Checkliste beim Kauf - Kauffragen die 3millionste...

[Tigger]

Hallo allerseits,

möglicherweise kommen am Wochenende die ersten Besichtigungen. Anhand der bisherigen Threads zum Thema "Hilfe beim Kauf" und bei wikipedia habe ich mir eine Checkliste zusammengeschrieben. Aber sicherlich fehlt da noch was. Da wäre ich für Ergänzungen und Ratschläge dankbar.

Wie im Vorstellungsthread geschrieben, möchte ich die Else fahren, nicht schrauben. Ich muss für anfallende Schrauberstunden zahlen. Ich werde es absehbar auf 2.5-3.000km im Jahr bringen.

Die Checkliste lautet wie folgt:
- Steuerkette (Nachfragen Wechsel / TBKS)
- Pulley (Rost etc. - mit 8er Nuss 3 Schrauben lösen und mal reinschauen)
- Riemen (Laufleistung / Verschleiß)
- Schwingenlager (Rost im Schwingenlager auf Ständerseite)
- Ölaustritt / Schwitzen (Kopf-/Fußdichtung , Stopfen? - vorne links im Kopf neben dem Auspuff in den Schraubenkanal leuchten)
- Bremsleitung (Alter)
- Bremse (Belagstärke, Zustand Scheibe)
- Geräusche beim Schieben
- Ventiltickern wenn warm (sollte vorhanden sein)
- Reifen (Profil & DOT)
- Gabeldichtungen (porös / alt)
- Lenkkopflager (Leichtgängigkeit)
- Radlager (Abstand "Innenring" und "Außenring" / Wackeln)
- Elektrik (Verlegung - mal unter den Fahrersitz gucken)
- Tank (Rost - mit der Taschenlampe mal reinleuchten)
- Alle Umbauen eingetragen?
- Am Riemenrad wackeln, ob die Ruckdämpfer verschlissen sind

Was fehlt?
Ich würde das dann ergänzen, damit die Liste im Startpost nach Möglichkeit alles hier im Thread besprochene abdeckt...


Verschleiß:
Ab welchem km-Stand muss ich mit Schäden an den Ventilhebeln rechnen?
Wo ist die Else generell rostanfällig?
Woran erkenne ich Verschleiß am Riemen?


Modelländerungen:
Ab Bj. 91 gab es ein 5-Gang-Getriebe.
Ab Bj. 96 gab es einen geänderten Anlasserfreilauf (Rutschkupplung).
Was gab es sonst noch für Änderungen?




Wenn Mängel vorhanden sind, stellt sich die Frage, was die Beseitung als Nichtschrauber kosten würde. Vielleicht wäre eine Schätzung (!) Material / Arbeitszeit in Stunden machbar, damit ich eine ungefähre Hausnummer hätte?

Steuerkette wechseln? (und/oder TBKS4 verbauen)
Motordichtung oben/unten erneuern?
"Stopfen" erneuern?
ventile einstellen/prüfen + O-Ringe Ventildeckel erneuern?
Riemen erneuern?
Pulley erneuern?
Ventilhebel ausbessern/erneuern (bei Pitting)
Gabeldichtungen erneuern?
Radlager erneuern?
Anlasserfreilauf erneuern?

[Blümchen]

Ohjeh
Und ich hab nur nach dem letzten Ölwechsel gefragt :shocked:
Da ich sie beim Händler gekauft hab ,hoffe ich aber dass ich keine großen Überraschungen erleben werde....:thinking:

[Tigger]

Ich glaube, es ist alles halb so wild. Die Else scheint, nachdem was ich hier im Forum sehen kann, offenbar recht solide. Aber dennoch versucht man sich natürlich soweit es geht "abzusichern". Ich bin so ein "auf-Nummer-sicher-geh"-Heini... ;-)
Und ich habe natürlich kein Interesse zwischen den Millionen tollen Elsen ausgerechnet das Montagsmodell zu erwischen.

[Hodl]

Also so wie ich das sehe hast du ja schon sehr viel Punkte aufgeschrieben. Ich hatte damals nur die Steuerkette und das Schwingenlager im Zeiger und wenn ich ehrlich bin
als ich das Teil gesehen hab wusste ich das Sie mir gehört :heilig:
Allerdings hab ich dann doch auch das Pulley richten müssen und der Spanner war auch schon auf ich glaub 17Zäne raus - also schleunigst das TBKS eingebaut und seither fahr ich (bis auf die umbauzeit).
Und vergiss nicht - du kaufst ein gebrauchtes Fahrzeug, kein neues!
Viel Erfolg und Gruß
der Hodl

[Jogi]

Moin Moin,

wenn Du nur fahren und nicht groß umbauen willst such dir eine nach 1996 mit der Rutschkupplung, gepflegt (möglichst Scheckheft) die optisch und technisch gut dasteht. Ende der 80er und Anfang der 90er wurde die LS gerne als Fahrschulmopped eingesetzt und/oder ging durch mehrere Hände bei entsprechend wenig Pflege. Eine neuere, von einem älteren Besitzer der die gepflegt und die nicht teure Wartung machen lassen hat bist Du recht gut beraten.

