist und dann steigt der Innenwiderstand derartig, daß fast kein Saft mehr rauskommt. Außerdem hat er nur eine Lebensdauer von ca. 1000 Lade-Entladezyklen.
Ein völliges Leeren des Akkus geht aber im KFZ gar nicht, weil da ja die Batterie immer möglichst voll gehalten werden muß, um jederzeit alle Verbraucher inkl. E-Starter mit ausreichend Saft zu versorgen.
Fazit: Nickel-Cadmium taucht nicht für die Schüssel. ;)

Fritz
28.09.2004, 18:47
@Viertakter,

alter Braunbär, scheinst ja was vonne Elektrik zu verstehen - und wer fragte da noch nach 'nem Elektriker...? ;D ;D

@RB,
hat Viertakter doch geschrieben:
Unter angepaßten Ladeeinrichtungen (anderer Regler, den es aber so nicht zu kaufen gibt), kann auch eine 10-zellige Batterie aus 7 A/h Nickel-Cadmiumakkus verwendet werden - Theoretisch ist's halt möglich....aber wer will das schon? ::)

Gruss Fritz

Viertakter
28.09.2004, 18:58
@Baron: Stimmt und stimmt auch wieder nicht....

Das Thema Memory-Effekt bei Ni-Cd ist ziemlich komplex, so ganz einfach kann man das nicht damit abtun. Aber grundsätzlich ist der Einwand OK! Auch der Memory-Effekt hat sehr stark (und eigentlich nur!) mit dem Innenwiderstand der Stromquelle zu tun. Vielleicht böte sich da die theoretische Alternative der Nickelmetallhydrid-Zellen in der Baugröße der 7A/h Ni-Cd...

Zur größeren Kapazität als Vorteil der NiMH käme dann noch die weitaus geringere Auswirkung des Memory-Effektes, aber wie gesagt, das belassen wir lieber im Bereich der Theorie, das ist zu speziell.

Unterm Strich: Wer günstig an eine Blei-Zinn-Batterie à la Hawker kommt und ein geeignetes Ladegerät für die gelegentliche Winterpflege hat, hat meines Erachtens keine so schlechte Alternative!

Gruß, Lutz

Viertakter
28.09.2004, 19:06
@Fritz Danke für die Blumen... .oO(Braunbär ::) )
Mja, Elektrik, Elektronik, Amateurfunk, Modellbau. . . Da kommt man schon mit Strom in Kontakt... hoffentlich immer nur im übertragenen Sinne! ;D

@alle: Falls es interessiert, könnt ich mal was über den berühmten Memory-Effekt hier einigermaßen allgemeinverständlich posten. Leider wird nämlich von Industrie und Handel ein ziemlicher Stuß darüber veröffentlicht.

dLzG Lutz

Lotzbub
28.09.2004, 19:24
Hi @all,

reichen nun die 8ah der hawker ???

ein klares ja, oder nein wäre hilfreich !



danke stefan

Jens
28.09.2004, 21:12
Hi!!



Jaein!!]



....bitte nicht böse sein Stefan...... ;)

Ride on

Jens

Viertakter
28.09.2004, 21:24
@Lotzbub Leider nur ein klares "Jein"!

Kommt drauf an, wie gut und zuverlässig deine LS anspringt. Wenn sie immer flott sofort lostöffelt, dann grundsätzlich schon.

Sonst hätte ich Bedenken. Und zwar nur dahingehend, daß sie schon schneller leergeorgelt sein wird, als eine neuwertige herkömmliche Batterie von bester Qualität.

Aaaaaber: Wenn ich mir die Daten bei http://www.hawker.de ansehe, dann empfehlen die für den KFZ-untypischen Betrieb (=Bereitschaftsparallelbetrieb) eine Ladespannungsbegrenzung von 2,27 Volt pro Zelle, um eine Gasung sicher zu verhindern. Das wären bei 6 (Normalfall) Zellen 13,62 Volt.

Im reinen Zyklenbetrieb (vollständiges Entladen und Laden im ständigen Wechsel), den wir nicht haben, kann man 2,45 Volt/Zelle als Ladeschlußspannung wählen, das wären bei 6 Zellen dann 14,7 Volt.

Bei Blei/Schwefelsäure-basierenden Akkus tritt ab einer Spannung von ca. 2,3 Volt/Zelle aufwärts die Gasung des Elektrolyten auf, dabei zerlegt sich Wasser in gasförmigen Sauerstoff und Wasserstoff. Das ist hochexplosives Knallgas. Aus sehr dringenden und klaren Sicherheitsgründen müssen daher Laderegler für normale halboffene KFZ-Batterien die Ladung allerspätestens bei 14,4 Volt stoppen.

Im Bereich von 13,6 bis 14,2 Volt (bei den üblichen 6-zelligen Batterien) tritt eine vertretbare, leichte Gasung auf, die ungefährlich ist. Dieser Verlust an Wasser sollte lt. Wartungsempfehlungen regelmäßig kontrolliert und ausgeglichen werden durch destilliertes/demineralisiertes Wasser. Punkt.

Hawker-Batterien (diejenigen, dier hier im Gespräch sind!) sind gekapselte, gasdichte Batterien mit einem Sicherheits-Überdruckventil pro Zelle. So.
Da unsere Regler in Mopeds und Autos genau zwischen den empfohlenen Spannungen liegen für Zyklenbetrieb und Bereitschaftsparallelbetrieb, ist damit zu rechnen, daß die Batterie z.B. auf langen Touren Überdruck aufbaut und irgendwann auch in die Freiheit entläßt. Die Gasmenge mag ungefährlich sein, sie bedeutet aber Wasserverlust und der kann nicht wieder ausgeglichen werden.
Somit wird die Säure immer konzentrierter und schädigt den Rest der Chemie, Batterie trocknet aus und irgendwann schafft sie es nicht mehr.

Außerdem verspricht Hawker auf der GENESIS-Seite (und von dieser Serie allein sprechen wir wohl) eine Brauchbarkeitsdauer im Bereitschaftsparallelbetrieb, also mehr oder weniger geringste Last + seltene Leistungsabforderung, von 10 Jahren nach EUROBAT-Norm.

Ständige Beanspruchung, so wie sie im KFZ vorkommt, lassen die 10 Jahre schnell zu einem Traum werden.

Aber man kann ja mal drüber reden ;)

Interessant ist auch die Seite http://www.powerslider.de/Gespann/Batterie/batterie.html hierzu.

Auf der dort genannten http://www.eurobatterietechnik.de wird aber mal wieder mit den schlecht für uns erreichbaren 10 Jahren Nutzungsdauer geworben. Siehe oben...

Trotzdem, wer es versuchen will, sich eine solche Batterie einzubauen, tut das in jedem Fall auf eigenes Risiko. Wegen Anspringen, Schäden und Haltbarkeit.

Ich werde es wohl nicht tun!

dLzG,
Lutz

TomisTom
26.02.2005, 15:02
Moin zusammen,

da ich ja auch von den Beiträgen des Forums als Selbstschrauber und Ganzjahresfahrer profitiere, schreib ich auch mal zum Thema.

Zunächst zu meiner Moppedgeschichte:
- LS 650 Bj. ´86 mit 137tkm und 3. Motor (NoWe etc.)
- DR 800 Bj. ´92 mit 100tkm und überholtem Motor (NoWe + Ventilabriss etc.) und SaisonKennZeichen

Zum Thema "Hawker":
Da ich im Zusammenhang mit der Motorüberholung der DR die DeKo wegrationalisiert habe, musste natürlich eine stärkere Batterie rein. Wegen Faktoren wie auslaufsicher im Gelände, Haltbarkeit, Gewichtsersparnis, höherer Startstrom etc. und nicht zuletzt der Diskussion und einem günstigen Angebot im BIG-Forum wurde es eine Hawker SBS8 für 90 Teuro neu in 2001.

Zunächst war dann das Problem die Polklemmen mit M6 auf die M4-Anschlüsschen der Hawker anzupassen. Gelöst hab ich das dann mit 2mal6qmm Kabel mit ca. 15cm Länge auf Ringquetschkontakte mit 6mm Durchmesser je Pol.
Da die Hawker kleiner baut, muss so wie oben beschrieben nichts am Kabelstrang der LS geändert werden.
Also 12qmm bis zum Kabelstrang, um den Widerstand an dieser Stelle im Schaltkreis möglichst gering zu halten.

Btw. verringert sich der Startstrom im Lauf eines Moppedlebens, da die Kompression abnimmt, die Anlasserkohlen eine höhren Übergangswiderstand haben, ebenso die Relaiskontakte, die Kabel, die Klemmen etc.

Dann das ganze in die DR-BIG eingebaut und ich war dann doch erstaunt wie souverän die Hawker denn Starter drehte und das ohne DeKo bei 800ccm und voller Kompression bei neuen Zylinder, Kolben, Ventile etc. (Kennt ihr das wenn man richtig auf die Rätsche an der KuWe wuchten muss, um den Kolben über den OT zu kriegen? - NEU eben :))
Nach ca. 35tkm mit der BIG bis jetzt und viel Langstrecke mit Moppedeigenem Laderegler und tendenzieller Überladung mit nicht nachgemessen ca. 14,5V und ebenfalls nichtgemessener Restwelligkeit des Regler-Gleichrichters - ohne ernste Probleme! - hab ich gestern die Hawker zum 2. mal in die LS über den (Rest-)Winter eingebaut.

Zur LS-Batterie-Geschichte, die 1. orig. Yuasa-Batterie hat ca. 11 Jahre gehalten; bei Kurz- (ca.5km), Mittel- (ca. 40km) und Langstrecke (ca. 250km als Tagesmittel auf der LS und der langstreckenuntauglichen Sitzposition btw.) gemischt und gelegentlicher Ladung am Labornetzgerät mit 13,8V konst. und 1A max. Strombegrenzung. Die beiden nachfolgenden günstigen Batterien vom L***S haben dann je ca. 3-4 Jahre gehalten bei überwiegender Kurzstrecke in der Stadt und mäßiger Pflege (Wasserstand) - und vor allem im Winter gings dann auch nicht immer ohne Starthilfe...
Ich hab mir für die LS650 im Ganzjahresbetrieb dann anstatt des Werkzeugtäschchens (Handy und ADAC btw. :)) ein Starthilfekabel aus Boxenkabel 4qmm mit ca. 1m Länge und Federklemmen "fest eingebaut" - meist findet sich ein freundlicher Autofahrer und gibt Starthilfe, zudem erleichtert es das gelegentliche Laden der Batterie, da sie so nicht ausgebaut werden muss. (Kurzschlussgefahr natürlich! mit Isoklebeband umwickeln)

Das hat dann so die letzten Jährchen ganz gut geklappt, bis nach Weihnachten 2004 mit viel Salz auf der Schnellstrasse mal wieder nix ging - ADACplus nach Hause. Und das selbe letztes WE auch wieder.
Es muss also wieder eine Lösung her...
Den kompletten Kabelstrang hat ich ´98, also nach 12Jahren mal ausgetauscht, da Kontaktkorrosion und ausgehärtete bzw. brüchige Kabelisolation. Zuviel Aufwand im Winter...also nochmal Fehlerquelle gesucht, Zündkabel wars nicht (Wasserfilm mit Sprühfläschen im Dunkeln aufs Kabel und nach einem Hochspannugskriechstrom auf dem Zündkabel geschaut, wars aber nicht. Also auf Verdacht den Kerzenstecker und Kerze getauscht und sie lief wieder...nach 1 Woche Pause. Dann eben noch die Hawker eingebaut und zum Salz runterdampfstrahlen gefahren.
Tja und dabei gestern hat mich Hawker wieder überrascht, die LS nicht mehr :), da sie sich gern etwas Wasser dabei nimmt, nämlich am Killschalter, Kerzenstecker und im Vergaser.
Orgeln, rauchen, Schwimmerkammer ablassen, fluten, orgeln etc. ....nach ca. 30min und 3mal jeweils 1min georgele hab ich dann den KTM-Händler daneben um Starthilfe gefragt...und siehe sie sprang wieder an (btw. Masse an Motor und Plus direkt auf den Anlasser bei betätigtem Starter - geht am einfachsten), war aber immer noch Wasser drin, also nochmal rauchen, Schwimmerkammer ablassen, und nochmal mit der eigentlich bereits tiefentladenen Hawker gestart und pött,pött,pött.
Was ein Roman :) sorry!

Zusammengefasst zur Hawker SBS8 nochmal:
- teuer, klein, gut & wintertauglich
- (Wechselnder) Betrieb im Motorrad seit 3 Jahren kein Problem (außer bei BMWs :))
- Etwas schwierig in die LS einzubauen, speziell Masseklemme hinten im Batteriekasten, mit o.g. Starthilfekabel aber 1maliger Aufwand
- Kurzschlussgefahr im Metallbatteriekasten der LS, Pluspol mit Kunststoff umwickeln
- Empfehlung von meiner Seite, auf eigenes Risiko natürlich

...und meine nächste Winterlösung ist:
- nicht bei Salz fahren, da die Elektrik der LS nicht wirklich dicht ist
- für Ausnahmen :) einen vergossenen Kerzenstecker mit Zündkabel an die Zündspule ran und eine Iridiumkerze mit der kleinen Elektrode in den Motor
- die bei IB geschossene Hawker mit 17Ah unter Wegfall des Abdeckblechs zum Werkzeugtäschen und dem Starthilfekabel einbauen, sollte bis auf 5mm genau rein passen...schreibe dann, wenn ich mehr dazu weiss.

MFGThomasW/TomisTom
...ride on...

Fritz
26.02.2005, 19:32
Puh eye,

das hat was!
Toller Bericht -recht herzlichen Dank -

Fritz