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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : motor startet schlecht



KP23
14.02.2015, 04:07
Da grade erst das Nadelventil durchdiskutiert wurde fällt mir da auch wieder was bei mir ein;

Mein motor springt nach standzeit von mehr als 24h schlecht an. Wenn sie täglich bewegt wird ist alles super.

Ich muss dann immer ein bischen rumorgeln lassen, bis sie anspringt. Alternativ tuts auch den Hahn auf pri zu drehen.

Leihenhafte meinung; wenn ich sie zu lange stehen lasse verschwindet sprit aus meinem Vergaser??

Kann das sein? und wenn ja, woran kanns liegen?


Grüße
KP

DWausH
14.02.2015, 09:55
Also nach ein paar Tagen verdunstet durch die Belüftung nicht soviel das es sich beim Starten bemerkbar macht. Wenn allerdings die Ablassschraube nur ganz wenig undicht ist, das es zwar verdunstet aber noch nicht tropft, könnte ich mir vorstellen dass der Schwimmerstand schon nach 1-2 Tagen zu niedrig ist. Aber das müsste man auch riechen, also erstmal mit n Finger fühlen ob es da feucht ist.

D'artagnan
14.02.2015, 10:44
ich hatte das auch mal...letzten Endes war die Membrane des orig. Benzinhahn schuld, seit ich den manuellen (ohne Unterdruck) drauf habe ist alles wieder gut.

StevenAirbourne
15.02.2015, 00:17
KP - Das selbe Problemchen habe ich auch und ich mache das auch mit der kurz auf PRI-Stellung.
Ich denke auch das es am Benzinhahn liegt. Meine Ablasschraube ist auch immer trocken.

Im Moment muss ich mich aber darum erstmal nicht kümmern, da mein Motorrad halbzerlegt in der Garage steht.
Es fehlt nicht mehr viel zum Motorausbau, nur noch wenige Schrauben und Muttern.

KP23
15.02.2015, 17:55
Aber wie kann es sein, dass ich bei nem kaputen sprithahn zuwenig sprit in der schwimerkammer habe? der fängt ja nicht an sprit zu saugen...^^

DWausH
15.02.2015, 18:03
Richtig, denn wenn du kurz auf PRI stellst und sie dann besser anspringt heißt das doch das zuwenig Sprit im Gaser war, aber wo ist der Sprit nach kurzer Stanzeit geblieben, deswegen meine Vermutung.

Viertakter
17.02.2015, 00:49
Moin!

Also bei mir dauert dieses "Leiden" einige Tage, bevor ich ohne Priming erstmal orgeln muss. Natürlich verdunstet immer ein wenig Sprit aus der Schwimmerkammer, aber dass eine entsprechende Menge bereits nach 24 Stunden verdampft oder versickert ist, ist so eigentlich nicht normal.
Einge Tage aber kann noch verstehen und auch vertreten.

Dass das "orgeln" dann ein wenig dauern kann, hat eventuell mit dem Unterdrucksystem zu tun. Ich hab da mal ein "Maling" gemacht:
15161
in der Zeichnung oben rechts ist das sogenannte Rückschlagventil, im Foto ist der kleine Gumminupsi nicht (mehr) zu sehen, weil nicht mehr da :(
Ein "Unterdruckstoss" über den Schlauch zieht das Gummikäppchen von den vier Bohrungen weg, die Fläche über die die Luft herausströmen kann ist also deutlich grösser. Nachdem der "Unterdruckstoss" wieder weg ist weil der Motor nicht mehr ansaugt, legt sich der rot gezeichnete Gummikegel wegen Form und somit Vorspannung wieder über die Bohrungen, nur der einzelne sehr kleine Bypass bleibt offen wegen dem notwendigen Druckausgleich.

Ich hab "Unterdruckstoss" in Anführungszeichen geschrieben, denn eigentlich ist es der atmosphärische Druck LINKS von dem Ventil, der die Luft aus der Kammer rechts von der Membran herausdrückt... Rechts ist der ja Richtung Brennraum zum Teil entschwunden.
Wenn wir dabei bleiben, drückt nun der atmosphärische Druck auf die (blaue) Membran gegen die Feder, die Membran wandert nach links und gibt den Kraftstoff-Fluss frei, bis der "Unterdruck" ausgeglichen ist über den ollen löcherigen Vergaser. Die Erdanziehungskraft hilft auch noch dabei ein wenig, weil es den Sprit ja nach "unten" drängt.
Die Membran gibt also, schlau gedacht, den Spritfluss länger frei, als der Ansaugtakt dauert. Dennoch dauert es bei einer leeren Schwimmerkammer selbst auf "PRI" einige Sekunden, bis genügend Kraftstoff im Vergaser ist. Noch etwas länger, wenn man "orgeln" muss...

