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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KFZ-ÖL vs. Motorrad-Öl wer kennt sich wirklich aus ?



vauzwo
26.09.2016, 08:52
Mal ne Ölfrage.
Früher gab es ja extra Öl wegen höherer Drehzahlen der Motorradmotoren.
Wenn man sich mal die heutigen Automotoren anschaut, wenig Hubraum hohe Drehzahlen, fällt auf, das die eigentlich genau so laufen, wie früher nur Motorradmotoren.
Sollte dann nicht auch hochwertiges KFZ-Motorenöl für Motorradmotoren ausreichen ?

Also wenn man sich anschaut wie hoch moderne Motoren drehen, kann man (zumindest bei älteren Motorrädern ) nicht mehr sagen, das ein Motorradmotor höher beansprucht wird als ein Automotor ??

Hat da Jemand wirklich Ahnung ??
Also nicht" ich habe gehört " oder "meiner Meinung nach" oder " ich nehme lieber Das und Das" sondern wirklich fundiertes Wissen ?!

cilex
26.09.2016, 09:08
Das Problem ist heutzutage nicht mehr die Drehzahl.
Bei Autos ist die Kupplung nicht im Ölkreislauf.
Die meisten Motorräder haben eine Nasskupplung, d.h. die Kupplung läuft im Ölbad. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Kupplung dann durchrutschen, da bestimmte Additive fehlen bzw. beigemischt sind.

vauzwo
26.09.2016, 10:25
Ach so , ich habe noch vergessen, warum ich frage.
Habe am Wochenende einen älteren Herrn kennengelernt.
Fährt eine LS der ersten Jahre und hat sie damals neu im Laden gekauft--also Erstbesitz.
Er hatte fast 100.000km auf dem Zähler und meinte er würde immer billiges KFZ-Mineralöl 10W40 rein schütten ??
Er hätte ein Mal Synthetisches benutz und da wäre die Kupplung gerutscht--also wieder zurück zu mineralischen Billigöl--alles OK und nie Probleme gehabt.

Bei 100.000 gefahrenen km sollte es also funktioniren ?!

Oder er hat gelogen ??

Das mit der Kupplung kenne ich, bei meiner VTR ist mit vollsynthetischem auch die Kupplung gerutscht--allerdings war das für Motorräder ?!

Er hat was von Jaso MA Spezifikation gesagt ?! Alles andere wäre völlig übertrieben ??

der-wirre-Irre
26.09.2016, 11:34
Der alte Herr hat vermutlich nicht gelogen.

Es kann gut gehen mit billigem Öl aus dem Kfz-Bereich, muss es aber nicht.
Das Internet ist voll mit Themen, die sich ausschließlich mit Motorenöl beschäftigen.

Wer sich Gedanken über das Öl und dessen Preis macht, weil jemand mit billigem Öl in seinem Moped behauptet er hat den Stein der Weisen gefunden, macht irgend was falsch.

Ich fahre Shell vollsynthetisch, Literpreis ca. 10€

Hoschi
26.09.2016, 19:15
Kfz- Öl im Motorrad ist in meinen Augen am falschen Ende gespart.
Wie schon gesagt, es kann gut gehen - Wird es meistens aber nicht!
Und seien wir doch mal ehrlich, da werden optische Veränderungen am Moped vorgenommen die tlw. in die Hunderte von € gehen(OK, nicht bei jedem) aber beim Öl wird dann auf Teufel komm raus gespart.
Wie oft im Jahr steht ein Ölwechsel an? Da sind dann 40 € bei einem guten Motorradöl inkl. Filter!
Wer das nicht über hat, sollte sich evtl. ein Fahrrad kaufen!

Sorry für den vieleicht etwas harten Ton, aber das Thema tauchte hier schon öfter auf und wurde jedesmal bis ins kleinste durchgekaut.

Meine Meinung: Motorradöl fürs Moped, Autoöl fürs Auto!

Viertakter
26.09.2016, 20:40
Moin!

Bei den Ölen kommt es immer auf die Additiv-Pakete an!

Billiges Öl hat möglicherweise nicht den technischen Stand wie moderne Markenöle.
Ausserdem können da auch die Additivierungen jeder Charge unterschiedlich sein.
Dass die Öle die versprochenen Qualitäten bieten, halte ich mal für gegeben. Überprüfen kann man es ja nicht mit Hammer, Zange, Nusskasten und Taschenlampe...

Alles, was für 'PKW' und 'Leichtlauf' deklariert ist, ist dann in aller Regel für Nasskupplungen eben nicht geeignet, da Additive zur Reibminderung enthalten sind. Die Mopped-Kupplung muss aber reiben und... packen!

Ob dein Gesprächspartner nun gelogen hat, würde ich nicht behaupten. Wenn er ebenfalls das 'bessere' Synthetiköl für PKW genommen hat, wundert mich das nicht wirklich.

