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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweiter Gang "knorpelt" beim Einlegen



Nordwicht
25.09.2019, 00:56
Nachdem ich meine LS nun 200 Meilen gefahren bin, habe ich leider feststellen müssen, daß es Probleme damit gibt, den zweiten Gang sauber reinzubekommen. Egal, wie hoch ich den ersten Gang ziehe, egal welche Taktiken ich beim Schaltvorgang anwende, der zweite Gang geht fast immer nur mit einem "Knorpeln" oder Kratzen rein. Der Motor hat eine Originallaufleistung von nur 830 Meilen und der Kupplungszug hat nur minimales Spiel. Ich habe keine Ahnung, welches Öl in dem Moped ist. Ich vermute aber, es ist noch nie ein Ölwechsel gemacht worden. Ich habe mir das Shell Advance 10W40 bestellt und habe die vage Hoffnung, daß es besser wird. Bei der Deutlichkeit des Problems bin ich aber skeptisch, daß der Ölwechsel Abhilfe bringt...

Ist das ein bekanntes Problem bei neueren LS Motoren? Verwendet Suzuki ein Einlauföl? Habt Ihr Tips?

D'artagnan
25.09.2019, 05:29
Den Motor hochziehen? Der ist ja nicht mal eingefahren und das wird ihn auf jeden Fall schrotten.
Das ist alles mechanisch und muss sich einspielen. Etwas Gefühl im linken Fuß muss schon da sein beim Moppedfahren.die Motortechnik ist aus den 80ern

Nordwicht
25.09.2019, 08:19
Ok, vielleicht habe ich mich nicht konkret genug ausgedrückt. Ich ziehe den Motor im ersten Gang natürlich nicht bis sonstwohin. Um zu testen, ob es Drehzahlen gibt, bei denen sich der zweite Gang geschmeidiger einlegen läßt, bin ich auch mal in die mittleren Drehzahlen vorgedrungen. Es wird ja niemand den ersten Gang bei einem Einzylinder immer bis zur Drehzahlgrenze ziehen. Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, daß das Moped sicher Technik aus den 80er besitzt, der Fahrer aus den 60ern stammt und seit den 80ern auch einige Neumopeds eingefahren hat.


Gefühl im linken Fuß ist sicher da. Ich bin etliche Motorräder gefahren und habe immer sauber schalten können. Einen Motor schrottet man sicher nicht, wenn man ihn ab ca. 660 Meilen, also 1050 Kilometer, langsam an den Ernst des Lebens und die Anforderungen der Straße gewöhnt.

Nordwicht
26.09.2019, 09:11
Kommt schon Leute... Keine Hilfe???

D'artagnan
26.09.2019, 09:22
Wobei denn? Mach erstmal den Ölwechsel und stelle Kupplung ordentlich ein.das schaltgestänge hat kein Spiel?ge
Dann kannst dich immer noch an ls Fahrer in deiner Nähe wenden. Damit es Mal "erfahren".
Die ls hat eigenwillige Geräusche,jede ist einzigartig

hermann27
26.09.2019, 12:10
Im Prinzip sind die Getriebe seit den 80ern bei Motorraedern nicht wesentlich geaendert worden( ausser der Anzahl der Gaenge)
Es sind noch immer (bis auf wenige Ziekeilschaltungen) klauengeschaltete unsynchronisierte Getriebe.
Bei Mehrzylindern lassen sie sich oft fast geraeuschlos schalten.
Bei einem grossen Einzylinder ist das schwerer zu erreichen, dann die Drehzahl faellt beim Gaswegnehmen viel langsamer ab und die Getrieberaeder haben noch sehr
unterschiedliche Drehzahlen beim Schalten.
Es sei denn man macht es richtig und laesst die Drehzahl weit genug absinken bevor man den naechsten Gang schaltet.
Speziell bei Motoren mit viel Schwungmasse (aeltere Guzzi V-Modelle ,aeltere BMW-Boxer, Guzzi Falcone und eben auch die LS)
muss man mit einer Gedenkpause schalten.
Der gleiche Unterschied ich auch bein Ein-und Mehrzylindertraktoren zu beobachten.