Dieses rot gezeichnete Rückschlagventil aber ist aus Gummi und wie ich vermute, aus einer Gummisorte, die die Äthanolbeimischung unseres Sprits nicht verträgt und darüberhinaus sowieso altert. Bei dem Membrandeckel aus dem Foto jedenfalls war das Gummi sehr weich, fast matschig. Fast so wie ein Kaugummi. Reine Alterung würde ich verstehen, wenn der Ventilkegel verhärten würde.
Wenn ich mich nicht irre, taucht der Kraftstoffhahn erst seit Einführung des Äthanolanteiles gehäufter als Fehlerquelle auf. Früüüüher waren einige Prozent Methanol, als Abfall aus der Erdöldestille (heute wird ja gecrackt und kaum noch destilliert...) und Methanol ist lösemitteltechnisch schon etwas anderes als Äthanol, Propanol oder wie die ganzen Alkohole noch heissen.

Sollte also dieses Rückschlagventil defekt sein, dauert es beim "orgeln" deutlich länger, denn der "Unterdruckstoss" wird ja nicht mehr künstlich verlängert.
Ebenfalls ist das der Effekt, wenn die LS etwas "getrieben" wird und mehr Sprit braucht als beim gemütlichen herumbummeln. Normal sollte bei munterer Fahrt durch Trägheit und die verschiedenen Öffnungen des Rückschlagventils die Krafstoffmembran nahezu dauerhaft geöffnet sein. Fehlt dieses "Speichervermögen des Unterdruckes" in der rechten Membrankammer, wird sie bei jedem Ansaugen nur kurz geöffnet und das reicht dann nicht für einen gestreckten Galopp. Mit der Feder zu experimentieren wird kaum was bringen, es sei denn, man rechnet das alles neu durch. Falldruck des Sprits, dennoch sicheres Schliessen usw.

ein probates Mittel sind da die rein mechanischen Kraftstoffhähne, denn gebrauchte originale können auch bereits defekt oder angeschlagen sein.
Ein neuer originaler Hahn kostet bei Suzuki ja richtig Pappe. Da hilft bei solchen Malesschen eben nur hier und da das Umschalten auf "PRI".

Ist so meine "Denke" dazu... (Wie der unvergleichliche Dieter Hildebrand zu dem modernen Wort stand, sprach er wie folgt: "Soso, er hat eine Denke! Da bekomme ich aber eine Staune!")

Gruss Lutz

KP23
17.02.2015, 01:34
Danke Lutz!
Super Erklärung!

Es kommt beim orgeln also nicht schnellgenug sprit nach, wenn mein benzinhahn nicht mehr so frisch ist.

Aber einfach noch des diskutierens willen und weil du so schön erklären kannst ;)

Was ich immernoch nicht verstehe;
Wo ist der nach 24h fehlende sprit?
Wenn ich fahre und sie, sagen wir 6h, abstelle, springt sie danach super an. direkt nach dem ersten ansaugen/verdichten. also zum erstmöglichen OT

nach deiner erklärung müsste es dann ja auch schon startschwierigkeiten geben, da ein defekter sprithahn ja eine konstante fehlerquelle ist.
Der fehler trit aber nicht konstat auf. halt nur nach Standzeitzeit größer X

vauzwo
17.02.2015, 08:55
Der fehlende Spritt befindet sich dann meist im Motoröl.
Mit anderen Worten, der sickert durch.
Ist aber nicht tragisch, denn bei warmen Motor verdampft er.
Wird nur tragisch wenn man keinen automatischen Hahn hat und den ein halbes Jahr offen stehen lässt, dann sickert der halbe Tankinhalt durch:yeah:

Wenn du evtl. auch bei Vollgas Probleme hast, rumstottern und knallen, dann wird es Zeit auf einen Hahn ohne Unterdrucksteuerung umzurüsten.
Da gibt es reichlich Infos hier im Forum.

