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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 4 Gang-Getriebe in 5 Gang Gehäuse ?



Carsten
10.08.2014, 05:23
Moin Zusammen,

ist das Getriebegehäuse bzw. der Motorblock vom 4 und 5 Gang-Getriebe soweit identisch das man in einen 5 Gang-Motor ein 4 Gang-Getriebe einbauen kann ?

Gruß
Carsten

Viertakter
10.08.2014, 08:39
Moin!

Jo, geht einwandfrei. In dem Punkt gibts bei den Gehäuseteilen keinen Unterschied.

Gruss Lutz

sticht
10.08.2014, 12:07
... und funzt super ... !!

Carsten
10.08.2014, 17:52
Danke für die schnellen Antworten.
Das hört sich ja prima an :-)

Viertackter, du schreibst "... in dem Punkt gibt es keine Unterschiede der Gehäuseteile"
Gibt es sonst irgendwelche wesentlichen Unterschiede die man wissen sollte wenn ich mir für mein `88 er Chopperprojekt einen Motor suche , der früher oder später definitiv 4 Gänge haben soll. Die Leistung ist mir im großen und ganzen egal.

Gruß
Carsten

Viertakter
10.08.2014, 18:18
Hi Carsten!

Unterscheidungen gibts in den Motorgehäusen (soweit ich weiss...) nur bei den Aufnahmen für das zweite Zwischenritzel vom Anlassergetriebe. Da ist im Laufe der Zeit noch eine Versteifungsstrebe "gewachsen", die das Ausbrechen der Bohrung im Gehäuse verhindern soll wenn der Freilauf in Dutten geht.

Kann sein dass es hier und da noch marginale Änderungen gegeben hat, aber grundsätzlich kannst du jedes Gehäuse hernehmen und alles passt rein und dran.
Sogar die ersten Motore mit Vierganggetriebe hatten bereits die Bohrungen für die zweite Schaltgabelwelle, die ja nur beim Fünfganggetriebe benötigt wird.
Das Vierganggetriebe kommt ja mit einer Schaltgabelwelle aus.

Wenn du einen Viergangmotor oder das komplette Getriebe mit Schaltwalze usw. auftreibst, dann achte auf jeden Fall auf die Verzahnung der Getriebeausgangswelle. Diese Welle gibts nicht mehr als Ersatzteil, also muss das schon 100%ig sein.

Eine weitere Unterscheidung betrifft (aber nur) den Lima-Deckel. 1996 bekam da das zweite Zahnrad (2 Ritzel) vom Anlassergetriebe noch eine Rutschkupplung. Damit wurde es breiter (auch das erste Zwischenrad!) und die Lagerbohrung wanderte dafür tiefer in den Limadeckel hinein. Ebenfalls müssen Polrad und TCI-Zündungsbox zueinanderpassen. Bei den späteren Modellen ist die Induktionslasche auf dem Polrad länger und die CDI/TCI hat 2 Stecker statt einem.

Gruss Lutz

Jogi
10.08.2014, 18:55
Moin Moin,

ich weiß ja nicht was Du vorhast, aber wenn da auch ein wenig legal an der Geräuschkulisse gedreht werden soll würde ich dir zu einem Fünfgangmotor raten.

Gruß

Jogi

Carsten
10.08.2014, 20:56
Hi Lutz,
besten Dank für die detailreiche Beschreibung.

Hi Jogi,
als Auspuff wird das Moped letztendlich einen Eigenbauauspuff erhalten, welcher legalisiert werden soll. Beim Auspuff geht es mir nicht um möglichst viel Phon sondern um satten dumpfen Sound und um die optische Gestaltung. Nebenbei wird der original Luftfilterkasten auch weichen müssen, er wird aber durch einen Anderen ersetzt, also kein offener Trichter oder so.

Warum sollte ich lieber einen 5-Gangmotor nehmen?

Gruß
Carsten

Viertakter
10.08.2014, 21:34
Beim Fünfgangmotor wird im 3. Gang gemessen (50 km/h) und beim Viergangmotor im 2. Gang.
Dabei dreht der Viergangmotor natürlich höher und das kann sich gut im Messergebnis niederschlagen. Naja eher nicht gut....

Aber je nach dem, wie gut du den Dämpfer bauen kannst, ist dein Ziel durchaus erreichbar.
Ich wünsch dir Glück dabei, denn das wirst du auch brauchen, sowie einen AAS-Prüfer, den du rechtzeitig(!!) in deine Vorhaben einweihen solltest.

Gruss,
Lutz

Jogi
10.08.2014, 21:47
Moin Carsten,

aus den von Lutz genannten Gründen würde ich auch den Fünfgangmotor nehmen. Genauer würde ich einen möglichst neuen LS-Motor nehmen (wegen der Rutschkupplung) und dann ggf das Polrad und die alte CDI verwenden. Das alles in einen möglichst alten Rahmen und Du solltest die maximalen Möglichkeiten beim TÜV haben.

Wenn ich mich recht an meinen Versuch mit den 4- und 5-Gang Motor erinner lagen bei meinen Geräuschmessungen gut 5 dB zwischen zweiten und dritten Gang, und das ist ne Menge!

Gruß

Jogi

Carsten
10.08.2014, 21:58
Hm, das mit den Übersetzungen klingt logisch. Da werde ich mir in einer ruhigen Minute mal die Übersetzungsverhältnisse raus suchen und mal schauen wie die Drezahlen bei 50 km/h sind. Wie gesagt es muss nicht biss auf's letzte Phon ausgereitzt sein aber schlimm währe es auch nicht ;-).
Das Moped bekommt übrigens Kette statt Gummi, aber das ändert die Endübersetzung so gut wie gar nicht und selbst wenn würde trotzdem eine Differenz bei den Drehzahlen bei 50km/h gegeben sein.

In Sachen Prüfer sagst du was. Ich muss das Moped möglichst in Hessen zulassen :-(
Wenn mir jemand einen fähigen und gewillten Sachverständigen in Hessen ( nähe Kassel währe gut, aber hauptsache Hessen) nennen kann währe super.
Dieses aber bitte unbedingt nur per PN und nicht öffentlich!!!

Gruß
Carsten

Jogi
11.08.2014, 08:14
Moin Moin,

wenn ich mich nicht irre sind die Übersetzungen der ersten vier Gänge gleich (aus dem Kopf raus). Der fünfte bringt bei Höchstgeschwindigkeit eine Drehzahlsenkung von ca 500 U/min gegenüber dem Viergang. Der Witz ist aber die andere Fahrgeräuschmessung im anderen Gang.

Hessen? Wenn Du nicht gerade äußerst devot veranlagt bist und gerne misshandelt wirst würde ich mir das vorher sehr gut überlegen. An Hessen sind schon ganz andere gescheitert. ich sach nur Zentralstelle....Wenn Du irgendwo anders prüfen lassen kannst dann mach es!

Gruß

Jogi

DWausH
11.08.2014, 08:28
Also gleich ist das nichts, aber für die Geräuschemessung ist wohl ein 5 Gang klar im Vorteil.

Hier mal die Daten:
13601

Carsten
11.08.2014, 12:13
Hm... vielleicht sollte ich mir doch noch mal überlegen ob ich unbedingt ein 4-Gang will. Ich bin halt ein old schooler. Aber die gesenkte Drehzahl im letzten Gang, der Phon-Vorteil durch die Geräuschmessung und das Angebot an 5 Gang Motoren/Getrieben ist auch größer.
Na mal sehen wo die Reise hin führt.

Also devot veranlagt bin ich definitiv nicht. Obwohl wenn ich so überlege... also wenn da so'n Kittelträger mit TÜV-Patch auf der Brust Dumfug von sich gibt erregt mich das schon sehr und noch viel schlimmer wenn die Leute von dieser Kontrollbehörde am Schreibtisch entscheiden ob das Moped taucht oder nicht.

Ganz im Notfall wird das Krad eben in meiner Heimat Niedersachsen zugelassen. Soll ja aber sogar soweit sein das selbst wenn mein Bruder das Moped in Niedersachsen TÜVt und zulässt und ich es ihm danach "abkaufe" ich unter Umständen nicht um diese komische Behörde drum ru kommen :-(

Jogi
11.08.2014, 12:44
Moin Carsten,

erkundige dich doch einfach mal in Hessen bei einer Prüfstelle mit deinem Umbauwunsch. Fahr dann mal weiter zur nächsten Prüfstelle etc. Du wirst berichten. Alles was ich bisher aus Hessen gehört habe ist der blanke Horror. Die TÜV-Prüfer in Hessen haben halt Angst von der Aufsichtsbehörde einen reingewürgt zu bekommen. Wenn Du die Abnahme legal in Niedersachsen machen lässt dürfte es einfacher werden. Ob das danach auch bei einer bundeslandübergreifenden erneut überprüft wird weiß ich nicht. Aber auf einen Kompetenzstreit wird sich Hessen m. E. nicht einlassen wollen.

Berichte mal, ich bin gespannt.

Gruß

Jogi

Carsten
11.08.2014, 15:28
Jo Jogi,
grundsätzlich stimme ich dem von dir vorgeschlagenen Werdegang zu. Auch wenn der Thread jetzt doch arg von der Überschrift abdriftet, werde ich mal versuchen, möglichst kurz, vom bisherigen Werdegang zu berichten.

In den achtziger Jahren hatte ich schon mal ein Moped in Niedersachsen mit diversen Eigenbauteilen legalisiert. Als Beispiel, bei der Fußrastenanlage stellte sich der Prüfer auf die eine Raste und ich mich auf die Andere dann wippten wir etwas drauf rum und schon war die Stabilität für ausreichend befunden. Dann noch ein sachkundiger Blick auf die Übersetzungsverhältnisse des Bremsgestänge/Hebelarme anschließen'ne Rund um die Halle und die Sache war durch. Im Prinzip lief es mit anderen Bauteilen ähnlich.
Gut das ist 30 Jahre her.

Ende der Achtziger hatte ich Ähnliches mit 'ner direkt aus den Staaten geholten Harley erlebt, auch hier ließ man Sachverstand walten.

Die ersten zehn Jahre im neuen Jahrtausend war ich Mopedlos und hatte etwas den Einblick in die aktuelle Scene verloren. Mir viel nur auf das sich scheinbar viel geändert hat und mit der Weile Dinge an der Tagesordnung sind die in den Achtzigern noch schwer legalisierbar waren, zum Beispiel Starrahmen mit aktuellem Baujahr, Schwedengabeln usw.

Vor drei oder vier Jahren wuchs mein Verlangen wieder ein Moped zu bauen.
Ich also erst mal zum TÜV um mich nach der aktuellen Gesetzeslage zu erkundigen. Ich dachte mir ja nichts böses, weil es fuhren ja inzwischen Chopper durch die Gegend die man auch Chopper nennen durfte.
Nach einer knappen viertel Stunde Wartezeit in der ich hervorragend mit Kaffee und Keksen versorgt wurde kam der Sachvertändige setzte sich zu mir und hörte sich meine "Fantasien" an. Oh prima dachte ich mir ...
"Jo tolle Pläne, find ich gut. Aber leider nur noch mit sehr viel Geld realisierbar, nicht als Schmirgeld sondern für Rennstrecke mieten und diverse Gutachten. Außerdem musst du die meisten Teile drei mal bauen, eins zum kaputt machen, eins zum testen und letztendlich eins zum fahren." So die Aussage des Ingenieur's.
Hm ich möchte nicht mein dummes Gesicht gesehen haben.
Er erklärte mir mitleidig das es seit kurzem alles anders sei und sie total überwacht werden, und er sich auch fragt warum er als Sachverständiger betietelt wird wenn Büro-Behörden seine Arbeit in Frage stellen.
Er sagte mir noch, " seh zu das du nach Niedersachsen fährst und das da regelst, noch geht es, aber früher oder später werden alle Bundesländer nach ziehen.
Ok, ich also deprimiert nach Hause geschiggert. Kurze zeit später lese ich in der BikersNews oder Custombike das in Hessen der Hammer kreiste und diverse Prüfer hoch genommen worden sind und sogar bereits zugelassene Mopeds wieder aus dem Verkehr gezogen worden sind.
Na prima, nun war mir auch klar warum der gute Mann keinen Handlungsspielraum hatte. Da war ich ja genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort :-(


Trotzdem wollte ich mein vorhaben nicht begraben, also erstmal Gesetzestexte gewälltst und geschaut was noch irgendwie gehen könnte.
Und nun 'nen neuen Projekt-Plan erstellt. Gut ist zwar nicht so wie's ursprünglich geplant war aber immer noch brauchbar und ich habe was zum bauen.
So langsam komme ich in die Phase wo ich mich mit konkreten Einzelheiten und Baumusstern erneut an den TÜV wenden werde.

Zu gegebener Zeit werde ich über die Dinge berichten. Irgendwann gegen ende des Projektes werde ich auch einen Thread über den Bau des Mopeds eröffnen. Aber wie gesagt erst gegen Ende weil sich der Bau sehr in die Länge zieht und der Thread zu auseinandergezogen werden würde.

Gruß
Carsten

Jogi
11.08.2014, 15:37
Moin Moin,

wenn man mal Hessen außen vor läßt ist die größte Kunst erstmal einen Prüfer zu finden der darf und will. Dürfen dürfen nämlich nicht alle, meist sagen die dir das aber nicht einfach sondern die verlangen irgendwelche Gutachten die Du unmöglich bringen kannst. Ich hab auch schon die dollsten Dinger erlebt aber bisher so gut wie alles irgendwie legalisiert bekommen was ich mir gedacht habe. Es geht noch eine Menge, das Problem ist aber auch, dass die meisten Prüfer irgendwie gegängelt werden. ich kann die da schon gut verstehen wenn die nicht wegen irgendeinem Fuzzi wie mir ihren Job riskieren.

Ich bin zur Zeit in der glücklichen Lage über zwei verständige und aufgeschlossene Prüfer zu verfügen die im legalen Rahmen das mitmachen was geht. Wie gesagt, alles im legalen Rahmen. Denen brauch ich auch nicht mit irgendwelchem Schmu zu kommen.

Gruß

Jogi

Carsten
11.08.2014, 18:29
Da sagst du was Jogi.

Das ist nämlich meiner Meinung nach genau der Knackpunkt.
Wenn jemand Dinge am Moped baut die wirklich gefährlich sind und sich dann ein Prüfer warum auch immer bereit erklärt das einzutragen, dann kommen letztendlich so Sachen bei raus wie vor einigen Jahren in Hessen gelaufen ist.
Dann muss man sich nicht wundern wenn Prüfer überprüft werden.
Die Leid tragenden sind dann letztendlich wir alle. Und das nur wegen ein paar schwarzen Schafen die es einfach übertrieben haben.

Auch wenn mich jetzt vielleicht einige steinigen werden, ich bin der Meinung das solche Prüfer genau so fehl am Platz sind wie einige die trotz klarer Sachlage und Berechtigung die Hosen voll haben etwas abzunehmen.

Naja und das ein Prüfer der noch selber schraubt und Bezug zu individuellen Mopeds hat eher mal schaut "was sich da machen lässt" als....
ist auch verständlich.

Gruß
Carsten