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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : timmeee`s bike und seine klamotten



Sigi
10.06.2014, 22:24
Jeans oder Shorts... wenn's einen langlegt ist der Unterschied marginal. Aber Baumwolle ist schonmal nicht schlecht, das brennt sich nicht so in die Haut wie Polyesterabrieb - das ist richtig fies und die Infos kommen aus erster Hand vom Notfallchirurgen.
Ansonsten ist mein primäres Ziel Moped fahren und mich nicht langzulegen... nicht Eishockey zu spielen. ;) Klappt auch seit nun gut 22 Jahren (mit Lappen, ohne 27) exzellent. Wäre ich die ganze Zeit mit Vollmontour gefahren, wäre ich gut 10mal mit Hitzschlag an der Ampel umgekippt.
Safety first geht mit Rüstung oder Fahrstil. :)

Edit: Ich find den Helm auch nicht daneben. Bis zur Pfalz dann, dann auch in Vollmontour. ;)

vauzwo
11.06.2014, 08:57
Lederjacke und Shorts, na na.

Ich fahre die Else allerdings auch in Jeans und Sweatter, habe sie mir extra angeschaft um nicht immer die Lederkombi zu tragen.
Jethelm habe ich mir auch gleich angeschaft.
Klar, wenn man hinfällt ist ein Jethelm und normale Klamotten nicht so gut, aber ich fahre mit der Else sehhhr gemütlich, der Rest ist Glück.

Jeder wie er mag, aber das Moppet ist schön geworden.

die-gelbe-trude
12.06.2014, 09:43
Habe mal gehört, das an ca. 2/3 der Moppetunfälle Autos schuld seien.

Glaube, da nützt gemütliches Fahren rein gar nichts!

Habe selber eine Bekannte, die ein paar starre Wirbel hat, weil ein Auto einfach ohne zu Blinken und zu Kucken aus der Parklücke fuhr. Ja, sie hat glück gehabt, hätte auch querschnitssgelähmt ein können. Lag wohl an der Schutzkleidung, die sie trug.

Bei Thunderbike zeigte mir ein Harley-Fahrer mal das völlig ramponierte Mopept, eine Buell, seiner Frau. Außerdem den abgeschliffenen Lederoverall und Helm. Ohne Vollvisirhelm wäre der Unterkiefer weg gewesen. Durch die Schutzkleidung war die Dame aber mit Prellungen davon gekommen. Er selber fuhr bislang mit Brain-Cap, wollte sich aber unmittelbar einen Vollvisirhelm kaufen. Was war geschehen? Das Ehepaar fuhr gemütlich auf einer Landstraße, als plötzlich ein Fasan auf die Fahrbahn flog und mit der Frau kollidierte.

Genug an Beispielen. Habe selber auch schon öfters Glück gehabt, aber auch vielfach für die anderen mitgedacht.

Außerdem gibt es mittlerweile auch Jeans mit Teflon, die bei einem Abflug schützen. Klar kosten die einige Euros, aber das sollte einem die eigene Gesundheit wert sein.

Und noch ein Zitat eines Louis-Mitarbeiters: Beim Fahren siehst du doch deinen Helm gar nicht, da kannst du auch den Schutz eines Vollvisirhelms nutzen.

Denkt mal drüber nach.

:-)
Gruß Lothar

Sigi
12.06.2014, 10:05
Kann sein, dass ich Genickschellen ernte, aber wenn ich schon weiß, dass die Autofahrer so oft schuld sind, verlasse ich mich doch nicht drauf, dass die mich sehen...
Hatte schon X Situationen, in denen es nur nicht geknallt hat, weil ich halt fahre als wären alle um mich komplette Vollidioten. Keine Trecker überholen, wenn es auch im Ansatz sein kann, dass die links abbiegen KÖNNTEN, selbst wenn ein Auto an einer Kreuzung steht in der Fahrbahnmitte fahren und bissi wedeln usw. usf.
Klar, abgeschossen werden kann man immer mal, aber ich behaupte, dass ein größerer Teil der Mopedfahrer an den Unfällen schuld ist, als wir uns eingestehen wollen. Zu schnell (in die Kurve), Untergrund falsch eingeschätzt, andere Verkehrsteilnehmer überschätzt und was weiß ich.

