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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hubzapfen in der Kurbelwelle



nafets
28.10.2021, 19:24
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich besitze eine BMW R35, Bj. 1950.
Bei dieser hatte ich vor Jahren einen Schaden am Pleuellager. Da ich an anderen Stellen bereits versucht hatte die Leistung der alten R35 zu steigern und das originale BMW-Pleuel am Lager sehr schmal ist, hatte ich damals nach Alternativen gesucht. Sehr viel vergleichbares mit Rollenlager und geschlossenenem Pleuel gibt es nicht und so bin ich zum Pleuel der LS650 gekommen. Das Pleuel der LS650 ist 166mm statt bisher 150mm lang, das bot die Möglichkeit zur Verwendung eines modernen kurzen Kolbens und dennoch stieg die Verdichtung noch ein wenig. Das Rollenlager und das Pleuel von Suzuki sind viel breiter und somit sicher haltbarer. Der Zapfen ist original einfach gerade durchgehend ohne die seitlichen Absätze wie bei der BMW R35. Den Bolzen der Suzuki hab ich dann seitlich abgedreht und geschliffen und gekürzt, so daß er zu den Bohrungen in den Kurbelwangen paßt. Das ganze um 1,5mm exzentrisch, so daß die Welle jetzt 3mm mehr Hub hat. Zudem mußte ich die Kurbelwangen noch etwas ausnehmen, damit die Kurbelwelle nicht länger wurde. Wieder zusammengepresst, gerichtet und seither funktioniert das prächtig.

Hier ein Bild der Kurbelwelle, links mit Pleuel der LS650
https://up.picr.de/42334887wf.jpg

Da ein Bekannter von mir, jetzt eine ähnliche Restaurierung plant, wollte er aber wissen, ob der Hubzapfen der LS650 in der Mitte eine Bohrung oder zwei Bohrungen zur Ölversorgung des Rollenlagers besitzt? Und welchen Durchmesser die Bohrung hat? Er macht sich da Sorgen, daß da mehr Öl durchgeht als wie beim Original von BMW und dafür die Ölpumpe nicht ausreichen könnte.
Hab das damals nicht notiert. Vieleicht hat ja jemand so einen Hubzapfen in der Werkstatt liegen und mag mal nachsehen.

vielen Dank
Stefan

Bombero
28.10.2021, 19:57
Hallo Stefan!

Geh mal oben in die Rubrik REPARATUR und dann auf KONTAKT. Dort findest Du
den Forumsgründer und absoluten LS Kenner! Wenn Dir einer helfen kann, dann der!

nafets
28.10.2021, 21:44
Hallo Manni,

Danke für den Tip. Den Herrn Traumer hatte ich schon im Internet gefunden und mit meinem "Problem" auch schon per email vor gut einer Woche angeschrieben. Bisher noch keine Antwort erhalten, es liegen ja die Kurbelwellenhubzapfen auch nicht immer so rum. Aber vieleicht wird es noch. Übrigens auch der Suzukihändler, bei dem ich damals Hubzapfen, Lager und Pleuel gekauft hatte, konnte mir nicht weiterhelfen. Warscheinlich wird es drauf raus laufen, daß sich mein Bekannter die Teile bestellt und wenn sich rausstellt, daß 2 Löcher drin sind oder eines, das ihm zu groß scheint, dann können diese auch verschlossen werden (Gewinde rein, Imbusmadenschraube mit Loctite einkleben) und stattdessen ein kleineres neues gebohrt werden.

Gruß
Stefan

hermann27
28.10.2021, 21:51
Bohren und Gewindeschneiden in einen gehärteten Hubzapfen
dürften nicht so einfach funktionieren, wie es sich schreibt :thinking:
Eine Ölpumpe mit mehr Förderleistung wäre sicher der bessere Weg.
mfG Hermann

nafets
28.10.2021, 22:12
ok, noch ist es nicht so weit mit dem Bohren, erst will ich ja rausbekommen, wieviel und wie groß die Löcher der Ölversorgung im Hubzapfen sind. Größere Ölpumpe für die BMW R35 wär sicher eine Idee, aber auch ganz ordentlicher Aufwand da was zu finden, das sich anpassen läßt und Platz hat. Hat die LS 650 eigentlich eine Öldruckkontrolle und bei welchem Druck geht da die Warnlampe aus? Bei der BMW R35 sitzen oben am Ventiltrieb sogenannte Tropfröhrchen und es wird bei geöffnetem Ventileinstelldeckel kontrolliert ob im Leerlauf hier Öl raustropft. Wenn ja dann ist die Ölversorgung i.O. bzw ist keines der Gleitlager, an denen das Öl zuerst vorbei muß, zu weit verschlisssen. Fertig, das wars.

