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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deine Freunde und Helfer...



Else95
06.03.2014, 18:04
das ist ja mal wieder witzig-
meinem Großen haben sie letzte Woche aus einem Jugendzentrum in dem er manchmal aushilft sein BMX Rad geklaut. Ist natürlich nicht nur nettes Publikum vor Ort, wie ja öfter in solchen JUZ´n. Mein Männe und mein Großer zu den Freunden und Helfer und Diebstahl angezeigt.
Heute bekommt mein Großer von einem städtischen Mitarbeiter die Nachricht, dass dieser weiß, wer sein Fahrrad hat. Gleich die Freunde und Helfer angerufen und- was bekommt man gesagt? "Der Kollege, der die Anzeige des Diebstahls aufgenommen hat, hat heute keinen Dienst, wir sollen dann morgen mal vorbei kommen." Das Rad kann bis morgen doch schon wieder gott weiß wo sein. So manche Sachen versteh ich einfach nicht. :cry:

Da braucht sich doch keiner wundern wenn der ein oder andere selbst versucht der Gerechtigkeit auf die Sprünge zu helfen.

Rotti1973
06.03.2014, 18:09
Da kann ich dir nur zustimmen.

Mfg Sven

Specter
06.03.2014, 20:20
[ohne Worte]

Der einsame Reiter
06.03.2014, 20:53
Dienstaufsichtsbeschwerde ist da mein erster Gedanke.
Wenn ich aber daran denke was Bekannte bei der Polizei für einen Überstundenberg vor sich her schieben, nur weil anPersonal gespart wird, kann ich das verstehen.
Richtig ist es trotzdem nicht.

Chris

Ralle-bln
06.03.2014, 22:05
Zu "Freund und Helfer" kann ich auch was erzählen. Habs inzwischen 3x erlebt, das es wirklich Freunde und Helfer giebt, ansonsten hab ich kaum Kontakt zu den Leuten.
1. Muß mitte der 90er Jahre gewesen sein, da war ich zu Besuch in Stralsund. Die Polizei hatte auf frischer Tat Kiddis gestellt, die Auto-Wappen (ein)gesammelt hatten. Nur in den Beutel waren nicht nur die Standardmarken, sondern auch ein Wappen, deren Automarke es in HST nicht viele gibt. Da haben die doch glatt die Straßen durchkämmt und mein Auto gefunden. Anhand meines berliner Kennzeichen konnten die mein Namen ermitteln und haben in meiner Parkgegend die Klingelbretter durchforstet. Und dann standen die bei mein Bruder vor der Tür mit den Wappen inner Hand.:IMG0:
2. Hab mal mein Schlüssel am Auto stecken lassen. Kinder haben den gefunden und einer Streife übergeben. Über das Kennzeichen haben die mir mein Schlüssel nach Hause gebracht. :IMG0:
3. Bin bei der 1. Fahrt mit meiner 250er Raude liegen geblieben. (Schuld war der Unterdruck-Benzinhahn, dessen Arbeitsweise mir bis dahin unbekannt war) Da kam dann auch ne Streife vorbei mit der Frage ob ich Hilfe brauch. Die Hab ich nicht ausgeschlagen. So hat der "Freund und Helfer" mich eingeladen, ist zu sich nach Hause gefahren, ein Kanister geholt, anschließend zur Tanke, noch ein Schein ausgelegt und wieder zurück zum Moped. Moped befüllt, gestartet und "gute Weiterfahrt" gewünscht.:IMG0:

Joah, ist halt wie im Leben. Es giebt halt solche und solche Handwerker.

Gruß Ralle

RobMag
06.03.2014, 22:19
Ich denke , daß das Problem darin liegt , das Personal eingespart wird und der Rest wird mit neuen und zeitaufwändigen Dienstvorschriften zugerußt . So nach dem Motto : Taschendieb festgenommen 15 min , Formulare ausfüllen 3 Stunden .