Ausserdem: 10W40 ist generell mindestens Teilsynthetisch! Steht dann auch drauf. Heute ist es deutlich einfacher, Schmieröl in der Retorte zu kochen als es aus Erdöl zu destillieren.

Noch eins: KFZ sind Kraftfahrzeuge... Autos, Transporter, Busse und auch Motorräder usw. Sogar Elektroautos sind KFZ! :o))

Wenn man das also wirklich aufdröseln möchte, muss man schon genauer wissen und schreiben, was man meint.

Ich hab früher aus Spargründen auch Billig-Öl benutzt, heute muss ich mir das nicht mehr vom Munde absparen.

Viel 'geht', was man eigentlich nicht machen sollte. Dass es geht im Einzelfall, heisst aber nicht, dass man das als Ratschlag aufmachen sollte und viellricht fachlich fundierte Erkenntnisse somit als haltlos hinstellt.

Sonst bin ich auch mit Tom und Hoschi einer Meinung.

Gruß Lutz

vauzwo
27.09.2016, 08:18
Ihr versteht hier was falsch, es geht nicht darum etwas zu sparen oder so, ich will nur wissen, ob man hier wieder nur verarscht wird, oder ob es tatsächlich Qualitätsunterschiede gibt.
ich kenne das ja von meinem Arbeitgeber, hier wird auch das gleiche Produkt unter verschiedenen Namen mit unterschiedlichen Preisen verkauft.
Und da wird auch alles Mögliche behauptet, was da nun an dem Teuren besser sei und lustiger Weise ist es auch schon von Kunden besser bewertet worden.
Ist aber exakt das Selbe.
Und da man ja seit Jahren immer mehr verarscht wird, würde mich einfach mal interessieren, ob sich jemand so richtig wissenschaftlich damit auskennt.
Denn behaupten das da alles mögliche drin ist , kann ja jeder.

Der einsame Reiter
27.09.2016, 09:22
Schreib doch die Ölhersteller an.
Und wenn du denen nicht glaubst gibt es noch verschiedene Lehrstühle für KFZ-Technik an diversen Unis.

DWausH
27.09.2016, 09:34
Hier stehen auch Interessante Sachen drin, ist zwar auch “nur“ was Privates,
aber manchmal besser als Aussagen von Leuten, die nur Ihr Produkt verkaufen wollen.

http://www.fredis-garage.de/2008-12-06/36-Motorrad-und-OEl-ein-heisses-Thema-Teil-1.html

TheCrow
27.09.2016, 10:17
Die Zeitschrift Oldtimer Markt / Oldtimer Praxis hat vor 1 oder 2 Jahren mal ein Special zu Ölen herausgebracht. Mit dabei waren die Leute von Öl-Check in München, die diverse Proben analysiert haben. Bei gleicher Viskosität und SAE-Klassen, gab es heftige Unterschiede - die sich im 08/15 Motor nicht auswirken, bei bestimmten Motoren aber fatale Folgen haben können. Ich hab es leider nicht mehr, ich habe es einem Kollegen geschenkt, der hier die Spezifikationen für unsere dienstl. Öle festlegt.

Ich hatte das damals intensiv gelesen und festgestellt: die Grundöle sind sehr sehr ähnlich. Die Additive machen den Unterschied. Die Additivierung erfolgt z.T. beim Hersteller des Grundöls oder beim "Blender", der das Öl für den, der auf der Packung steht, anmischt!
Motorradmotoren haben neben der Nass-Kupplung einen weiteren, viel wesentlicheren Unterschied zum Automotor: das Getriebe läuft im selben Ölkreislauf! Gut, dass gibt es auch bei Autos - aber die haben dann wesentlich kürzere Ölwechselintervalle. Auch beim Moped sind die Intervalle nicht besonders lang... Ergo: das Getriebe verschleißt das Öl schneller, als der Motor.
Motorradöle sollen hierauf "eingestellt" sein.

Ich persönlich ignoriere diesen Unterschied und fahre in Autos und eLSe das gleiche Öl: Shell 10W-40 teilsynt. (hat auch einen tollen Namen!). Im 20 Liter Kanister kostet das Öl irgendetwas um 2,70 € per Ltr. incl. Steuern.
Fakt ist, dass alle Motoren (Autos und Moppeds) von innen schön bernsteinfarbig aussehen und nicht etwa schwarz. Fakt ist auch, dass das Öl, dass in den Autos zwischen 10.000 und 15.000 km drin bleibt, bei der eLSe nur erheblich kürzer im Motor verbleibt.

Wenn der ältere Herr tatsächlich 100.000 km mit seiner eLSe gemacht hat, dann halte ich es für nicht völlig aus der Luft gegriffen, dass er dies mit einem guten und günstigen Öl für Pkws getan haben kann.