Im Endeffekt weiß man halt nie was man kriegt. Bei Einzylindern hieß es früher da kannste ca alle 50 tkm mit ner Überholung rechnen. Wenn die Kiste gescheid warmgefahren wurde und immer vernünftig behandelt wurde sind auch Laufleistungen ohne Überholung von 70-100 tkm möglich. Viel Kurzstrecke, untertouriges Fahren und sofort losheizen killt jeden Motor auf Dauer.

Vernünftige Modell müssten ausreichend im Bereich 2000-2500 Euro zu kriegen sein. Darunter muss man schon sehr viel Glück haben wenn es was taugen soll.

Gruß

Jogi

[Tigger]

Vielen Dank!

Äußert sich das Stopfen-Problem nur durch Schwitzen oder durch noch mehr?
Hab gefunden vorne links im Kopf neben Auspuffstutzen in den Schraubenkanal leuchten und gucken ob es dort feucht ist.

Quelle: http://www.ls650.eu/community/showthread.php?12595-Zylinderkopf

[WES-AP10]

zur Ergänzung:

Am Riemenrad wackeln, ob die Ruckdämpfer verschlissen sind.

[mervyn]

In einem anderen Kaufberatungsthread wurde das ja schon angesprochen: Deine Gründlichkeit in allen Ehren, aber kein Interessent fängt an meine Karre zu zerlegen, wenn er sie vorher nicht bezahlt hat. Am Riemenrad wackeln, am Pulley wackeln, Karre auf den Lift um alle Lager zu prüfen: gerne. Aber mein Mopped mit Werkzeug zerlegen? Würde ich nicht zulassen und ich bin einer, der eher schlechter als zu gut beschreibt und ganz sicher niemanden bescheißen will. Trotzdem würde sich alles in mir sperren, einen Wildfremden an meiner Karre schrauben zu lassen, der sie dabei unter Umständen noch beschädigt und dann geht der Stress erst richtig los.

Ich habe meine LS 500 Meter probegefahren, aufgrund des Pflegezustands uind der geringen Laufleistung nur oberflächlich nach Ölaustritt und Rost im Schwingenlager geguckt und sie dann bezahlt. Es sind ja nun auch keine superteuren Maschinen mit noch teureren Folgekosten, wenn etwas nicht okay ist. Bei teuren Käufen würde ich wohl zur Dekra/TÜV mit dem Objekt der Begierde und dort für ein paar Taler checken lassen, aber in den Preisregionen, in denen sich die eLSen befinden, sollte man die Kirche auch im Dorf lassen und nicht zwingend mit 3 DIN A4 Blättern anrauschen, Werkzeug auspacken und jedes potenzielle Kaufkrad drei Stunden begutachten.

In dem angesprochenen Preisrahmen bis 2500 Euro bekommt man sehr gepflegte LS 650 mit wenig Laufleistung, wenn man sparen will und unter 1000 Euro kauft, dann kauft man eben auch ein wenig Arbeit und Investition mit. Aber gerade bei solchen "Schnäppchen" steht dann so eine "Untersuchung" in keinem Verhältnis mehr zum Kaufobjekt, finde ich.

[Tigger]

Ergänzung eingetragen. :-)

Generell sehe ich den Thread hier nicht nur für mich. Und für manch Eine/n kann es einen ziemlichen Unterschied machen, ob die Mopette 1.500€ oder 2.500€ kostet. Und schließlich könnte ich mir vorstellen, dass in solchen Preisregionen oft auch Leute suchen, bei denen nicht nur die Finanzlage, sondern auch die Erfahrungslage eher knapp bemessen ist. Also hab' ich mir gedacht, versuche ich einen Thread hinzukriegen, der das mal übersichtlich zusammenfasst.
Die Checkliste ist doch schnell gemacht und von "Auseinanderschrauben" kann keine Rede sein.

Außerdem unterstelle ich dem Verkäufer erstmal nur Unwissenheit, wenn er einen relativ hohen Preis für ein eher problematisches Exemplar aufruft, vielleicht weil persönliche Erinnerungen dranhängen oder er sich einfach über den Marktwert nicht klar ist. Nicht alle verkäufer wissen so genau, was sie da eigentlich verkaufen. Die verkaufen vielleicht einfach nur das Mopped, auf dem sie lange gefahren sind, oder das sie früher mal gefahren sind und das jetzt schon ein paar Jahre in der Garage rumstand.