Das soll echten Opfern von Unfällen gegenüber ganz bestimmt nicht respektlos sein, aber den Spruch "Wir töten nicht, wir werden getötet" kann ich nicht mehr hören und ich hatte auch schon Todesopfer im Bekannten- und Freundeskreis.

Man kann durch seine Fahrweise viele, viele Risiken minimieren, das lass ich mir keinesfalls ausreden. Wünsche Euch allen immer gute Fahrt und heiles Ankommen!

Edit: Ach und sorry für's Offtopic, Timmeee. Vielleicht kann ein Mod die Sicherheitsdiskussion ausgliedern? :-|

vauzwo
12.06.2014, 11:53
Ich fahre ja nun auch schon seit knapp 33 Jahren Motorrad und die ersten 10 davon hatte ich gar kein Auto.
Ich denke also das ich da schon einiges an Erfahrung habe ( hab mal die km grob umgeschlagen und das wären dann so ca. 250-300 Tausend auf dem Motorrad gefahrene km'chen.
1. Unfall mit 19, bei Regen, hat mir ein Auto die Vorfahrt genommen ( ich war mit korrekter Geschwindigkeit im Berufsverkehr unterwegs )- angerissener Nackenwirbel und unzählige Prellungen, trotz Leder.
2. Unfall mit 35, trocken, das gleiche Thema, Auto hat mir die Vorfahrt genommen, knapp über Schrittgeschwindigkeit, aber leider mit dem Vorderrad auf ner Strassenbahnschiene als ich gebremst habe- das ist dann wie Glatteis und dummerweise lag das Moppet dann auf meinem Fuß und der war um 180° nach hinten gedreht.
Ansonsten zig beinahe Unfälle wobei 2 auf zu schnelles Fahren meinerseits zurückgehen und gefühlte 100 auf unachtsame Autofahrer.
Wobei ich mir nicht sicher bin, was da manchmal in den Köppen vor geht, die schauen einem in die Augen und fahren trotzdem los ??
Allerdings rechne ich damit und selbst wenn ich Vorfahrt oder ne grüne Ampel habe, bin ich immer Bremsbereit, das zahlt sich aus.
Man muß auf dem Motorrad immer mit allem rechnen und sehr defensiv fahren, dann bleibts meistens bei beinahe Unfällen.
Wenn man meint man hat ja Vorfahrt und brettert einfach durch, dann wäre das im Auto ein Blechschaden, auf dem Motorrad kann das den Tod bedeuten.
Und wärend meiner Zeit als Sanitäter habe ich auch gelernt, das die übelsten Verletzungen in der City stattfinden.
Bei 200 in die Leitplanke, da hilft Leder auch nicht viel, aber wenn man 50 über den Asphalt rutscht, da kommen ab und an die Knochen raus und klar, mit nem Jethelm kann dann das Gesicht weg sein.

Es geht mir im Übrigen auch nicht um mein Aussehen, wärend ich fahre, sondern um die Luftigkeit.
Mit Lederkombie und Integralhelm, Protektoren Handschuhe und Stiefel ( alles für 20min zur Arbeit angelegt und dort umziehen ) Umstand und Schweiß.
Mit Jeans , Jacke , Jethelm normalen Handschuhen und Schuhen, bin ich nicht durchgeschwitzt und spare mir das ständige an und aus der Klamotten.

Dafür riskiere ich evtl. stärkere Verletzungen.

das muß halt jeder für sich entscheiden ( ich gehöre auch zu den Leuten, die noch ohne Helm Fahrrad fahren und das seit knapp 45 Jahren )

FTW
12.06.2014, 12:24
Moin, erst mal, Mopped gefällt mir gut, schön gemacht. Abstand Rahmen zu Fender passt! Zu den Klamotten: ich fahr Kevlar Jeans und Hoody bzw. Lederjacke. Zumindest gibts mir ein subjektives Gefühl von Sicherheit, besser als Jeans ohne Kevlar isses allemal.
Helmtechnisch fahr ich grade seit kurzem einen Suomy Trilogy mit Kinnteil. Ist fast neu aber irgendwie isser doch nix für mich. Hat auch nicht jeder so ein Teil, eibfach mal googeln. Den würde ich abgeben, ist ein guter Kompromiss zum Integralhelm und auch als Jet mit ECE. Grösse M übrigens.

hmt
12.06.2014, 17:27
Kurze Hose beim fahren ist kacke. Wenn da eine Wespe unten reinfliegt und einem in die Eier sticht legt man sich bestimmt vor Schreck ab. Also ich fahr nur mit langer Hose.

s_point
12.06.2014, 22:35
habs mal hierher verschoben

angefangen hats hier: http://www.ls650.eu/community/showthread.php?9835-Meine-ersten-Umbauversuche&p=174946#post174946

Sigi
12.06.2014, 22:43
Danke Berti.