Diese Erfahrung habe ich in ueber 50 Jahren Motorradpraxis immer wieder machen duerfen.
Auch heute noch schalte ich die SRX 600 und LS 650 wesenlich bedaechtiger als zu Beispiel die CBX1000
und ausser beim Einlegen des ersten Ganges gibts bei mir fast keine Schaltgeraeusche.
Also bitte etwas weniger Ungeduld und Hektik dann geht es fast geraeuschfrei.
mfg hermann

der-wirre-Irre
26.09.2019, 12:25
@Tom: du schreibst der Kupplungszug hat nur minimales Spiel.
Das ist erfahrungsgemäß eher schlecht als gut. Die Druckklinke wird dadurch sehr stark belastet und bricht über kurz oder lang. Einige hier kennen dieses Phänomen.

Besorg dir den TBKS und eine Kupplungsdeckeldichtung (am besten die originale), mach einen Ölwechsel und schau bei der Gelegenheit glech die Kupplung an. Wenn du den TBKS einbaust, kannt du mich gerne dazu anrufen.
Gibt da noch paar Kleinigkeiten die man ruhig wissen sollte.

Nordwicht
26.09.2019, 12:47
TBKS ist bestellt und der Ölwechsel wird gemacht, sobald das Paket von Norbert eintrifft. Das mit dem Kupplungzugspiel habe ich so geschrieben, weil sonst sicher die Frage nach dem Spiel gekommen wäre ;-) Mittlerweile habe ich wieder etwas mehr Spiel, da die Veränderung keinen Einfluß auf das Problem hat.

Langsam und bedächtig schalten habe ich natürlich auch probiert. Ich habe eigentlich jede Art zu schalten, probiert. Am wenigsten Geräusche bzw. knorpeln im Schalthebel habe ich, wenn ich den Schalthebel wirklich zügig nach oben durchziehe. Dann kratzt es kurz im Schalthebel. Aber mir tut das in der Seele weh. Besser wird es davon mit der Zeit vermutlich auch nicht.

der-wirre-Irre
26.09.2019, 12:56
@Tom : wir schwatzen da am besten nach dem Ölwechsel und TBKS Einbau nochmal drüber.

Wenn da wirklich noch das alte Öl von dem Verkäufer oder gar das vom Werk drin ist, kann das schon die Lösung sein. Eventuell kleben einfach die Kupplungsscheiben, ...

Nordwicht
26.09.2019, 15:37
Wenn ich die Kupplung beim TBKS Einbau eh draußen habe, macht es dann Sinn, verstärkte Kupplungsfedern einzubauen, oder sind die originalen längerfristig ausreichend? Louis hat ja welche im Programm...

hermann27
26.09.2019, 17:47
Servus Nordwicht
Bei meinen verschiedenen Einzylinder habe ich immer folgende Probe gemacht:
2. Gang einlegen und versuchen das Motorrad anzuschieben. Wenn beim Kupplung loslassen der Motor anspringt oder das Hintrrad blockiert
ist die Kupplung noch gut genug.
mfg hermann
Ps da sie bei dir bisher nur wenige Meilen in Gebrauch waren sollten sie noch ausreichend lang(und stark genug) sein.
Im Gegensatz zu Ventilfedern werden die im Stand ja nicht eventuell zusammnegedrueckt, also beansprucht.

robbierock
27.09.2019, 21:40
So geht's!

https://www.youtube.com/watch?v=H9hbG-zNSas

gruß robbierock

hermann27
27.09.2019, 22:08
:a030:
mfg hermann

der-wirre-Irre
27.09.2019, 23:45
Die "verstärkten" Federn von diversen Zubehörhändlern sind völlig sinnbefreit.

Und vergiss den ganzen Ramsch von Louise & Co.!!!

Der Kram macht, längerfristig gesehen, nur Stress (Erfahrungswerte).
Aber am Ende kann das aber jeder machen wie er will, ...