DWausH
17.02.2015, 09:10
Was ich immernoch nicht verstehe;
Wo ist der nach 24h fehlende sprit?
Das würde mich auch mal interessieren, das sehe ich keine Verbindung zum Benzinhahn.

hmt
17.02.2015, 09:18
Das sickert nix ins Öl. Wie soll denn der Sprit von der Schwimmerkammer in den Motorblock kommen. Ein bischen Sprit verdunsten und der Rest reicht nicht aus um gleich zu starten. Vorallem wenn der Choke noch gezogen wird. Komisch ist auch dass bei dem sooo teueren Benzinhahn gegeizt wird. Alles andere wird doch auch gekauft und dranngeschraubt.

Seitenschneider
17.02.2015, 09:48
Man sagte mir, dass es kaum das fehlende Quantum Sprit ist, das nach Standzeit das Anspringen verhindert, sondern eher der volumenmäßig kaum zu messende Bestandteil des modernen Sprits, der für eine "zündende" Zündung sorgt. Ich stelle mir vor, dass das Zeugs sich über die nicht immer geschlossenen Ventile vom Schwimmer über den Brennraum in den Auspuff entfleucht. Bei mir hilft, beim Starten mal kurz und beherzt den Gasgriff zu betätigen.
Heinz

Wesch
17.02.2015, 09:51
Hallo

Doch, bei kaputtem Hahn und Vergaserschwimmernadel sickert Sprit wohl ins Öl.
Das habe ich selbst erlebt.
Soviel, dass beim Starten das Öl bzw Sprit/Ölgemisch durch die Kurbelwellenentlüftung in den Lufti läuft und dann auf den Boden
über die Luftfilterkastendrainage.

Dummerweise steht das Bike mit dem Motoreinlass etwas tiefer als der Vergaser .

75 Euro für nen neuen Hahn sollte man sich wirklich leisten können.

mfG. Günther

Viertakter
17.02.2015, 09:56
KP: Wo sich dein Sprit so schnell hinverkümmelt, weiss ich auch nicht. Ein Teil wird natürliche Verdunstung sein, aber das ist normal eben nie so viel, dass es nach einem Tag nicht mehr reicht, die Düsen ausreichend zu versorgen.
Ich vermute auch, dass bei dir eine undichte Stelle ist. Dichtung der Ablass-schraube oder ein Haarriss im Schwimmerkammergehäuse (wurde ja schon geschrieben), evtl. noch ein extrem niedrig eingestellter Schwimmerstand mit vermutlich vergrösserten Düsen zum Ausgleich, fällt mir grad noch ein...

Sollte es eine Undichtigkeit sein, muss man daran denken dass Sprit recht flüchtig ist und nicht unbedingt einen Tropfen bilden muss. Aber so etwas wie eine feuchte Stelle sollte dennoch zu finden sein wenn man aufmerksam alles absucht. Das ist vermutlich kein Routine-Fehler!

Gruss Lutz

hmt
17.02.2015, 12:19
Doch, bei kaputtem Hahn und Vergaserschwimmernadel sickert Sprit wohl ins Öl.

Das stimmt so natürlich wenn der Benzinhahn und das Schwimmernadelventil undicht sind. Hier springt der Bock aber nicht an weil zuwenig Sprit im Vergaser ist.

.

D'artagnan
17.02.2015, 13:05
Nimm doch mal n Streichholz und such das Loch wo der Sprit rauskommt.....:rolleyes:

Jetzt mal wieder Ernst: bei meinem Sprithahn trat das Problem sporadisch auf, öfter ließ er genug Sprit durch. Nur einmal nicht: auf dem Nürburgring. Ich hab ihn ersetzt und alles war wieder gut.
Die Membrane war wie n Blumenkohl anzusehen.

dLzG

vauzwo
17.02.2015, 13:43
Rüstet einfach auf den 11 Euro Normal Hahn um Plus 2,- zum verschliessen der Unterdrucköffnung am Vergaser Plus 1-2 Euro für einen neuen Benzinschlauch ( Man kann aber auch den alten benutzen ) und ca 10min Arbeit.
Dann muß man den Hahn zwar Manuel öffnen und bei längerem Abstellen ( also an der eisdiele kann man ihn auf lassen ) auch manuel schliessen, aber daer funktioniert.
Die Automatischen sind halt Uralt, da altern einfach die Materialien und daa fangen Macken an.
Tauschen bevor man total Ausfall liegenbleibt.
Leider sind neue Unterdruckgesteuerte teuer.