[mervyn]

- Pulley (Rost etc. - mit 8er Nuss 3 Schrauben lösen und mal reinschauen)


Mir ging es eher um den zitierten Punkt und eben vorgreifend aufgrund des anderen Threads, den ich gerade nicht finde, in dem dann auch nach dem Kerzenbild geschaut werden sollte und "mal eben" der Tank runtergenommen wird, um sich Elektrik und Co. gleich mit anzusehen.
Natürlich ist es sinnvoll sich ein Mopped so gründlich wie möglich anzusehen und mit typischen Krankheiten im Hinterkopf auf den Zahn zu fühlen. Aber eben, wie ich finde, im Verhältnis zum Kaufobjekt. Würde ich meine eLSe verkaufen wollen und jeder käme mit einer elendig langen Checkliste, die gründlich abgearbeitet werden würde, müsste ich den Preis schon für die Zeit, die das bei x Interessenten kostet, höher ansetzen.
Ich sehe das so: Wenn ich ein Gebrauchtfahrzeug kaufe, ganz gleich ob Auto oder Motorrad, dann gucke ich nach dem Gröbsten. Mir ist im Vorfeld klar, dass ich kein Neufahrzeug und auch keine Garantie bekomme und wenn ich nicht über massenhaft Rost, auffällige Geräusche oder offensichtliche Schäden/Fehlfunktionen bei dem üblichen Check stolpere, dann kaufe ich in dem Wissen, dass da etwas kommen kann aber nicht muss. Gerade bei der LS gibt es ja wirklich wenige Dinge, die richtig teuer werden können und davon kannst Du keine mit der o.g. Liste ausschließen (Getriebeausgangswelle/Pulley mal außen vor, dürftest Du bei mir ja nicht mit Werkzeug ran). Der Rest fällt eben unter Gebrauchtkauf und Restrisiko - zumal man aus 2500,- mit egal welcher Liste und Ergebnissen nicht mal eben 1500,- Taler machen kann, wenn der Verkäufer nicht wirklich treudoof fern des Marktwertes inseriert hat.

Ich würde ein Diagramm für den Marktwert sinnig finden, in dem Alter, Laufleistung, Zustand und Preis in Relation gesetzt werden. Vielleicht kann man damit Einsteigern helfen nicht viel zu viel für einen Haufen Schrott zu zahlen. Und dazu dann eine knackige (werkzeugfreie) Liste, die beim Besichtigen vor den offensichtlichsten Schäden bewahrt. Da dann aber auch konkreter als bisher - also wie dick sollten Bremsbeläge sein, was sollte die Bremsscheibe NICHT aufzeigen, welche Geräusche beim Schieben sind gemeint, wie lese ich DOT auf den Reifen ab und wie alt dürfen sie maximal sein etc. pp.
Wenn Du den Startbeitrag da immer aktuell hältst, kann das dann wirklich ne große Hilfe für Unerfahrene sein.

[Hodl]

Das war der Grund warum ich das hier geschrieben hab



Und vergiss nicht - du kaufst ein gebrauchtes Fahrzeug, kein neues!

der Hodl

[Hoschi]

Servus Tigger, deine Liste am Anfang ist ja sehr umfangreich und alles Wichtige hast du eigtl. erwähnt.
Schön das sich da jemand vorbereitet:top:
Aber wie schon gesagt wurde, du bist im Begriff ein altes Motorrad zu kaufen.
Da sind Abstriche nun mal zu machen und etwas Arbeit einzuplanen.
Ich geh mal davon aus(Deiner Liste nach bin ich ziemlich sicher)du hast dich vorher schlau gemacht.

Noch ein Wort zum Post von Melvin: Wenn ich meine eLSe verkaufen möchte(Anfragen sinnlos, bleibt meine!)und mich fragt jemand ob er die Pullyabdeckung abschrauben darf(sind doch nur drei Schrauben)dann sag ich da doch gleich zu, weil ich weiß das er sich mit dem Teil auseinandergesetzt hat und nicht was zum "Verheizen" braucht.
Ist aber nur meine Meinung!

Sorry, Tippfehler: Mervin

[Ralle-bln]

Also ich hab noch nie ein Moped nach Checkliste gekauft. Wenn ich mir ein Moped angeschaut habe, dann ist anhand von Beschreibung und Bildern schon ne Kaufentscheidung gefallen, sonst würd ich nicht hin fahren. Wenn ich mir ein Moped anschauen fahre, dann egtl. nur noch um den Gesammteindruck des Objekts zu bestätigen und den Verkäufer auf Glaubwürdigkeit zu checken. Ansonsten: "Else kaufen und Else fahren ist und bleibt ne Bauchsache."

Gruß Ralle

[vauzwo]

Also die Liste ist ja schon fast ne Abnahme für Neuwagen.

Nötig:
Die TBKS Frage-weil das kann schnell zum teuren Motorschaden führen
Sitzt Pully fest auf der Verzahnung der Getriebeausgangswelle, denn das gibt ne teure Reperatur.

der Rest sind normale Verschleißteile, die in die Preis-Verhandlung eingehen.
Und wenn innen im Motor was schon fast kaputt ist, ist das Gebrauchtfahrzeugrisiko.
km Stand und äusseres Erscheinungbild können auch täuschen.
da kenne ich genug Leute, die Putzen und Pollieren, aber Technisch können sie leider NICHTS.
Restrisiko bleibt immer.