Aber die Frage kann ich mir einfach nicht verkneifen: Warum willst du was reparieren oder austauschen, was garnicht kaputt ist???
Man kann ein Moped auch kaputt reparieren bevor es wirklich mal ein Stück gefahren ist.

Bau den TBKS ein, füll vernünftiges Öl ein, schraub das vordere Pulley ab und entsorge das "Sicherungsblech", Schraubensicherung mittelfest auf das Gewinde, fest schrauben, fertig.
Wenn du dann die nächsten Jahre den Ölstand vor jedem Start prüfst, kannst du bis min. 80.000 Km die Bälle flach halten. Der Rest ist normale Wartung und Pflege.

Wer das nicht schafft, hat meist genau solche Verschlimmbesserungen vorgenommen, wie du nachgefragt hast.

pahld
28.09.2019, 06:02
da muss ich dem Tom uneingeschränkt zustimmen..wer die "verstärkten" Federn einbaut sollte sich auch so was ins Regal legen:
Artikelnummer :

068.23263-24B01-000
Bezeichnung :

Nocken Kupplung
Preis pro Stk.:

7,62€ inkl. 19% MwSt.

mann wird es brauchen

der-wirre-Irre
28.09.2019, 10:03
@Dieter: Du hast die Kupplungsdeckeldichtung vergessen, ...

Nordwicht
28.09.2019, 11:43
Ich bin der Letzte, der auf Krampf unnötige Änderungen vornehmen will. Die Frage nach den Federn habe ich lediglich gestellt, weil ich nächste Woche bei der TBKS-Montage eh an der Kupplung frickeln muß. Wäre ja ärgerlich, wenn alles wieder zusammengebaut ist und dann der Tip käme, verstärkte Federn zu verbauen. Ich habe richtig Bock auf das Moped und darauf, mich in die Materie reinzufuchsen. Am Besten sind da Fragen an Leute mit Erfahrung. Man muß ja nicht jede Erfahrung selbst machen :wink:

pahld
28.09.2019, 13:43
@Dieter: Du hast die Kupplungsdeckeldichtung vergessen, ...

Tom...:tongue:

der-wirre-Irre
28.09.2019, 22:30
Das war auch nicht böse oder sarkastisch gemeint.

Du hast relativ viel Geld für das Moped bezahlt, hast aber den Riesenvorteil das sich da noch keiner groß dran austoben konnte! Die bekannten Macken sind kein ernshaftes Problem, wenn man sie so zügig wie möglich beseitigt. Und da bist du klar im Vorteil.

Das du fragst ist auch richtig!
Erstens lebt so ein Forum davon und zweitens kommt keiner mit einem Schraubenschlüssel in der Hand auf die Welt. Glaub mal nicht, das ich am Anfang mit der eLSe alles richtig gemacht habe und kein Lehrgeld gezahlt habe.

Es hat sich aber in Grenzen gehalten, ... :rauchen_smilie_91:

Nordwicht
04.10.2019, 00:48
Heute wollte ich den Motor warmlaufen lassen um den Ölwechsel zu machen und das TBKS einzubauen. Kurz in unserer Spielstraße hin und her gefahren und festgestellt, daß der 2. Gang heute nicht "geknorpelt" hat, wenn ich den Schalthebel mit Bedacht bedient habe. Das hat bisher nicht geklappt. Also auf den Ölwechsel geschi..en und lieber eine kleine Tour gefahren. Als ich das "knorpeln" bei der letzten Fahrt festgestellt hatte, standen 23 Grad auf dem Außenthermometer. Heute waren es nur 13... Das Problem ist also (auch) temperaturabhängig. Ich hoffe, ich bekomme den TBKS-Einbau und somit auch den Ölwechsel noch dieses Jahr hin. Muß das ja auf der Terrasse machen. Wetter sollte dafür also mild und trocken sein. Nach der Fahrt heute bin ich zuversichtlich, daß das neue Öl Besserung bringen kann.