10W-40 ist übrigens teilsynthetisch. 15W-40 oder 20W-40 ist mineralisch. Je dünner das Grundöl, also je niedriger die Grundviskosität ist, um so schwieriger ist es, das Öl konventionell als Mineralöl herzustellen. Die Warmviskosität (-40) wird über Additive bewirkt, die mit der Zeit verschleißen. Dann wird es spätestens Zeit zum Ölwechsel...

Bauer
27.09.2016, 10:50
Hi,

als die eLSe rauskam, gab es im Grunde nur "Autoöl" und alle haben das gefahren,
sollte also gehen....
Ich kenne div. "Vielfahrer" die das (mit Enduros, also ähnlicher Motor)
genau so machen wie der Opa, also:
"Eher billigers Öl und dafür lieber häufiger wechseln."

Ich persönlich nehme allerdings auch nur noch "teureres" Öl
(=> Internet, da sind die Markenöle auch fast auf Baumarktniveau).

MFG, Bauer

vauzwo
27.09.2016, 11:28
Der Link von Dieter ist gut, da kann man mal schmökern.
Aber zu "schreib mal den Hersteller an"--was soll da denn kommen ? Habe doch geschrieben das unsere Firma auch sonst was behauptet--stimmt aber nicht.
Der Hersteller ist der Letzte dem ich glauben würde.
Und ebenso Jedem , der damit Geld verdient.
Und selbst die Akademiker wissen nicht automatisch wo von sie reden.
Es geht darum Leute zu finden , die sich tatsächlich damit beschäftigen und auch die echten Daten kennen

Jogi
27.09.2016, 14:17
Moin Moin,

die Aussage, hat 100000 km damit gefahren ist erstmal witzlos ohne einen Vergleich wie es im Motor aussieht. Einige Kisten fahren, obwohl der Motor schon hätte dringend überholt werden müssen. grundsätzlich wichtig ist erstmal, dass überhaupt Schmierung vorhanden ist. Ob die Kupplung rutscht oder nicht merken ja nicht mal alle die sanft beschleunigen und nur mit 80-90 km/h rumzuckeln.

Ich für mich persönlich achte bei Motorradöl (zumindest bei der LS) darauf, dass dieses für Motorräder ausgewiesen ist, siehe oben, zerhacken der Molekülketten durch das Getriebe. Dann muss das Öl noch die passende API Spezifikation erfüllen wie vom Hersteller verlangt und die Viskosität sollte den Herstellervorgaben entsprechen. Bei der BMW mit getrenntem Getriebe ist das mit dem Autoöl deutlich einfacher. Zurück zur LS.

Die ganzen Hochleistungsöle sind für die LS Geldverschwendung, hier lieber das gesparte Geld in Originale Bremsbeläge und ne Stahlflex investieren, Öl bremst nicht gut!

Wenn der Motor neu gemacht wurde könnte man auf vollsynthetisches Öl gehen wenn man sich davon was verspricht. Einen alten Motor umstellen auf Vollsynthetik kann nach hinten losgehen, da das "gute" Öl den Motor innen mehr reinigt und den ganzen alten Ölschlonz anlöst und sich dadurch Ölbohrungen verstopfen können -> Exitus (Norbert hat das mal schön geschrieben).

Ich nehm bei der LS seit Jahren Polo-Öl in 10W40 wie vom Hersteller vorgesehen. Das Öl kommt von Fuchs, ist ein gutes Öl und mehr als ausreichend für die LS. 4 Liter kosten je nach Angebot zwischen 20 und 26 Euro. Werde aber demnächst auch die LSen auf 20W50 (ebenfalls Polo-Öl) umstellen, da die BMW mit dem 10W40 nicht klar kommt, sie drückt es raus. Die eine LS die ich hab hat mit dem 20W50 kein Problem. Ich hab halt nur keinen Bock mehr zwei Ölsorten zu horten.

Wenn man es selber macht kostet nen Ölwechsel bei der LS inkl. Material also unter 30 Euro mit vernünftigem Öl. Mit superduperichhabgoldeneEier-Öl ist es vielleicht nen 10er teurer aber auch unnötig. Insgesamt kein Grund für mich hier wegen ungewissen Experimenten ein paar Euro durch billiges Autoöl sparen zu wollen. Die wenigsten hier machen mehr als einen Ölwechsel pro Jahr. Wo ich nur die LS hatte hab ich bis zu drei Ölwechsel im Jahr gemacht, da hätte es sich ggf. gelohnt zu sparen. Nur hatte ich damlas so wenig Kohle, dass ich mir einen Motorschaden noch weniger leisten konnte.

Regelmäßig wechseln und kontrollieren, dann klappt das auch mit dem Motor!

Gruß

Jogi

Jonny-MI
27.09.2016, 14:36
Beamtenphilosophie: Wer gut schmiert, der gut fährt! :tongue: