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Lupe
19.05.2016, 23:54
So, hier dann meine erste Frage.

Vorab, ich habe schon ein paar Bremsen gemacht, bin also nicht unerfahren, was die Schrauberei und das Entlüften angeht.
Es geht um die vordere Bremse und die Else hat knapp 19.000 km auf der Uhr, also eigentlich gerade erst eingefahren :-)

Das anfängliche Problem war, dass man den Bremshebel bis zum Lenker durchziehen konnte und die Bremsleistung trotzdem mäßig war. Der TÜV hat dann Stop gesagt.
Als erstes wurden dann neue Bremsklötze verbaut. Ohne Erfolg. Die Klötze haben eine Stärke von 7 mm. Ist das ok? Scheint mir wenig, die Dinger sehen aber auch neu aus.

Dann kam ich ins Spiel. Ich habe jetzt eine Stahlflexleitung und Überholsätze für Pumpe und Sattel verbaut. Alles ging gut auseinander und sah auch nicht so schlecht aus. Der Kolben war noch gut und ist wieder rein gewandert.

http://www.ls650.eu/community/asset.php?fid=18190&uid=3669&d=1463691713

Das Entlüften lief auch ganz gut. Allerdings nur bis zu dem Punkt, wo wir am Anfang auch waren. Ich kann mit sanfter Gewalt immer noch bis zum Lenker durchziehen. Dann greift sie aber auch, nur halt viel zu spät.
Am Sattel ist alles beweglich, was beweglich sein sollte. Luft kann eigentlich auch nicht mehr im System sein. Ich habe viel Zeit auf das Entlüften der Pumpe verwendet und den Sattel auch im demontierten Zustand nochmal geprüft (und viel geklopft), da kommt keine Luft mehr. Es sei denn es gibt noch eine ganz spezielle Stellung, in der ich noch anklopfen sollte. Das Innenleben sah aber nicht danach aus. Über Nacht mit festgebundenem Hebel stand sie auch.

Und komischerweise ist das Problem genau wie vorher. (Sonst würde ich erstmal vermuten, dass ich das Entlüften versaut habe)
Daher habe ich aus dem Fundus dann mal einen anderen Bremshebel montiert (siehe Foto). Mit dem habe ich dann auch einen Druckpunkt, da wo ich ihn erwarten würde. Es scheint also, als wenn der originale Bremshebel am Drücker zu kurz wäre und zu spät am Kolben der Bremspumpe ankommt. Ich kann aber keine größeren Abnutzungsspuren erkennen und der Kolben ist jetzt neu.

Dummerweise habe ich jetzt auch keine Ahnung, wie sich die LS-Bremse normalerweise verhält.
Also meine Fragen: Kennt wer das Problem? Hat wer Ideen dazu? Gibt es womöglich spezielle Tricks bei der LS-Bremse? Bringt es ein neuer Bremshebel? Ich glaube es eigentlich nicht. Eine Einstellschraube wäre schön, gibt es Hebel mit so einer Schraube? Fragen über Fragen...
Ich zähle auf euch :-)


http://www.ls650.eu/community/attachment.php?attachmentid=19570&d=1463691719&thumb=1&stc=1

http://www.ls650.eu/community/attachment.php?attachmentid=19569&d=1463691717&thumb=1&stc=1

PS: auf dem letzten Foto liegen die beiden genannten Hebel übereinander und die 2 mm, die die Schraube raus schaut, die fehlen mir irgendwie.

PPS: die Fotos sollten eigentlich im Text sein, da muss ich noch üben :-)

mervyn
20.05.2016, 03:10
Eigentlich hast Du das Problem schon gelöst. Der originale Bremsschlauch ist Müll und sollte durch Stahlflex ersetzt werden. Die Verschleißgrenze der Bremsscheibe liegt bei 4 mm - hast Du da schon gemessen? Ansonsten habe ich mit Stahlflex, neuer Scheibe und Belägen den Druckpunkt auch ca. 1,5 cm vom Griff weg, kann aber mit Handkraft noch fast bis an den Griff ziehen. Dafür ist die Bremsleistung bei der Fahrt allerdings wesentlich früher erreicht, sanftes Anziehen sorgt bei guter Scheibe und Belägen schon für ausreichende Verzögerung, ruckartiges Anziehen führt zum Blockieren (was dann eher ein Problem mit der weichen Gabel, als mit der Bremsleistung gibt).

DWausH
20.05.2016, 08:19
An der Bremse der LS sollte man nicht mit irgendwelchen Einstellschrauben experimentieren.
Meistens liegt es am nicht vollständigen entlüften.

der-wirre-Irre
20.05.2016, 13:12
Ich habs mir heute früh verkniffen, ...

Aber wenn ich solche "Reparaturberichte" lese, krieg ich das kalte Grausen.

Die Bremse der LS 650 ist eigentlich völlig simpel aufgebaut. Es gibt aber immer wieder Selbstschrauber, die offensichtlich keinen blassen Schimmer haben was sie da tun.
Das Entlüften geht schnell, ist eigentlich ganz einfach und man benötigt fast nichts an Equipmet dazu, außer ein Stückchen Schlauch und einen Schraubenschlüssel.

Die Bremswirkung ist mit Gummileitung in original, naja, aber außreichend.
Mit Stahlflex ist sie deutlich besser, gut dosierbar und man hat einen spührbaren Druckpunkt.

Lupe
20.05.2016, 19:42
Ich habe irgendwie geahnt, dass ein Bremsenthema zum Einstieg nicht gut ist. Aber ich hatte jetzt auch keine Lust mit dem Umschleifen der Nockenwelle oder dem Erleichtern der Kurbelwelle anzufangen. Und Gabeldichtringe fand ich langeweilig.


Das schöne an so einer Fundamentalkritik ist eigentlich, dass man keine Tipps mehr geben muss. Wenn man es dann doch tut und die sind dann noch unvollständig, ist natürlich ganz ungeschickt :-)
Also übesehe ich das einfach mal.

Falls der Eindruck entstanden sein sollte, ich wäre mit dem Testbremshebel gefahren, tut mir das leid. Das habe ich natürlich nicht getan, ich habe nur in der Garage einen Meter vor und zurück geschoben. Ich wollte ja nur testen, ob der Druckpunkt an eine sinnvollere Stelle verschiebbar ist. Ansonsten sehe ich nicht, was prinzipiell gegen Einstellschrauben für den Druckpunkt einzuwenden wäre. Andere Marken bieten das standardmäßig an. Der eine mag den Druckpunkt weiter vorne, der andere kurz vor dem Lenker. Genauso, wie manche einen weichen Druckpunkt mögen und andere einen kanllharten.
Gut, dass ich keine Rennbremse vor mir habe, hatte ich erwartet. Aber einen Druckpunkt direkt vor dem Lenker auch nicht.
In den vorhandenen eine Schraube setzen ist natürlich keine Option (ist ja nicht mein Motorrad...)

Naja, ich besorge mir dann mal eine große Spritze und entlüfte nochmal von unten. Vielleicht findet sich ja doch noch irgendwo ein Luftbläschen.

:-) ich höre den Aufschrei quasi schon :-)

PS: Die Bremsscheibe ist noch im Maß. Allerdings ist sie etwas "hohl", also in der Mitte etwas dünner. Das könnte natürlich, wenn die Klötze bei Betätigung der Bremse unter dem Druck des Kolbens nachgeben das Problem auslösen (neue Klötze, alte Scheibe). Muss ich mal testen...

DWausH
20.05.2016, 20:00
Mann weis ja nie was der einzelne so für Schraubererfahrungen hat, deswegen sollte es erlaubt sein bei sensiblen arbeiten auch auf Selbstverständlichkeiten hin zu weisen.


Bei der LS ist ein einstellbarer nicht sinnvoll, denn wenn der Kolben auch nur 2mm aus der Ruhestellung rein geschoben wird, was ja mit einer Einstellschraube passieren würde, würde
die Bohrung schon verdeckt sein, die ja für den Nachlauf und die Entlastung zuständig ist. Dadurch kann beim Loslassen der Druck nicht mehr abgebaut werden und das geht nicht lange gut. Also nur an Sachen was verändern, dessen Funktionsweise man genauestens kennt.

mervyn
20.05.2016, 20:19
Deiner Beschreibung nach ist die Bremse ja ordentlich entlüftet worden und Stahlflex ist halt auch schon dran. Dann kann es nur noch die Scheibe sein oder Deine Erwartung an einen früheren, festeren Bremspunkt. Ich war bei meiner auch überrascht, wie weich und spät die Bremse kommt; man gewöhnt sich halt dran. Und mit dem Wechsel auf Stahlflex hatte ich gefühlt ne Sportbremse eingebaut :)

Fundamentalkritik gibt es hier ab und zu mal - da lernst Du mit der Zeit einzuschätzen von wem sie wie kommt und liest das Wichtige raus ;)

Lupe
20.05.2016, 20:30
klar, die Rücklaufbohrung muss natürlich wieder freigegeben werden. Das ist schon klar. Sonst bremst man nur einmal.
Aber ein bischen Einstellmöglichkeit würde mE nicht schaden. Andere Bremsen sind im Prinzip ja genau so aufgebaut. Aber egal, ist nicht vorgesehen, also lassen wir das.

Morgen nehme ich mir dann mal die SAche mit der Scheibe vor.

DWausH
20.05.2016, 20:43
........Rücklaufbohrung ............
Ich vermeide das Wort, denn wenn es eine Rücklaufbohrung gibt sollte es auch eine Vorlaufbohrung geben, aber diese Bohrung macht ja beides.:weirdo:

Bauer
20.05.2016, 22:05
Hi,

ich hatte das selbe Theater auch mal an einer eLSe.
Füll das System halt von unten mit der Spritze und gut iss`!

Bei meiner LS darmals hat nichts anderes funkioniert,
und ich hatte wirklich alles probiert....

MFG, Bauer

Lupe
20.05.2016, 22:24
@ Dieter: Ausgleichsbohrung besser? :-)

@ Bauer: Eine hatte ich auch mal, die nicht anders wollte. Die hat aber mit von-oben-Befüllen gar keinen Druckpunkt bekommen.

hmt
21.05.2016, 07:52
MIt der Bremsscheibe hat das nix zu tuen.
Entlüfte noch mal von unten nach oben.

DWausH
21.05.2016, 08:28
Ich entlüfte ja schon Ewigkeiten mit meinem selbstgebauten Unterdrucksystem, denn der kontinuierliche Saugstrom nimmt alle Bläschen mit.

@Lupe
Ausgleichbohrung is gut, werde ich übernehmen.:top:

der-wirre-Irre
21.05.2016, 09:47
@Lupe: es geht nicht darum keine Tipps geben zu müssen/zu wollen!!!

Es geht nur um die Art und Weise was manche hier so posten. Versetze dich mal in die Situation derer, die dann eine Antwort geben wollen und damit einen Teil der Verantwortung übernehmen. (das ist hier nämlich so!!!)

Solche Bastelein sind nicht ungefährlich. Aber jeder ist am Ende selbst für das verantwortlich was er tut.

Die Spritze ist schon mal ein guter Ansatz. Dazu ein passendes, dicht schließendes Stück Schlauch, am besten durchsichtig.
Beim Entlüften, bzw. absaugen und pumpen der neuen Bremsflüssigkeit, die Entlüftungsschraube in der Pumpbewegung mit dem Bremshebel schließen und alles ist gut.

Also keine Zauberei, ... ich hab schon Leute erlebt, die haben hunderte Male gepumpt und auch noch mitgezählt. Druck kam deswegen aber nicht auf das System.
Dann sollten sie Dichtungen, Kolben, Bremsbeläge, Federn und vor allem die Führungen in einem einigermaßen gutem Zustand sein!!!
Die Unterlegscheiben unter den zwei Schrauben, die den Bremssattel am Gabelholm halten, gehören unter die Schraubenköpfe!!! Kommt auch oft genug vor, das Fahrradschrauber glauben, die sind zum ausgleichen, wie bei hydraulischen Fahrradbremsen.

Und nu sieh mal zu das du das hinbekommst ohne das man Angstzustände bekommt.
Wenns nicht funktioniert, muss es eine Ursache geben. Ein Feedback wäre also nett, ...:heilig:

Lupe
21.05.2016, 13:53
ich hätte mitzählen müssen? Mist, dann muss ich nochmal von vorne anfangen... :-)
Die Scheiben sind einfach an den Schrauben geblieben.

Wie dick ist die Bremsscheibe neu? 4,5 oder 5 mm? Verschleißgrenze 4 mm steht ja oben.
Hintergrund: ich habe mir die Scheibe nochmal im Hellen genau angesehen. Sie hat innen und außen zwar eine Dicke von 4,5 mm, dazwischen (also da wo die Klötze aufliegen) aber nur ca. 4 mm, mit der Schieblehre gemessen. Das gefällt mir nicht und ist ja auch an der Verschleißgrenze.

Mit einer planen 5 mm-Scheibe ist der Druckpunkt deutlich besser (in der Garage getestet), Entlüften mit Spritze hat keine weitere Änderung gebracht.

Ist so eine LS-Scheibe echt nach weniger als 20.000 km schon hin? Bei meinen Motorrädern nutzen sich eigentlich nur die Klötze ab, die Scheiben halten ewig. Deshalb hatte ich die Scheibe auch erstmal nicht in Verdacht.

pahld
21.05.2016, 14:34
Also ich weiss nicht was mit der Scheibe ist ,hab bei unseren gerade mal nachgemessen LS von Tina 56000km Scheibe 4,22 mm, Bei meiner LS ca60000 km 4,18 mm gemessen nicht mit der Schieblehre sondern Mikrometerschraube.

Gruß Dieter

Gerhard
21.05.2016, 16:46
Sollwert ist 4,5 mm +- 0,2mm, Verschleissgrenze 4,0mm

Gruss
Gerhard

Lupe
21.05.2016, 17:08
Tja, vielleicht sind die 19.000 km ja nicht echt.
Wenn ich vom Zustand der Maschine auf einen Kilometerstand hätte tippen sollen, wäre es deutlich mehr gewesen.

Danke für die Informationen.

Seitenschneider
22.05.2016, 07:55
Manchmal bildet sich am Bremsleitungsanschluss innen, in der Hohl-oder banjoschraube, eine kleine Luftblase, weil da der höchste Punkt noch vor dem Hauptbremszylinder ist. Da hilft es, wenn eine zweite Person den Bremshebel leicht auf Druck zieht, die andere Person ganz kurz die Hohlschraube öffnet und sofort, wenn Flüssigkeit ausgetretenist, wieder schließt. Unbedingt Lappen unterlegen.
Heinz

hmt
22.05.2016, 09:05
Wenn oben eine Luftblase sein sollte was man ja nicht weis weil man nix sieht sollte man am Behälter was absaugen und von unten Bremslüssigkeit nachdrücken. Die Luftblase steigt dann nach oben raus. Aber egal, die Luft ist in diesem Fall ja draussen.

Gerhard
22.05.2016, 10:47
Bei der NP41A gibt es ja zwei Bauformen für den Bremsflüssigkeitsbehälter.
Einer für den Flachlenker und einer für den Hochlenker.
Die Bremsschläuche haben auch unterschiedliche Anschlüsse.
Zu sehen in den motofiches Seite 28 und 29.

Wenn da mal jemand in der Vergangenheit was zusammengebastelt hat könnte ich mir vorstellen das sich dann eventuell ne Luftblase an der Stelle festsetzt.

Gruss
Gerhard

Jogi
22.05.2016, 13:27
Moin Moin,

wenn Du sorgsam gearbeit hast und sicher bist, dass alles okay ist würde ich erstmal ne Runde drehen und schuen wie weit der Hebel im Betrieb zu ziehen ist. Hatte es auch schon öfters, dass der Hebel im Stand bis an den Lenker gezogen werden konnte dies war aber im Betrieb nicht möglich ohne den Pabst zu machen.

Gruß

Jogi

Lupe
23.05.2016, 22:21
Wenn meine Garage in einem Garagenhof oder einer Sackgasse ohne Verkehr wäre würde ich das vielleicht mal in Betracht ziehen. Aber hier ist direkt Verkehr, da fahre ich nicht mit einem Druckpunkt, der direkt am Lenker liegt. Das muss erstmal passen.

DWausH
24.05.2016, 08:00
Das is ja wohl klar, wenn ich den Hebel ganz ranziehen kann, brauch ich erst gar nicht losfahren.

Lupe
02.06.2016, 22:28
So, war ein paar Tage unterwegs, daher die Pause. Außerdem musste ich eh auf die neue (ok, gebrauchte) Bremsscheibe warten. Das war es, jetzt habe ich einen guten cm Platz bis zum Griff. Dummerweise steht die Else mittlerweile ganz hinten in der Garage und ich hatte keine Lust alles umzuräumen. Aber das Wochenende kommt ja :-)

Wo ich schon das Rad so einsam da hängen hatte, habe ich gleich noch etwas "nachgewuchtet". Die Radlager laufen auf jeden Fall super leicht.

Lupe
02.06.2016, 22:28
upps, doppelt. Sorry.