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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der lange Weg zur Fahrfähigkeit



steinbock
13.06.2025, 07:57
Hallo liebe Leute,

Ich muß mal wieder einen nervenzerfetzenden Reparaturbericht abgeben. Sie hat seit Anfang des Jahres gestanden.

Eines Abends abgestellt, nächsten Tag wollte ich losfahren, der Anlasser drehte, sie sprang aber nicht mehr an. Und ich hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt, woran's liegen könnte und mußte systematisch alles checken. Zwischendurch funktionierte auch der Anlasserknopf nicht mehr und ich mußte sie durch Kurzschließen des Anlasserrelais drehen lassen. Zu meiner Freude funktionierte wieder alles, als ich das Deko-Steuerelement unterm Tank überbrückte. Pin 2 und Pin 4 muß zusammengehen, dann kriegt das Anlasserrelais erst dann Strom, wenn Killschalter, Kupplungsschalter und Startknopf richtig stehen. Allerdings hörte jetzt kürzlich der Startknopf wieder auf zu funktionieren, da muß ich mal messen, ob am Anlasserrelais die 12 V ankommen.

Dann war auf einmal der Hebel der hydraulischen Kupplung schlapp. Und ihr dürft mich jetzt geißeln, wieder ist mir der Erwerb von Chinaware auf die Füße gefallen. Denn oberhalb des Nehmers war die Leitung schon länger verfärbt und jetzt spritzte Bremsflüssigkeit raus. Na ja, das konnte ich recht schmerzfrei fixen, jetzt ist vorübergehend die mechanische Kupplung wieder drin.

Aber warum sprang sie nicht an? Ich weiß es auch jetzt nicht, wo sie wieder läuft. Erst getestet, ob Zündfunken da ist. Ja, sieht so aus, aber unklar, ob stark genug. Hatte Probleme, die Zündkerze rauszudrehen und schon ziemlichen Bammel, daß ich mir das Gewinde zerschrammele. Konnte es sein, daß die sich gelockert hatte und sie nicht mehr weit genug in den Brennraum ragte? Jedenfalls habe ich eine neue ohne den Ring eingeschraubt, und seitdem springt sie wieder an. Ob das die Ursache war? Weiß der Geier ...

Zunächst hatte ich aber den Vergaser in Verdacht, Düse(n) verstopft oder so. Mußte ich jedenfalls checken. Ausgebaut und wieder neu gelernt, daß man ihn nicht wieder reinkriegt, wenn man nicht auch den Batteriekasten ausbaut. Kleines Zwischenspiel: hatte auf Verdacht eine neue Gel-Batterie kommen lassen. Durch meine kreative Elektrik konnte es sein, daß längere Zeit ein Kurzer bestand und vielleicht eine Batteriezelle schwächte. Nun, ich wollte die neue Batterie nicht in den 4. Stock schleppen und stellte sie im Hausflur auf die Briefkästen. Am nächsten Tag, als ich sie wieder einbauen wollte, war sie weg, die alte tut's aber immer noch und kann den Anlasser drehen. Man kann sie aber nur bis 50 % nachladen, sie bringt dann aber 12,5 V.

Der Vergaser, Dieter, kommt ja von Dir, und ich war Dir sehr dankbar, daß Du alle Kreuzschlitzschrauben durch Inbus ersetzt hattest, denn das war der Grund, warum mein alter Vergaser kaputt ging. Allerdings war mein passender Schlüssel nach kurzer Zeit rund. Ein Stück abgesägt, aber bald wieder rund. Hab jetzt M5 mit 8er-Sechskantkopf drangemacht. Beim Deckel kein Problem, bei der Schwimmerkammer ist dann aber kein Platz für den Schlüssel, da dann längere Schrauben und zum Festmachen gekonterte Muttern benutzt.

Nun, Vergaser auseinandernehmen war dann kein Problem, hatte vorher auch Reparaturkit geordert, immer gut, wenn man den da hat. Membran des Gasschiebers gecheckt, alles ok, nur kann es sein bzw. hatte ich den Eindruck, daß die auf seiner Seite rausgerutscht war, was ein Grund gewesen sein könnte. Jedenfalls fand ich recht viel Sprit auf der Oberseite, was aber nicht unbedingt was heißen muß. Die Düsen waren ok, im Schwimmer auch kein Sprit, ich also alles wieder zusammengebaut und Vergaser rein. Der Luftfilter sah auch übel aus und mußte neu..Ein anderes Problem war, daß das Fahrlicht nicht immer anging. Muß wohl so sein, daß ich beim Tankaufsetzen Kabel beim gelben Verbindungsstecker Lampe-Kabelbaum beschädigt habe, da war ich auch erst mal 'ne Weile beschäftigt, das zu fixen.

Wie gesagt, kann z.Z. wieder fahren. was steht als nächstes an? Hab im November TÜV, neue Bremsscheibe muß rein, ist auch schon da. Dann, wie die Werkstatt richtig anmerkte, "unprofessionell verlegte Stahlflexleitung" (geht falsch über einen Gabelholm) richten. Hydraulische Kupplung wieder rein, hat aber Zeit, obwohl eine neue Leitung schon wieder dran ist, und ich kurz checken werde, ob sie den Kupplungshebel am Motor hochkriegt. Und natürlich irgendwie den Startknopf wieder gängig machen. Der linke Galbelholm sieht sehr verdreckt aus, mal sehen ob 'nen neuer Simmering rein muß.

Warum hat's solange gedauert? Hängt auch mit meiner momentanen Schraubmotiviation zusammen. Habe zwischendrin lange Zeit vergehen lassen, bin aber jetzt umso erleichterter, daß die Last, es mal nicht mehr hinzukriegen, mir von den Schultern genommen wurde, und bei den anderen Sachen erwarte ich keine größeren Probleme und bin deswegen motivierter, das schnell anzugehen.