Robert

Seitenschneider
08.03.2014, 10:49
Umgang mit der Polizei ist wie Roulette, manchmal russisches:1. : Mit dem 1000er BMW- Gespann und schwergewichtigem Freund im Boot auf niederländischer Dorfeinfahrt zugerauscht, mit etwa 85 am Ortsschild vorbei. Freund klopft mir ans Bein und zeigt nach vorne. Da steht ein Motorradcop mit Laserpistole, unmöglich, das Unheil noch abzuwenden, ich lass weiterrollen, ist eh zu spät. Was macht der Uniformierte? Er dreht sich um und wendet uns den Rücken zu, während wir vorbeihuschen.
2.: Ich, im Auto meiner Frau durch Lüttich, abends aus Versehen mit Nebelscheinwerfer angeschaltet, gerate in eine allgemeine Kontrolle und werde rausgewunken. Alle Papiere zu Hause vergessen! Der Polizist meinte, eigentlich müsse der Wagen stehen bleiben und ich ohne zurück. Als der Computer bestätigt, dass meine Angaben stimmen, lässt er Gnade vor Recht ergehen. Er fragt, wo ich hin wollte. Antwort: zum monatlichen Motorrad- Veteranenclub- Treffen. Er schreibt auf: falscher Nebellampengebrauch, keine Papiere. Ich frage, wie teuer das wird. Er schreibt weiter und zuckt mit den Schultern. Endlich kann ich weiter fahren. Das ist jetzt 10 Jahre her, hab nie mehr was davon gehört.
3.: Aus erinnerter Dankbarkeit fahren wir auf der flämischen Autobahn neben einen Motorradpolizisten und hupen, weil er seinen Seitenkoffer offen stehen hat und droht, alle amtlichen Papiere zu verlieren, die schon im Fahrtwind flattern. Er stoppt, um das in Ordnung zu bringen, wir fahren fröhlich weiter. Nach 5 Km überholt er uns und bedeutet uns, ihm zu folgen. Es geht von der Autobahn runter und 3 Km über die Landstrße zu einem Ausflügler- Parkplatz. Es folgt kein Danke, sondern der Hinweis, dass wir das für hinten bestimmte Nummernschild mit amtlicher Prägung vorne montiert haben und das selbst gekaufte (ohne Prägung) hinten hängt. Folge: Zwar keine Strafzahlung, aber Vorführung der ordnungsgemäßen Anbringung bei der Dienststelle in unserem Wohnort. Verdutzt nehmen wir den Kontrollwisch, den unser Polizeibüro ausfüllen und zurück senden soll, in Empfang. Meine Frau fährt unter der Woche ins Dorf und meldet den Vorfall. Reaktion: ja, ist gut. Meine Frau: aber das müssen Sie doch kontrollieren! Antwort: Nein, Sie können fahren, sie haben die Schlider ja gewechselt. Meine Frau: Sie müssen das aber schriftlich bestätigen, sonst kriegen wir ein Protokoll. Ungläubiges Grinsen hinter der Glasscheibe, als wolle man sie verarschen. Insistieren meiner Frau. Beamter geht nach hinten und berichtet seinen Kollegen. Kopfschütteln, Augenverdrehen, Warten, bis sie jemenaden ausgeguckt haben, der seine Dienstjacke anzieht und mit zum Parkplatz rauswandert, da die Nummernschilder anguckt und über den fernen Kollegen lästernd wieder mit dem Formular abzieht.
Kann alles passieren.
Heinz

Specter
08.03.2014, 11:08
...

Alles drei sehr menschlich, #3 wollte wohl seinen ganzen Balast verlieren...:rolleyes:

Else95
08.03.2014, 11:41
Es soll hier keiner denken, dass ich was gegen die Polizei habe. Ich denke in jeder Berufsgruppe findet man solche und solche. Ich fand es nur bei so ner Sache eigentlich wichtig schnell zu reagieren. Derzeitiger Stand der Dinge: Der Sozialarbeiter hat einen Zettel ausgehängt mit 50 EUR Belohnung für die Wiederbesorgung des Fahrrades. Da ist dann ein Bursche zu ihm und hat ihm zwei Namen von den Leuten genannt, die das Rad geklaut haben sowie drei Namen von Leuten, die das beobachtet haben. Diese drei werden aber wohl nichts dazu aussagen. Sozialarbeite hat die Namen (er kennt die beiden auch schon) und die Namen der Zeugen bei der Polizei angegeben. Soweit ich weiß bemüht man sich tatsächlich um einen Durchsuchungsbeschluss für die beiden Diebe. Aber das geht wohl nicht wie im Film mal eben von jetzt auf gleich. Der Sozialarbeiiter hat mir nun aber gesagt, dass die beiden Kerle am Donnerstag Abend auf einem Konzert waren, für das sie sich eigentlich die Tickets nicht leisten können. Es kann also sein, dass das Rad schon verkauft ist. Wie das dann weiter geht, wenn das Rad nicht mehr gefunden wird, kann ich überhaupt nicht sagen. Ich hab mit dem Sozialarbeiter auch kurz gesprochen, dass ich ein paar Sorgen habe, die Typen rächen sich an meinem Sohn. Er fragt mich ob ich die Anzeige zurück ziehen will. Er wüsste das würden die Leute oft aus Angst vor Gewalt machen. Aber, so sehr ich meinen Großen ja auch schützen will, wenn wir jetzt die Anzeige zurück ziehen, dann erleben diese Kerle doch nur, dass sie auch noch mit ihrer Einschüchterungstour durchkommen. Wir werden nicht zurück ziehen und ich bin gespannt wie es weiter geht. Ob es möglich ist an die Kerle ran zu kommen.

Seitenschneider
08.03.2014, 19:58
Das finde ich sehr richtig, mutig und konsequent. Wer aufgibt, hat für immer verloren, wenn man nicht umziehen will wegen der Sache. So aber müssen die Kerle damit rechnen, dass sie jedes Mal mit einer Anzeige rechnen müssen, und das stresst sie auch. Ich denke, dass sie Euch dann zukünftig meiden, wenn sie sehen, dass Ihr die Sache durchzieht. Bei der Polizei würde ich nochmal vorstellig werden und ganz sachlich meine Befürchtungen darstellen. Wir haben hier einen Hirni von Nachbarn, der uns immer wieder zu schikanieren versucht (Straße ohne Not blockieren, mir vor's Gespann springen, um mir absichtliches Anfahren anzuhängen, Schnee und Eis vor die Einfahrt schaufeln usw.). Ich gebe das jedes Mal bei der Polizei zu Protokoll. Er macht dann zwar immer höhnische Bemerkungen, aber für mehrere Wochen ist dann Ruhe. Die Polizei tut dann auch oft genervt, aber meine Nerven sind mir wichtiger, und die Herren und Damen werden dafür bezahlt.
Heinz

Fender_Wulf
08.03.2014, 22:05
Schwierige Situation, aber was der Seitenschneider schreibt, das passt schon so! Auch der Vorschlag, nochmal bei der Polizei vorstellig zu werden.
Wenn das Rad tatsächlich schon verkauft ist, wird da wohl finanziell nicht viel zu holen sein. Trotz richtig sich zu wehren!