Wesch
17.02.2015, 14:26
Hallo

Auf die Gefahr hin, dass dies schon mal geschrieben wurde, zieh mal den Vacuumschlauch vom Hahn oder Vergaser ab.
Wenn du auch nur glaubst, dort etwas Sprit zu sehen , ist der Hahn hinüber.
Der Schlauch muss furztrocken sein.

Eine poröse Hahnmembran kann vielleicht noch in etwa funzen bei laufendem Motor, nicht aber bei Startversuchen, wo
das Motorvacuum doch sehr viel geringer ausfällt.

mfG. Günther

rostocker
17.02.2015, 16:28
Wenn kurz Pri hilft fehlt offensichtlich Sprit im Vergaser. Wo kann er hin sein? 1.Gehäuseablaßschraube undicht,2.Schwimmerstand zu tief. Abhilfe: Vergaser direkt nach abstellen des Motors ablassen, es sollten ca. 45 ml herauskommen. Wenn viel weniger (unter35ml) Schwimmerstand korrigieren. Wenn 45ml dann ca.24h nach dem nächsten Abstellen nochmal ablassen und wenn dann weniger als ca. 40 ml Leckage suchen.

Viel Glück Michael

KP23
17.02.2015, 19:01
Wenn kurz Pri hilft fehlt offensichtlich Sprit im Vergaser. Wo kann er hin sein? 1.Gehäuseablaßschraube undicht,2.Schwimmerstand zu tief. Abhilfe: Vergaser direkt nach abstellen des Motors ablassen, es sollten ca. 45 ml herauskommen. Wenn viel weniger (unter35ml) Schwimmerstand korrigieren. Wenn 45ml dann ca.24h nach dem nächsten Abstellen nochmal ablassen und wenn dann weniger als ca. 40 ml Leckage suchen.

Viel Glück Michael

Das ist mal ein Wort! :top: :top:

Ralle-bln
18.02.2015, 19:06
Ist ja ne kleine Diskursionsrunde geworden. Ich hätt da noch ne andere Idee, warum nach längerer Standzeit Startschwierigkeiten auftreten können. Ist jetzt aber nur ne Kopfgeburt, keine praktische Untermauerung.
-Ventile im Zylinderkopf-
Angenommen beim abstellen des Motors bleibt der Motor im Ansaug- oder Auslasstakt stehen, also paar Ventile bleiben offen. Dann kann sich etwas Korrision zwischen Teller und Sitz bilden. Bei kurzer Standzeit ist dies vernachlässigbar. Aber bei längerer Standzeit könnten Krümelchen ein dicht schließen beim nächsten Startversuch verhindern. Dann muß mann erst den Schmutz platt kloppen, damit wieder im Brennraum Verdichtung entsteht.
Ist das Schwachfug? Oder währe das eine Erklärung?

Gruß Ralle

KP23
18.02.2015, 19:25
auch mal so aus dem kopf- dann müssten ja nach gleicher standzeit auch die kolbenringe festrosten ond riefen in den zylinder schleifen.
ich hab aber noch von keinem gehört, der zum auswintern jedes jahr einen neuen Übermass einsetzen muss..^^

DWausH
18.02.2015, 20:51
.............Ist das Schwachfug? .................

JA, denn hier geht es um 24 Stunden Standzeit

blue-thumper
18.02.2015, 23:31
das problem ist mir sehr gut bekannt.
zu 90 % liegt es an der zündkerze oder sogar zündspule, es muß sich noch nicht einmal der schwimmerstand senken 24 stunden reichen schon das der sprit etwas von seiner zündfähigkeit verliert und wenn da entweder kerze oder spule nicht optimal sind springt der motor schlecht an.
aber ich würde auch den unterdruckschlauch genau kontrollieren, falls dieser undicht ist und der motor läuft vor dem ausmachen noch im stand kann es sein das in dieser zeit wenig sprit nachläuft und erst bei pri passt das wieder.
im übrigen ist das mit dem manuellen hahn nicht schlecht, wenn man ihn aufmacht steht er praktisch immer auf pri und ist nicht auf den unterdruck angewiesen, und wer einmal den tank mit dem hahn abgebaut hat wird ihn nie wieder hergeben.