Übrigens, 92100 auf'm Tacho. Ich schaff die 100000, da könnte Ihr Gift druff nehmen ... vielleicht noch dieses Jahr.

Grüße Klaus

pahld
13.06.2025, 09:52
Lieber Seuchenvogel zu deinen elektirikbasteleien sach ich nix.
Hydraulische Kupplung fahr ich an der Schwarzen seit über 5 jahren ohne probleme.
Die Imbus schrauben an Tinas LS sind seit 2008 drin und ich hab noch immer den selben Imbusschlüssel (schauben handfest langt)
Vergaser reparatursätze nicht mein Ding, 1. du weist bei einigen garnich was die an Düsen reinpacken und um einen Vergaser zu restaurieren hab ich noch nie son Satz gebrauch, Schwimmernadel mit Sitz und Dichtunf, Gehäusewannen dichtung und Ultraschallbad sind in 90% der fälle ausreichend.ausser der Reihe hab ich mal einen Gasschieber (Membran mit Riss) und einen Schwimmer gebraucht.

Jogi
13.06.2025, 16:55
Du hast den Dichtring von der Zündkerze abgemacht?

Wesch
14.06.2025, 09:42
Hallo
Jogi, das war auch mein erster Schüttler, den ich aber gewollt übersehen wollte. Läuft man da nicht Gefahr, zu nahe an den Kolben zu kommen ?
MfG.

Jogi
14.06.2025, 11:14
Hallo Wesch,Genau das könnte passieren. Ich kenn jetzt nicht die genauen Abmessungen im Zylinderkopf, aber auf die Idee, einen vorgesehenen Dichtring zu entfernen käme nicht.....

pahld
14.06.2025, 12:40
auf diese Idee wäre ich auch nicht gekommen , ich kann aber alle beruhigen es ist genug luft da . ich hab ja gerade einen Motor in arbeit und hab das getestet siehe bilder
3071930720

Jogi
14.06.2025, 18:31
Okay, aber der Dichtring hat ja auch ne Funktion. Welche könntest wohl sein.....

pahld
14.06.2025, 18:38
Okay, aber der Dichtring hat ja auch ne Funktion. Welche könntest wohl sein.....

:thinking: abdichten

steinbock
18.06.2025, 15:26
Hi Jogi und alle,

ich kann Euer Entsetzen verstehen, hatte genau dasselbe Kopfkino.

Weniger dicht ist es nicht, habe ich extra geguckt, für meinen Geschmack aber schon immer zuviel Öldreck im Bereich der Kerze.
Und daß der Kolben safe ist, hat uns Dieter ja versichert.

Werd den Dichtring wieder reinmachen, kann gut sein, daß ich die Kerze nicht fest genug angezogen habe, weil ich mit meinem Werkzeug immer wo gegenstosse. Jetzt habe ich eine Nuß gefunden, die auf das andere Ende des Steckschlüssels paßt und kann frei arbeiten.
Gibt es ein vorgeschriebenes Anzugsdrehmoment? Hab im Bücheli nix gefunden.

Und dann bin ich bei der Ursachenforschung eher wieder bei der Gasschieber-Membran.
Jedenfalls war das Sauggeräusch bei manuelller Betätigung besser, nachdem der Vergaser wieder zusammengebaut war.

@Dieter. danke für den Hinweis, daß die Düsen in den Kits vielleicht nix taugen, aber bei den anderen Einzelteilen wie z.B. Schwimmerkammerdichtung finde ich es schon praktisch, Ersatz sofort zur Hand zu haben. Ich finde es schwer zu beurteilen, ob die Leerlaufdüse ok ist. Gab aber keinen Unterschied zu der aus dem Kit.

Grüsse Klaus

steinbock
18.06.2025, 15:34
ach so, verkuckt: 99100 Tacho, dieses Jahr kommt jedenfalls die große 0! Grüße Klaus

steinbock
19.06.2025, 17:05
Der Startknopf funktioniert wieder. Warum?? Keine Ahnung ...

Aber erstmal Info zu meiner Elektrik, oder, wie die Werkstatt sagt:"Mann, ist die Karre verbastelt!"
Habe ein Relais, was bei nicht eingelegtem Gang den Kupplungsschalter überbrückt.

Funktioniert prima und sicherheitstechnisch mE unbedenklich und getestet: Gang drin: kein Starten oder nur mit gezogener Kupplung. Leerlauflampe an: Starten ohne Kupplung möglich.

Dann habe ich die Deko-Steuereinheit rausgenommen und werde einen Taster einbauen, so daß ich die Dekompression manuell auslösen kann. Wenn ich das jedesmal vor dem Starten oder nach Motor aus mache, hat es der Anlasser leichter und vielleicht hält so auch der Freilauf länger!

Nun, habe jetzt am Anlasserrelais gemessen, ob da 12 V ankommen: Anlasserrelais abgezogen, Meßgerät an die Zuleitung dran, Zündung an und Startknopf gedrückt, es passierte was sehr Merkwürdiges: erst kamen nur 2 V an, testweise Kupplung gezogen, die Spannung ging erst auf 4, dann 6, dann 8 V, dachte dann, "ach das sollte doch ausreichen, um das Anlasserrelais zu schalten", und so war es auch. Seitdem geht der Startknopf wieder.

Habt Ihr 'ne Idee, wieso das passierte?
Eigentlich kann doch nur das Zusatzrelais sowas verursachen, oder?
Hat es 'ne Meise oder ist am Eingang + und - vertauscht?

Grüße Klaus