Kurze Hose beim fahren ist kacke. Wenn da eine Wespe unten reinfliegt und einem in die Eier sticht legt man sich bestimmt vor Schreck ab. Also ich fahr nur mit langer Hose.

In der Tat, das ist ein stichhaltiges Argument.

s_point
12.06.2014, 22:55
is das selbe wie mit nur einem hemde

eine wespe, drei stiche inne wampe, aber ich bin leicht alergisch auf das gift

konnte grad so stehen bleiben

also lange hose ist pflicht, entweder ne jeans oder lederhose

Hodl
13.06.2014, 00:57
Hab mir eine Keflar-Jeans (Camouflage oder so) besorgt - Lederhosen mag ich nicht - und eine Lederjacke die ist ok - allerdings verdammt heiß und wenn ich samstags
zum besorgen ausfahre dann zurzeit nur im Hemd und Jeans. Kurze Hose ist für mich auch tabu - aber wenn's mich dann haut seh ich trotz langer Hose sicher auch nicht gut aus.
Wobei ich mir bei der Keflar-Hose auch nicht so sicher bin - ich mein das ist einfach eine Sache des Gefühls - läuft die eLSe nicht richtig fahr ich sofort übervorsichtig und leider unkonzentriert.
Hab ich die Lederjacke und die Keflar-Jeans an fühl ich mich "unverwundbar" obwohl ich weiß das beide nur bei Schürfungen helfen.
Aber ich hab gemerkt (fahr jetzt ein Jahr) wenn ich mich sicherer fühle bin ich im Verkehr aufmerksamer.
Wie man fährt ist natürlich jedem selbst überlassen und das muss natürlich auch jeder für sich entscheiden und somit ist ein Integralhelm auf 'ner eLSe sicher genauso wenig falsch wie ein Lederkombi oder ein Jethelm und ein Lederparka.

Seitenschneider
13.06.2014, 07:40
Es gibt keinen besseren Schutz als Leder, weil es am besten gegen großflächige Abschürfungen schützt, die oft zu gefährlichen Blutvergiftungen führen. Ich fahre solo nur mit langen Lederhosen und wähle bei Hitze immer die ohne Futter. Wenn man eine nicht zu enge nimmt, wirkt sie auch nicht Schweiß treibend. Die Jacke muss für mich vorzugsweise auch aus Leder sein (ebenfalls je nach Temperatur mit oder ohne Thermofutter), bei Regen hab ich eine Nylonjacke mit Ellbogen- und Rückenprotektoren. Seit 54 Jahren fahre ich motorisiertes Zweirad und habe einige Rutscher gemacht, wobei die mit Lederbekleidung deutlich glimpflich abgingen. Es gab mal einen Lederschneider, der stellte Lederkombis mit langen seitlichen Reißverschlüssen her, die konnte man über der gewöhnlichen Kleidung tragen. Am Ziel angekommen, öffnete man die Verschlüsse und stieg bequem aus der schützenden Schale. Ebenso baute er gelochte Partien in Bein- und Armteile ein, die man per Reißverschlüsse öffnen oder verschließen konnte. Das wirkte wie eine Klimaanlage. Wäre vielleicht eine Anregung, wenn sich jemand was Neues schneidern lassen will. Auch wenn er nicht so luftig ist, trage ich immer einen Vollvisierhelm, allerdings mit aufklappbarem Kinnteil. Dann kann ich bei längeren Stopps unter Hitze ( z. B. an Baustellenampeln ) für die nötige Frischluft sorgen. Ein Jethelm ist zwar was Feines, aber wie weiter oben schon erwähnt wurde, erhöht er die Gefahr, auch nach Niedriggeschwindigekeits- Unfällen den Rest seines Lebens wie Frankensteins Monster rum zu laufen. Und folgendes: nicht nur bei Hitze sollte man immer auf ausreichenden Flüssigkeitshaushalt achten, der Fahrtwind sorgt für beschleunigtes Austrocknen. Eine kleine Flasche Wasser dabei zu haben ist absolut nicht verkehrt und erhöht die Fähigkeit zur schnellen Reaktion. Bei Leuten, die mit ihren Blechkisten von rechts an meiner Vorfahrtsstraße ankommen, fahre ich kaum merklich in spitzem Winkel auf sie zu. Das irritiert sie dermaßen, dass sie stehen bleiben und nicht versuchen, noch schnell raus zu ziehen.
Heinz

