Nochmal: Tickergeräusche aus der Kopfgegend...Nockenwelle?

[ejonu]

Wie ich schon hier (http://www.ls650.eu/community/showthread.php?11380-Klackerger%C3%A4usche-nach-dem-Start) beschrieben habe, macht die eLSe ziemlich scharfe Ticker-Geräusche aus der Kopfgegend.

Hab jetzt den Kopf auf und einige Fotos gemacht, und würde gern Eure Meinung dazu erfahren.

Den Einlassnocken (Bild 1) hats offensichtlich erwischt. Sieht aus wie Abplatzer der Härtungsschicht.

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Der Auslassnocken hat auch einen winzigen Abplatzer, aber m.E. kaum der Rede wert.

Ist das eigentlich normal, dass die Laufflächen der Nockenwelle (Bild 2, linkes Lager) so porös aussehen? Hätte da eher etwas glatt-glänzendes erwartet. Die sehen aber alle so aus, gleichmäßig ringsum.

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Die Gleitflächen der Kipphebel (Bild 3,...wie heißen die eigentlich im Fachjargon?) sehen noch ganz manierlich aus, die Flecken auf dem Einlasskipphebel sind nur Flecken, keine Vertiefungen (Abplatzer).

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Die kopfseitigen Lagerhälften (Bild 4 u. 5) sind m.E. auch o.k., ohne erkennbare Unregelmäßigkeiten, die anderen Hälften (im Kopfdeckel, ohne Bild) ebenfalls.

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Der einzige offensichtliche Defekt sind also die Abplatzer am Einlassnocken, kann SOWAS die sehr deutlich vernehmbaren Tickergeräusche verursachen, und warum gehts nach 10 - 20 sec weg?

Gruß
Andreas

[Viertakter]

Moin!

(Bild 1) sieht eigentlich normal aus... Suzuki hat da gewisse Problemchen mit Lunkerstellen (keine Abplatzer aka Pitting, sondern Lufteinschlüsse im Guss!), sodass eine neue Nockenwelle auch bald wieder so aussieht. Für mich wären die Lunker noch gut erträglich. Wie man auch am Tragbild der Gleitflächen der Kipphebel sieht, "frisst" das da nicht. Kleinere Lunker sind nicht schädlich, eher sind sie ein kleines zusätzliches Ölreservoir. Deutlich grössere Lunker könnten aber mit ihren Rändern schon an den Kipphebelflächen spanabhebend fressen. Dabei würde der Ölfilm quasi abgeschnitten.

(Bild 2) Guck dir mal ne neue Nockenwelle an, da sind die Lagerstellen auch nicht poliert sondern haben ihre Rauhtiefe gleichmässig über den ganzen Korpus.
Das ist hier ok und daraus erkennt man auch, dass der Ölfilm "trägt", sich also Metall und Metall gar nicht berührt. Trotzdem können im Laufe der Zeit die Lagerstellen deutlich blanker hervortreten. Ist auch OK.

(Bild 3) hier sieht man schon den Streifen im Chrom wo die höchste Last anliegt Also grösster Druck bei kleinster Fläche. Ob das jetzt schon erneuerungsbedürftig ist, kann ich so nicht sagen. Ich kann die Tiefe dieser "Rille" nicht beurteilen. Im Zweifel würde ich sie schon ersetzen.

(Bild 4 und 5) sieht auch gut aus.... Das Einbauspiel kann man hier nur mit "plastigauge"-Streifen und Mass-Skala ermitteln. Die Flächen sehen aber gut aus, die Rauhigkeit im Alu hält ja auch Öl...

Im ersten Thread hast du geschrieben, dass beim Gasgeben nach dem Start das Tickergeräusch schneller weggeht. Ist logisch, denn dann fördert die Ölpumpe ja auch flotter das Öl in den Kopf und dann baut sich da der Öldruck auf und die Lagerstellen müssen nicht mit verbliebenem Öl über die Runden kommen. Ich persönlich halte das Bildmaterial alles (bis auf die evtl. fragwürdigen Verschleiss-Rillen auf den "Pads") für ganz normales Verhalten und Aussehen. Evtl. bist du nur ein wenig überempfindlich.

Normal sollte man auch aufsitzen, starten und sinnig losfahren. Nicht im Stand nach dem Start tuckern lassen. Da ist die Förderleistung der Ölpumpe tatsächlich nicht so dolle. Wozu das Tuckern im Stand gut sein soll, erschliesst sich mir nicht. Du merkst es ja selber: Gibst du ein- zweimal Gas, ist das Tickern weg.

Gruss Lutz

[ejonu]

Thanx für die ausführliche Antwort.

Ich denke, ich werd die Kipphebel mal erneuern, die Nockenwelle vielleicht auch, hängt vom Preis ab.

Gruß
Andreas

[Bauer]

Hi,

die Kipphebel haben es m.E. hinter sich;
vgl. das "Eingelaufene" am rechten Kipphebel unten links.
Bei der Nocke wäre ich auch skeptisch.
Das Risiko ist halt, das die Macken in der alten Nocke
die schönen neuen teuren Kipphebel "zerdeppern".
(Abgesehen von den Abplatzern kann man bei Nockenwellen
auch die (größte) Nockenhöhe messen als Indiz für Verschleiß,
Werte stehen im Bucheli.)

MFG, Bauer

[der-wirre-Irre]

Geb ich Bauer Recht, die Kipphebel würde ich auch rausschmeißen. Nockenwelle neu ca. 180€, dzu Kipphebel und n bißchen Kleinkram, ca. 120€.
Aber wenn du dir schon die Arbeit machst, solltest du die die Ventilschaftenden mal mit der großen Lupe betrachten.
Bringt ja nichts, wenn du in einem halben Jahr den Kopf runternehmen musst, weil es die Ventile oder die Schaftdichtungen hinter sich haben.
Dann lieber gleich richtig. Wird zwar teurer dafür ist dann ne Weile Ruhe.

[blue-thumper]

zuerst einmal ist die lunkerbildung kein suzuki problem, yamaha, honda, kawasaki haben teilweise die gleichen probleme.

was mir hier sorgen machen würde wäre der komische abrieb des rechten kipphebels (foto) der plötzlich ein paar milimeter vor dem rand endet, das kommt entweder von einer fehlenden (halbmondförmigen) nockenwellenführung oder von fehlenden oder defekten spannfederringen an der nockenwellenwelle.
aber es könnte auch sein das es an der nockenwelle selbst liegt denn da sieht es so aus das sich genau in diesem bereich eine unregelmäßigkeit (absatz) befindet.
wie auch immer, wenn hier etwas erneuert werden muß dann welle und kipphebel, alles andere wäre murks.

[ejonu]

So, hab jetzt die Nockenwelle und beide Kipphebel incl. Achsen erneuert (bei KFM alles zusammen für unter 300 €).

Das Klackern/Tickern ist definitiv WEG, erstaunlicherweise ist auch der Spritverbrauch deutlich gesunken. Vorher musste ich so bei ca. 160-165 km auf Reserve schalten, nach der Kopfüberholung bin ich erst bei 193 km auf Reserve gegangen.

Nochmals Danke für alle Tipps und Kommentare.

Gruß
Andreas