Gruß
Stefan

PS: zumindest mit Hartmetallplättchen ließ sich der Hubzapfen auf der Drehbank bearbeiten

Bombero
28.10.2021, 22:28
Öldruckkontrolle ist vom Werk her nicht vorgesehen. Und Kontakt zu Norbert kann schon
mal dauern.

nafets
28.10.2021, 23:10
Interessant, daß die LS650 keinen Öldruckschalter hat. Meine Vermutung, das ist aber reine Spekulation, wäre, daß der Druck insgesamt sehr niedrig ist, weil das Öl, anders als bei Gleitlagern, beim Rollenlager am Hubzapfen relativ ungehindert rausfließen kann.
Und dann wäre eine Öldruckkontrolleuchte, zumindest im Leerlauf immer an, oder der Öldruckschalter müßte die Warnlampe bereits bei so niedrigem Druck abschalten, daß bei höherer Drehzahl ein Ölmangel nicht zuverlässig erkannt würde.

Gruß
Stefan

Viertakter
29.10.2021, 08:55
Moin!

Ausser der Nockenwelle gibt es nur noch wenige Gleitlager im LS Motor (Kupplungslagerung auf der Getriebeeingangswelle, Schaltwalze, Tachoabtrieb, hab ich noch eins vergessen?), die entweder wenig belastet oder reichlich dimensioniert für die Last sind.

In der Tat ist der Öldruck der LS besonders im Leerlauf so gering, dass selbst ein hochsensibler Schalter nicht sicher schaltet. Das Schmiersystem ist aber, richtig behandelt, absolut betriebssicher. (Anwerfen und im Leerlauf warmtuckern lassen sollte man daher bitte vermeiden! Und speziell die Abdichtung bei Arbeiten am Kopf/Kopfdeckel mit Sinn und Verstand erledigen. Hier hat es schon eine Menge Schäden gegeben, weil viel zuviel Dichtmasse verwendet wurde, was die Ölversorgung der kritischen Nockenwellenlager behindern kann.)

Gruss Lutz

Wesch
29.10.2021, 09:11
Hallo

Da es ja einige wenige Verrückte hier gibt, die einen Öldruckschalter an der LS nachgerüstet haben , hier die Erfahrungen dazu:
Der Schalter wird oben im Kopf in der Steigleitung zur Nockenwelle verbaut.
Benutzt habe ich einen CB500 Honda Schalter , der bei 0,1 bar schaltet.
Beim Anlassen, wenn das Öl kalt ist, geht er auch komplett aus, was mir sagt, dass Öl oben ankommt.
Wenn das Öl heiss ist, flackert die Lampe im Leerlauf . Wenn man etwas Gas gibt, bleibt sie aus.
Beides aber garantiert mir, einem gebrannten Kind , dass Öl da ankommt, wo es am Nötigsten ist. ( 900 Euro Reparaturkosten ).

Die Idee stammt nicht von mir, hat mir ein Forumsmember, dem ich sehr dankbar dafür bin, auf Anfrage meinerseits mitgeteilt.

Es stimmt also, dass der geförderte Öldruck der LS sehr gering ist.

MfG. Günther

pahld
29.10.2021, 09:45
wenn ich das auf der Zeichnung richtig sehe nur ein Loch (Größe steht leider nicht dabei)
29099

Bombero
29.10.2021, 10:30
Moin!

Ausser der Nockenwelle gibt es nur noch wenige Gleitlager im LS Motor (Kupplungslagerung auf der Getriebeeingangswelle, Schaltwalze, Tachoabtrieb, hab ich noch eins vergessen?), die entweder wenig belastet oder reichlich dimensioniert für die Last sind.

In der Tat ist der Öldruck der LS besonders im Leerlauf so gering, dass selbst ein hochsensibler Schalter nicht sicher schaltet. Das Schmiersystem ist aber, richtig behandelt, absolut betriebssicher. (Anwerfen und im Leerlauf warmtuckern lassen sollte man daher bitte vermeiden! Und speziell die Abdichtung bei Arbeiten am Kopf/Kopfdeckel mit Sinn und Verstand erledigen. Hier hat es schon eine Menge Schäden gegeben, weil viel zuviel Dichtmasse verwendet wurde, was die Ölversorgung der kritischen Nockenwellenlager behindern kann.)

Gruss Lutz


Kolbenbolzen?

nafets
29.10.2021, 10:53
ja, die Zeichnung kenn ich, und wie schon geschrieben ist die Größe der Bohrung nicht angegeben. Ein zweites Loch könnte natürlich um 180° versetzt auf der Rückseite liegen.

Gruß
Stefan

pahld
29.10.2021, 11:08
hab noch ein Bild
29101

Viertakter
29.10.2021, 11:15
Kolbenbolzen?

schtümpt! Dann rechnen wir auch noch Kupplungsnehmerhebel, Kipphebelwellen und Schaltgabelwelle(n) dazu! :D