vauzwo
13.06.2014, 09:00
Leder mit Protektoren und das Ganze so eng sitzend, das es beim Sturtz nicht verrutschen kann, ist unbestreitbar der beste Schutz.
Das dann noch mit Protektoren-Lederhandschuhe und Protektoren Stiefeln und Integralhelm, dann ist man top gerüstet.
Das steht ja auch gar nicht zur Debatte, da es jedem klar sein sollte.
Und was man tatsächlich anzieht, muß halt jeder für sich entscheiden.
Oder wollen wir da auch Gestze, die es uns vorschreiben ??

Sigi
13.06.2014, 09:17
Oder wollen wir da auch Gestze, die es uns vorschreiben ??
Gesetze wird's keine geben, denke ich, aber Krankenversicherungsvorschriften, die vermeiden, dass die unsere brav eingezahlten Beiträge irgendwie reinvestieren müssen halte ich nicht für ausgeschlossen. ;)

Janis
13.06.2014, 10:55
Gesetze wird's keine geben, denke ich, aber Krankenversicherungsvorschriften, die vermeiden, dass die unsere brav eingezahlten Beiträge irgendwie reinvestieren müssen halte ich nicht für ausgeschlossen. ;)

Und dann folgt das verbot für Zweiräder, weil sie einfach nicht so sicher sind wie Autos. Auf Deutschen Strassen fehlt m.M nach einfach ein gewaltiges maß, an gegenseitiger Rücksichtnahme (wobei mir in den letzten Staus immer bereitwillig Platz gemacht wurde). Dennoch setzt man sich als Motorradfahrer einem erhöhten Risiko aus und darüber sollte man sich auch im klaren sein. Und dann muß man sich entscheiden wie man sich auf dem Motorrad wohl fühlt. Ich fühle mich von unseren Gesetzten schon stark genug eingeschränkt, möchte sie aber auch nicht missen, wenn ich so manches verhalten anderer sehe (ja, ja, sich selbst sieht man immer nicht so deutlich). Das ist alles eine Gratwanderung, wo sich Standpunkte, je nach persönlicher Erfahrung/Wahrnehmung, schon mal ändern können.

Gruß Jan

timmeee
13.06.2014, 11:14
Also,
nach dem was hier so steht, kommt bei mir jetzt auch eine Kevlar Jeans auf die Einkaufsliste.
Kann ja nicht schaden als Fahranfänger.
Hab mich erst einmal vor Jahren mit einer 80er abgelegt und da sah ich schon Sternchen.

Es kommt aber sicher auch drauf an wie man abspringt und sich richtig abrollt wie im Jujutsu, falls man es noch beeinflussen kann?

Der einsame Reiter
13.06.2014, 11:18
Taugen diese Kevlar Jeans überhaupt was? Ich hab vor Jahren mal eine in der Hand gehabt, sah nicht solo vertrauenerweckend aus.

Chris

DWausH
13.06.2014, 11:37
Dickes Leder soll ja wohl schutzmäßig das beste sein, aber ich meine die Entwicklung bleibt nicht stehen und es gibt immer neue Materialien die den gleichen Schutz bieten. Wenn Niki Lauda damals den heutigen Schutz gehabt hätte, würde er jetzt besser aussehen.
Ich steh auf neue Entwicklungen.

vauzwo
13.06.2014, 11:38
Es gibt Sturz und Schleiftests.
Einfach mal googeln nach Textil-schutzbekleidung Test, da wird was kommen.
Kurz gesagt sind sie Reiß und Abriebfester als andere Textilien, aber bei Weitem nicht so gut wie Leder.
Selbst die besten Textilklamotten sind immer nur ein Kompromiss.
Und bei den Preisen würde ich dann echt lieber zu Leder greifen, zudem es keine wirklich atmungaktiven Textilien gibt.
Ich habe auch schon alles Mögliche getestet, in Kunststoffasern schwitzt man immer ( in der Sonne ), selbst bei Gore-Tex Membranen.
Ich habe aktuell Textilklamotten mit Membrane, die ziehe ich an wenn es kalt ist, im Sommer auch ohne Futter nicht zu ertragen.
Meine Protektoren-Lederkombi, kommt bei sportlicher Kurvenhatz auf der 1000er zum Einsatz, und ist angenehmer als die Textilklamotten.
Beim Fahren selbst ist alles erträglich, aber an der Ampel oder wenn man ne Pause macht, sind die Kunststoffasern die Hölle.

vauzwo
13.06.2014, 11:45
Gesetze wird's keine geben, denke ich, aber Krankenversicherungsvorschriften, die vermeiden, dass die unsere brav eingezahlten Beiträge irgendwie reinvestieren müssen halte ich nicht für ausgeschlossen. ;)

Die meisten Ausfälle und die höchsten Kosten entstehen immer noch durch die Hobbyfußballer, da würde aber nie jemand drann denken die extra finanziell zu belasten--Lobby muß man haben.
Durch verletzte Motorradfahrer entstehen bei weitem nicht so hohe Gesmtkosten wie einem immer vorgegaukelt wird.
Und die meisten Toten gibts immer noch im Auto, nach der Disko--und zwar im Monat etwa so viele, wie durch Motorräder im ganzen Jahr.
Ich war 10 Jahre Sanitäter und weiß wovon ich rede ( auch wegen der Fußballer )

Sigi
13.06.2014, 12:08
Ja, das ist die Realität. Es gibt auch in über 2000 Jahren dokumentierter Cannabis-Geschichte keinen Toten, dafür im Jahr mehr als 30.000 durch den direkten Einfluss von Alkohol (also "Verkehrsopfer" nicht mitgerechnet) alleine in Deutschland und für Alkohol wird Werbung gemacht und es gibt es an fast jeder Supermarktkasse oder Bäckerei im unauffälligen Hosentaschen-Format.
In unseren Systemen ist so einiges nicht ganz schlüssig.

Seitenschneider
13.06.2014, 19:13
Die Gesetze zu einheitlich genormter Motorrad- Schutzkleidung plus Verbot von markenfremden Ersatz- und Zubehörteilen waren Mitte der 90er Jahre europaweit schon spruchreif. Nur die 380.000 (!) Motorradfahrer, die den Arsch hoch gekriegt und die Boulevards von Paris für über einen halben Samstag in voller Breite blockiert hatten, wendeten dies ab. Damals wurde dadurch auch die Helm- Norm gekippt, sowie die Vorschrift, nur Schrauben ab Werk zu verwenden, die ( ich weiß nicht, wie die Dinger heißen ) man nicht mehr öffnen kann; Basteleien wären dadurch unmöglich geworden sein, freie Werkstätten gäbe es nicht mehr, weil sie von den Herstellerfirmen nicht beliefert werden sollten. Wenn also sowas droht, gemeinsam machtvoll auftreten, das wirkt.
Übrigens, die Bevölkerung zeigte sich mit uns solidarisch und spendete Beifall von den Fenstern und Balkonen.
"Weä singe Kopp verwaat, verwaat jeng doof Noss." ( Wer seinen Kopf schützt, schützt keine taube Nuss; gilt natürlich nicht nur für den Kopf!) Dieses alte Aachener Sprichwort höre ich immer noch meine Mutter sagen. Deswegen habe ich mir in den 80er Jahren bei oben erwähntem Lederschneider Jacken und Hosen anfertigen lassen. Er verwendete nämlich Polstermöbelqualität von mindestens 3mm Dicke. Eine meiner Jacken ist aus 5mm Material, war ein einmaliger Prototyp. Nachdem sie fertig war, wusste er, dass es keine weitere geben würde. Durch die Kellerfalte im Rücken ergab sich da, wo das Rückenteil mit dem Ärmel auf der Schulter zusammen kam, eine Dicke von 25mm. Nur durch Bearbeiten mit einem kräftigen Hammer reduzierte er den Bereich auf 15 mm und opferte mehrere Maschinennadeln. Dafür kann ich damit mit Hemd und Pullover bei Null Grad rumfahren und Verschleiß tritt nicht auf. Die Kehrseite: wegen der Top- Qualität war der in Frage kommende Markt mangels Abnutzung bald gesättigt und die billigen Fernost- Produkte kamen den immer mehr modisch interessierten Fahrern entgegen, im Preis, wie auch im stetig wechselndem Design.
Heinz